Zwischen Managementdruck und Teamfrust: Wie Teamleiter im Doppeldruck ihre Balance finden

Als Teamleader stehst du oft wie ein einsamer Kämpfer im Doppeldruck zwischen den Erwartungen deines Managements und den Frustrationen deines Teams. Von „oben“ erhältst du immer höhere Ziele und neue Vorgaben, die du erreichen sollst, während du aber gleichzeitig dazu angehalten wirst, mit immer weniger Ressourcen oder Unterstützung immer mehr zu erreichen. Deine MitarbeiterInnen zerbrechen langsam unter der Last der Unterbesetzung und der ständigen Überforderung. Krankheitsausfälle oder Kündigungen sind vorprogrammiert. Die Geschäftswelt ist ständig im Wandel, und das Management erwartet, dass du und dein Team sich anpassen und erfolgreich bleiben, egal wie groß die Herausforderungen sind. Du siehst, dass dein Team chronisch unterbesetzt ist, die Arbeit sich häuft, während die Motivation gegen Null sinkt und die Stimmung immer gereizter wird. Neue Projekte kommen hinzu, ohne dass neue MitarbeiterInnen eingestellt werden oder geeignete Nachbesetzungen auf dem Arbeitsmarkt gefunden werden können. Die bestehenden Teammitglieder sind bereits bis an ihre Grenzen belastet und haben kaum noch Luft zum Atmen.

Als Puffer zwischen Management und Team wirst du regelrecht aufgerieben. Du bist diejenige, die die Anforderungen bekommt und weitergeben muss. Du bist derjenige, der versuchen muss, die Interessen des Managements mit den Bedürfnissen deines Teams in Einklang zu bringen. Das bedeutet, dass du ständig vermitteln und jonglieren musst, um allen gerecht zu werden – eine Aufgabe, die sowohl emotional als auch mental sehr belastend ist. Eine Studie zur Arbeitsbelastung von Führungskräften der International Labour Organization (ILO) aus dem Jahr 2019 ergab, dass Führungskräfte zunehmend unter einem hohen Maß an Arbeitsdruck stehen. Die Studie untersuchte die Arbeitsbedingungen von Führungskräften in verschiedenen Branchen und fand heraus, dass die Anforderungen an Führungskräfte stetig steigen, was zu einem erhöhten Stressniveau führt. Insbesondere wurde festgestellt, dass die Erwartungen des Managements oft unrealistisch sind und zu einer übermäßigen Arbeitsbelastung führen. [Quelle: International Labour Organization (ILO), „Stress at Work: A Global Perspective“, 2019.]

Die Auswirkungen auf dich als Teamleiter

Dieser Doppeldruck kann schwerwiegende Auswirkungen auf dich haben, die sich im Laufe der Zeit manifestieren:

Burnout und Erschöpfung: Die ständige Überlastung und der Druck können zu Burnout und mentaler Erschöpfung führen. Du fühlst dich ausgebrannt und hast das Gefühl, dass du keine Energie mehr hast, um weiterzumachen.

Frustration und Resignation: Es ist frustrierend, wenn du immer wieder vor unlösbaren Problemen stehst und keine Unterstützung erhältst. Das kann dich resigniert und demotiviert machen. Diese Ohnmacht, in der du feststeckst, lähmt dich. Du fängst an, dich zu fragen, ob sich der ganze Stress überhaupt lohnt.

Gesundheitliche Probleme: Der Stress macht sich natürlich auch physisch bemerkbar mit Symptomen wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Magenbeschwerden, etc. Du spürst die Auswirkungen des Dauerstresses auf deinen Körper und deine Gesundheit. Wenn du mehr dazu lesen magst, empfehle ich dir meine STRESS Blog-Serie

Was kannst du dagegen tun? Wie kannst du dieser Last entkommen?

Um diesem Doppeldruck effektiv entgegenzuwirken, ist es wichtig, proaktiv Maßnahmen zu ergreifen. Genau! Aber wie? An dieser Stelle kommen in den meisten schlauen Ratgebern die folgenden Ratschläge, die ich dir der guten Ordnung halber nicht vorenthalten möchte, aber ich werde dir im Anschluss meine Ansicht dazu dalassen.

Kommunikation: Sprich offen mit dem Management über die Herausforderungen, denen du und dein Team gegenüberstehen. Erkläre die Auswirkungen der Unterbesetzung und des Drucks auf die Leistung und die Mitarbeiterzufriedenheit. Suche nach gemeinsamen Lösungen, die sowohl die Unternehmensziele als auch die Bedürfnisse deines Teams berücksichtigen.

Jede Person mit Teamverantwortung macht das – davon bin ich überzeugt – als erste Maßnahme. Das Dilemma ist ein anderes. Meine KlientInnen bestätigen mir, dass das natürlich das erste ist, was sie versuchen, aber damit schlicht auf taube Ohren stoßen. Sie haben sich buchstäblich den Mund fusselig geredet und Vorschläge gemacht, was notwendig wäre, wie viele MitarbeiterInnen sie aufstocken müssen, aber wenn es um Headcounts, Revenue, Profit, Kosten geht, dann wird der beste Plan vom Tisch gewischt und das Gespräch läuft ins Leere. Denn sehr häufig hat dein Management selbst Vorgaben von „ganz oben“ und keine Möglichkeit der Einflussnahme. Kommunikation klingt zwar nett, ist aber „für die Fische“, weil es hier nicht darum geht. Hier geht es um: Du machst, was wir vorgeben. Und wenn du es nicht kannst, dann bist du nicht geeignet für diese Position. Ende der Diskussion. Fertig. Unterm Strich bleibt dir nur Frust und Ohnmacht und irgendwann Resignation.

Priorisierung: Identifiziere die wichtigsten Aufgaben und konzentriere dich auf das Wesentliche. Manchmal ist es besser, einige Ziele zu streichen, um die Qualität der Arbeit zu erhalten. Lerne, Nein zu sagen und setze klare Grenzen, um dich vor Überlastung zu schützen.

Ganz ehrlich: Wenn man in Aufgaben versinkt, die ALLE – ohne Ausnahme – wesentlich und wichtig und am besten noch gestern fällig waren, und man das dann auch noch seinem Team verklickern soll, dass sie jetzt noch mehr Zeitdruck haben, bleibt mir beim Wort „Priorisierung“ der Mund offen. Wie bitte?! Und das mit dem NEIN – sagen und klare Grenzen setzen funktioniert schlicht und ergreifend nicht, wenn dein Management dir einen klaren Auftrag gibt und dies in deinen Aufgabenbereich fällt. Auch wenn ich NEIN sage, wer erledigt dann die anstehenden Aufgaben? Auch das meiner Meinung nach ein nicht optimaler Ansatz zur Verbesserung deiner Situation.

Selbstfürsorge: Vergiss nicht, auf dich selbst aufzupassen. Achte auf deine Grenzen, nimm dir Auszeiten und suche dir Aktivitäten, die dir Freude bereiten und dich entspannen. Sorge für eine ausgewogene Work-Life-Balance und setze deine eigenen Bedürfnisse nicht hinten an.

Prinzipiell ein guter Ansatz. Dazu müsste ein gestresster Mensch aber mal wissen, auf welche Symptome er achten muss, bevor Grenzen gezogen und Bedürfnisse angemeldet werden können. Dann erst besteht die Möglichkeit die Work-Life-Balance zu verbessern. Wobei ich da gerne anrege, gleich das Arbeitsleben balanciert und achtsam zu leben, dann braucht man die Freizeit nicht mit so hohen Erwartungen belasten.

Unterstützung suchen: Scheue dich nicht davor, Hilfe zu suchen – sei es durch Kollegen, ein Coaching oder externe Unterstützung. Du musst nicht alles allein stemmen. Suche nach Mentoren oder Netzwerken, die dir helfen können, mit dem Stress umzugehen und neue Perspektiven zu gewinnen.

Das unterschreibe ich zu 100%. Keine/r sollte sich in einer herausfordernden Situation allein durchkämpfen müssen. Es braucht unbedingt Unterstützung, Motivation, Perspektiven, Rückenstärkung und Zuspruch, damit man gestärkt aus solchen Belastungen herauskommt. Der Doppeldruck, dem du als Teamleiter ausgesetzt bist, ist real und schwerwiegend. Indem du dir support holst, zeigst du deine Leadership-Qualitäten und bist Vorbild für dein Team und kannst auch dein Team besser durch diese schwierigen Zeiten führen.

Meine Arbeit in dieser Hinsicht möchte ich dir auch noch gerne nahebringen. Sie ist geprägt von meiner Dreifaltigkeit Wissen-Bewusstheit-Veränderung und ruht auf drei Säulen, die dir Schritt für Schritt ein starkes Fundament liefern, damit du den Druck in Energie und Kraft für deine Funktion als Teamleader einsetzen kannst und ein Shift passieren kann:

1 Stressmanagement

Ich habe es vorher schon erwähnt, Menschen unter Druck müssen erst mal wissen, wo sie grade stehen, was Stress mit ihnen macht, welche Symptome zu beachten sind. Das ist immer mein erster Arbeitsschritt.

2 Persönlichkeitsanalyse mit Talente-Check

Im zweiten Schritt arbeiten wir deine Persönlichkeit heraus. Je mehr du dich kennst, je bewusster du bist, wer du bist, wie dein Verhalten, deine Talente, deine blinden Flecken, deine Motivatoren aussehen, umso sicherer, natürlicher und stressfreier wird dein (Arbeits-)Leben.

3 Mentale Stärke und Mind-Set-Arbeit

Nichts geht über ein starkes Mind-Set, über mentale Stärke. Viele der Situationen, die uns regelmäßig fordern und vielleicht sogar überfordern, stressen, ärgern, … haben ihre Wurzel in alten Paradigmen oder hinderlichen Glaubenssätzen, die uns daran hindern, in unsere volle Kraft zu kommen. Das ist Säule drei meines Mentoringprogrammes.

Wenn du mehr zu meinem Programm wissen willst, dann biete ich dir ein kostenfreies 20-30 minütiges Gespräch mit mir an, wo wir uns deinen Fragen widmen können:

Wie Stress deine Beziehung zerstört

Stress – dieses allgegenwärtige, aber oft unterschätzte Ungeheuer, das sich in den Tiefen unseres Lebens versteckt und wie ein stiller Killer auf unsere Beziehungen* lauert. In der hektischen Welt, in der wir leben, sind Stress und Beziehungen fast untrennbar miteinander verbunden. Und wenn wir nicht aufpassen, kann Stress das Band, das uns mit unserem Partner verbindet, zerschneiden. Aber wie genau wirkt sich Stress auf unsere Beziehungen aus und warum ist er einer der häufigsten Trennungsgründe? Lasst uns eintauchen und herausfinden, wie Stress deine Beziehung killen kann.

Eine der Hauptursachen dafür, dass Stress eine Beziehung in Mitleidenschaft ziehen kann, liegt in der Art und Weise, wie er unser Leben beeinflusst. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass chronischer Stress einerseits zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen kann, darunter Herzkrankheiten, Schlafstörungen und psychische Erkrankungen. Andererseits aber auch Einfluss auf unser Verhalten im Umgang mit anderen Menschen hat. Wenn wir gestresst sind, sind wir oft gereizt, erschöpft und unfähig, angemessen mit den Anforderungen des täglichen Lebens umzugehen. Das kann dazu führen, dass wir unsere Frustration und unsere schlechte Laune auf unsere Partnerin übertragen, was zu Konflikten und Spannungen führt. Unsere Kommunikation verändert sich, wir sind weniger geduldig und einfühlsam und unsere Fähigkeit zuzuhören und empathisch zu reagieren, wird beeinträchtigt. Das kann zu Missverständnissen und Misskommunikation führen, die wiederum Konflikte verstärken. Studien haben gezeigt, dass in stressigen Zeiten die Wahrscheinlichkeit von Streitigkeiten und Auseinandersetzungen in Beziehungen deutlich ansteigt.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Vernachlässigung unserer Bedürfnisse und der Bedürfnisse unseres Gegenübers. Wenn wir gestresst sind, sind wir oft so damit beschäftigt, unsere eigenen Probleme zu bewältigen, dass wir die Bedürfnisse unseres Schatzis aus den Augen verlieren. Das kann dazu führen, dass sich er/sie sich vernachlässigt und ungeliebt fühlt, was letztendlich zu Entfremdung führen kann.

Die finanzielle Belastung ist eine weitere Stressquelle, die oft übersehen wird, aber eine erhebliche Rolle bei der Belastung von Beziehungen spielt. Geldprobleme, sei es aufgrund von Schulden, Arbeitslosigkeit oder anderen finanziellen Herausforderungen, können einen erheblichen Stressfaktor darstellen. Auch hier gibt es Studienergebnisse, dass finanzielle Streitigkeiten und Sorgen eine der häufigsten Ursachen für Beziehungs- und Eheprobleme sind. Der Druck, die Rechnungen zu bezahlen und die Familie zu versorgen, kann zu Spannungen führen und die Intimität in einer Beziehung beeinträchtigen.

Zeitknappheit ist ein weiterer Stressfaktor, der unsere Partnerschaften gefährden kann. In unserer modernen Welt fühlen wir uns oft so gehetzt und überfordert, weil wir versuchen, Arbeit, Familie, soziale Verpflichtungen und persönliche Interessen unter einen Hut zu bringen. Dies kann dazu führen, dass wir uns kaum Zeit für unsere*n PartnerIn nehmen und die gemeinsame Zeit oft von Stress und Erschöpfung überschattet wird.

Wie Frauen bei Stress ticken…

Die Auswirkungen von Stress auf Frauen verdienen besondere Aufmerksamkeit, da sie oft auf verschiedene Weisen intensiver sein können. Auch hier gibt es Studien, die gezeigt haben, dass Frauen meist emotionaler auf Stress reagieren, was sich auf ihre Beziehungen auswirken kann. Und es ist ja auch kein Wunder. Sehr viele Frauen müssen mit den Anforderungen von Beruf und Familie jonglieren. Diese Doppelbelastung (und manchmal Dreifach-Belastung, wenn die Pflege von alten, erkrankten Eltern notwendig wird) ist eine große Herausforderung und führt klarerweise zu einem stark erhöhten Stressniveau. Die Frauen fühlen sich erschöpft und haben weniger Energie für ihre Partnerschaft. Dies kann zu Konflikten führen, da ihre Partner möglicherweise nicht vollständig verstehen, wie stressig

ihr Leben ist. Darüber hinaus können hormonelle Veränderungen im Zusammenhang mit Stress die emotionale Gesundheit von Frauen beeinträchtigen. Der Cortisolspiegel, ein Hormon, das bei Stress ausgeschüttet wird, kann sich auf den Menstruationszyklus auswirken und sogar zu unregelmäßigen Perioden führen oder bei Kinderwunsch die Empfängnis erschweren. Das kann zu zusätzlichem emotionalen Stress und Frustration führen, der sich wiederum auf die Beziehung auswirkt. Frauen tragen außerdem oft die emotionale Hauptverantwortung in einer Beziehung und sind häufig diejenigen, die sich eher um die Gefühle und Bedürfnisse ihres Partners kümmern, ihre eigenen hintanstellen. Wenn eine Frau jedoch selbst mit Stress belastet ist, kann es schwierig sein, diese Rolle aufrechtzuerhalten. Dies kann dazu führen, dass sich beide emotional vernachlässigt fühlen und die Beziehung belastet wird. In einigen Studien hat man festgestellt, dass Frauen dazu neigen, stressbedingte Gesundheitsprobleme wie Angstzustände und Depressionen zu entwickeln, was dazu führt, dass sie sich in ihren Beziehungen nicht mehr wohlfühlen oder positive Interaktionen mit ihrem Partner zu haben.

Stress eine Herausforderung für Beziehungen, die sowohl Männer als auch Frauen betrifft. Es ist wichtig, offen über Stress zu kommunizieren und gemeinsam daran zu arbeiten, ihn zu bewältigen. Indem beide Partner sich gegenseitig unterstützen und Verständnis für die Auswirkungen von Stress auf ihre Beziehung zeigen, können sie die Bindung stärken und zusammen wachsen, selbst in den stressigsten Zeiten.

Lösungen und bewährte Strategien

Um deine Beziehung nicht dem Stress opfern zu müssen, kannst du mit den folgenden Schritten und Ansätze gegensteuern und deine Beziehung stärken:

  1. Offene Kommunikation: Der erste und wichtigste Schritt ist die Kommunikation. Sprecht offen über eure Gefühle, Ängste und Sorgen. Teilt mit, was euch jeweils stresst und hört aufmerksam zu. Vermeidet Vorwürfe und Anschuldigungen, sondern versucht, Verständnis füreinander zu zeigen.
  2. Gemeinsame Bewältigungsstrategien entwickeln: Arbeitet als Team zusammen, um Strategien zur Bewältigung von Stress zu entwickeln. Dies könnte beinhalten, Zeit für Entspannung und Erholung einzuplanen, gemeinsame Aktivitäten zu unternehmen oder Techniken zur Stressbewältigung zu erlernen, wie Meditation oder Yoga.
  3. Zeitmanagement: Plant eure Zeit gemeinsam, um sicherzustellen, dass ihr ausreichend Zeit für eure Beziehung habt. Setzt Prioritäten und eliminiert unnötige Verpflichtungen, wenn möglich. Eine ausgewogene Work-Life-Balance ist entscheidend.
  4. Unterstützung von außen: Zögert nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn der Stress eure Beziehung überfordert. Ein Therapeut oder Berater kann euch dabei helfen, eure Kommunikation zu verbessern und Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
  5. Konfliktlösungsfähigkeiten stärken: Stress kann zu Konflikten führen. Investiert Zeit in das Erlernen von effektiven Konfliktlösungsfähigkeiten, um Streitigkeiten konstruktiv zu bewältigen. Achtet darauf, fair und respektvoll zu sein.
  6. Selbstfürsorge: Individuelle Selbstfürsorge ist genauso wichtig wie die Pflege der Beziehung. Achtet auf eure körperliche und mentale Gesundheit, indem ihr regelmäßig Sport treibt, ausreichend schlaft und euch Zeit für Hobbys und Interessen nehmt.
  7. Gemeinsame Ziele setzen: Arbeitet gemeinsam an langfristigen Zielen und Träumen. Dies kann eure Beziehung stärken und euch dazu motivieren, Stressoren zu bewältigen, da ihr wisst, wofür ihr es tut.
  8. Entschleunigung: Versucht, bewusst Momente der Entschleunigung in euren Alltag zu integrieren. Das können kurze Spaziergänge, gemeinsame Abendessen oder gemütliche Abende zu Hause sein.
  9. Positive Verstärkung: Erkennt und schätzt die positiven Aspekte eurer Beziehung. Lob und Wertschätzung können Wunder wirken, um eure Bindung zu stärken.
  10. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Stress ist oft unvorhersehbar. Seid bereit, eure Pläne und Erwartungen anzupassen, wenn notwendig. Flexibilität kann dazu beitragen, Konflikte zu minimieren.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Stress nicht zwangsläufig zu einer Trennung führen muss. Es gibt Möglichkeiten, wie Paare gemeinsam wieder einen Weg zueinander finden können. Eine offene Kommunikation ist entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden. Gemeinsame Strategien zur Stressbewältigung, wie regelmäßige Entspannungsübungen oder das Festlegen von Prioritäten, können helfen, den Stress zu reduzieren. Finanzielle Probleme können durch Budgetierung und finanzielle Planung angegangen werden. Und die Zeitknappheit kann durch bewusste Entscheidungen zur Gestaltung gemeinsamer Zeit bewältigt werden.

Denkt daran, dass jede Beziehung einzigartig ist, und nicht alle Lösungen für jedes Paar gleich wirken. Es erfordert Geduld und Engagement, um Stressfaktoren anzugehen und eure Beziehung zu schützen. Der Schlüssel liegt darin, gemeinsam an eurer Bindung zu arbeiten und euch gegenseitig zu unterstützen, wenn ihr durch stressige Zeiten geht. Sucht euch, wenn nötig, auch Hilfe bei MentorInnen, BeraterInnen oder Coaches. Am Ende des Tages sollte eure Liebe stärker sein als jede Belastung, die das Leben euch entgegenwirft.

*es gelten hier ALLE Beziehungsformen – für die bessere Lesbarkeit verwende ich immer nur jeweils eine Form.

Stress-Management ist lebenswichtig

Stress ist in unserer heutigen hektischen Welt allgegenwärtig. Egal, ob wir uns im Job durch endlose Aufgaben kämpfen, den Verkehrsstau auf dem Weg nach Hause ertragen müssen oder versuchen, unsere persönlichen und beruflichen Verpflichtungen in Einklang zu bringen, Stress lauert überall. Und obwohl er als normaler Teil des Lebens angesehen wird, ist es von entscheidender Bedeutung, seine Auswirkungen auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden zu verstehen. Genau deshalb ist Stress-Management so wichtig.

Studien zeigen immer wieder, dass chronischer Stress zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen kann. Von Herzerkrankungen über Magen-Darm-Probleme bis hin zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen – die negativen Auswirkungen von Stress sind vielfältig und schwerwiegend. Eine Studie, veröffentlicht im Journal of Occupational Health Psychology, ergab beispielsweise, dass chronischer Stress am Arbeitsplatz das Risiko für Herzkrankheiten erhöhen kann, da er den Blutdruck erhöht und die Entzündungsreaktionen im Körper verstärkt.

Die häufigsten Erkrankungen und Gesundheitsprobleme, die durch ein stark erhöhtes Stresslevel ausgelöst oder verschlimmert werden können:

  1. Schlafstörungen: Stress kann zu Schlafproblemen führen, wie Schlaflosigkeit oder unruhigem Schlaf. Ein schlechter Schlaf wiederum beeinträchtigt die kognitive Funktion, die Stimmung und die allgemeine Lebensqualität.
  2. Herzerkrankungen: Chronischer Stress kann das Risiko für Herzerkrankungen erhöhen. Dies geschieht, weil Stress den Blutdruck und die Herzfrequenz erhöht, was letztendlich die Belastung des Herzens erhöht. Die Entzündungsreaktionen im Körper, die durch Stress ausgelöst werden, können auch Arteriosklerose (Verengung der Arterien) fördern, was wiederum das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöht.
  3. Psychische Gesundheit: Stress ist ein bedeutender Faktor bei der Entstehung und Verschlimmerung von psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen. Es kann zu einer Verschlechterung der Stimmung und zur Entstehung von negativen Denkmustern führen, die die psychische Gesundheit beeinträchtigen.
  4. Verdauungsstörungen: Stress kann Magen-Darm-Probleme wie Magengeschwüre, Reizdarmsyndrom und Sodbrennen verschlimmern. Dies liegt daran, dass Stress die Produktion von Magensäure erhöhen und die normale Darmfunktion stören kann.
  5. Immunschwäche: Langfristiger Stress kann das Immunsystem schwächen, indem er die Produktion von Immunzellen und Antikörpern beeinflusst. Dies macht den Körper anfälliger für Infektionen und Krankheiten.
  6. Gewichtszunahme: Bei einigen Menschen kann Stress zu ungesundem Essverhalten führen, wie übermäßigem Essen oder dem Verlangen nach fettigen und zuckerhaltigen Lebensmitteln. Dies kann zur Gewichtszunahme beitragen und das Risiko von Fettleibigkeit und damit verbundenen Gesundheitsproblemen erhöhen.
  7. Hormonelle Veränderungen: Stress kann das Hormonsystem beeinflussen, was zu unregelmäßigen Menstruationszyklen, Hormonstörungen und sexuellen Dysfunktionen führen kann.
  8. Hautprobleme: Stress kann Hauterkrankungen wie Akne, Ekzeme und Psoriasis verschlimmern. Dies liegt daran, dass Stress die Hautbarriere beeinflussen und Entzündungen fördern kann.

Es ist wichtig zu betonen, dass nicht jeder Mensch in gleicher Weise auf Stress reagiert, und nicht jeder wird zwangsläufig diese Gesundheitsprobleme entwickeln. Die Auswirkungen von Stress hängen von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich genetischer Veranlagung, individueller Stressbewältigungsstrategien und der Dauer und Intensität des Stresses.

Stress betrifft aber nicht nur unsere physische Gesundheit. Er kann auch unsere geistige Verfassung beeinträchtigen. Forschungen, die im Journal of Abnormal Psychology veröffentlicht wurden, zeigen, dass langanhaltender Stress das Risiko für psychische Erkrankungen erhöhen kann. Dies geschieht unter anderem durch die Beeinflussung von Neurotransmittern im Gehirn, die unsere Stimmung regulieren. Wer kennt nicht das Gefühl von Reizbarkeit und Erschöpfung nach einem stressigen Tag? Diese Emotionen können sich auf unsere Interaktionen mit anderen Menschen auswirken und zu Konflikten in unseren persönlichen und beruflichen Beziehungen führen.

Eine bewährte Methode beim Umgang mit Stress ist daher auch die Praxis der Achtsamkeit und Meditation. Diese Techniken können dazu beitragen, den Geist zu beruhigen und das Bewusstsein für den gegenwärtigen Moment zu schärfen. Das Gedankenkarussell, das oft mit Stress einhergeht, kann so gestoppt werden und du findest deine innere Ruhe wieder. Ein stabiles soziales Netzwerk ist ebenfalls von großer Bedeutung. Wer sich mit Freunden und Familie austauschen kann und Hilfe findet, wenn er/sie sich gestresst fühlt, kann den emotionalen Druck zumindest zeitweise reduzieren. In der Tat haben Studien gezeigt, dass soziale Unterstützung das Stressbewältigungsverhalten verbessern kann. Nicht zuletzt ist es wichtig, den eigenen Lebensstil zu überdenken: ausgewogene und gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und die Vermeidung von übermäßigem Alkohol- und Nikotinkonsum können alle dazu beitragen, den Körper widerstandsfähiger gegen Stress zu machen.

Ein wichtiger Faktor beim Stress-Management ist die Fähigkeit zur Priorisierung und zum Setzen von Grenzen. Oftmals fühlen wir uns gestresst, weil wir versuchen, zu viele Aufgaben in zu kurzer Zeit zu erledigen oder Erwartungshaltungen anderer zu erfüllen. In solchen Momenten ist es entscheidend, zu erkennen, welche Aufgaben wirklich wichtig sind und welche vielleicht aufgeschoben oder delegiert werden können. Klare Prioritäten helfen den Stresspegel zu senken und die Produktivität zu steigern. Gleichzeitig ist es von großer Bedeutung, „Nein“ sagen zu können. Viele von uns fühlen sich verpflichtet, jede Bitte um Hilfe anzunehmen oder jede Einladung anzunehmen, aus Angst vor Ablehnung oder Konflikten. Doch die Übernahme zu vieler Verpflichtungen kann zu Erschöpfung und stark erhöhtem Stress führen. Das bewusste Festlegen von Grenzen und das gelegentliche und achtsame Ablehnen von Anfragen, die unsere Ressourcen übersteigen, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer gesünderen Lebensweise. Die Fähigkeit zur Zeitplanung und Organisation ist hier ebenfalls sehr wichtig. Wenn wir uns überfordert fühlen, kann es hilfreich sein, unsere Aufgaben zu strukturieren und einen klaren Ablaufplan zu erstellen. Dies ermöglicht es uns, die Arbeit in überschaubare Einheiten aufzuteilen und uns besser auf jede Aufgabe zu konzentrieren, anstatt uns von der Gesamtheit unserer Verpflichtungen überwältigen zu lassen. Ganz wesentlich ist es natürlich, aktiv daran zu arbeiten, unsere Reaktionen auf Stressoren zu verändern. Dies kann beinhalten, negative Denkmuster zu erkennen und zu verändern, Techniken zur Stressreduktion zu erlernen und gezielte Entspannungsübungen in unseren Alltag zu integrieren.

Selbstfürsorge gehört als wichtiger Baustein unbedingt in unsere Leben. Die eigenen Bedürfnisse zu beachten und uns regelmäßig Zeit für Entspannung und Erholung zu nehmen sind wesentlich. Und für jede/n ist das etwas anderes: ein gutes Buch lesen, das Ausüben eines Hobbys, das Spazierengehen in der Natur oder das Genießen einer Tasse Tee.

Das Wichtigste ist, dass wir uns bewusst Zeit für uns selbst nehmen und uns erlauben, zur Ruhe zu kommen. Dabei muss uns bewusst sein, dass es kein „One-Size-Fits-All“-Konzept gibt. Jeder Mensch ist einzigartig, und dementsprechend muss auch das Stress-Management individuell angepasst werden. Es gibt jedoch einige bewährte Methoden, die vielen Menschen helfen können, mit Stress umzugehen. Eine dieser Methoden ist die regelmäßige körperliche Aktivität. Studien haben gezeigt, dass Bewegung die Freisetzung von Endorphinen fördert, den sogenannten „Glückshormonen“, die sich positiv auf unsere Stimmung auswirken können. Darüber hinaus hilft körperliche Aktivität auch dabei, die körperlichen Auswirkungen von Stress abzubauen, indem sie den Blutdruck senkt und die Muskelspannung reduziert. Dabei gilt aber immer die Devise: „Bitte nicht übertreiben“. Die (achtsame) Bewegung muss sich immer an das aktuelle Stresslevel anpassen. Einem ohnehin schon angespannten körperlichen System noch ein Marathontraining zu verpassen ist wenig sinnvoll. Moderates Joggen, Spazierengehen und andere „langsame“ Sportarten sind da wesentlich sinnvoller.

In einer Welt, die oft von Hektik und Stress geprägt ist, ist das Management von Stress von entscheidender Bedeutung. Es geht nicht darum, Stress vollständig zu vermeiden – das ist oft unmöglich. Stattdessen geht es darum, gesunde Strategien zu entwickeln, um mit Stress umzugehen und die negativen Auswirkungen zu minimieren. Letztendlich liegt es in unserer Verantwortung, für unser eigenes Wohlbefinden zu sorgen und einen Weg zu finden, wie wir den Stress des modernen Lebens bewältigen können. Indem wir diese Strategien in unseren Alltag integrieren, können wir ein erfüllteres und glücklicheres Leben führen. Stress wird immer ein Teil des Lebens sein, aber er muss nicht die Kontrolle über unser Leben übernehmen. Wir müssen ihn nicht länger als unausweichlichen Begleiter akzeptieren, sondern als Herausforderung, die es zu meistern gilt. Dein Körper und Geist werden es Dir danken.

Optimismus

Optimismus ist eine der 7 Säulen unserer Resilienz. Diese Säulen sind miteinander verwoben und sollten gut miteinander kombiniert sein, damit sie eine starke Kraft für deine persönliche Entwicklung sind. Wie vieles im Leben, braucht man nicht alles gleichzeitig angehen, aber man kann beginnen, sich Schritt für Schritt mit den einzelnen Säulen zu beschäftigen und sie stärken.

Nach meiner Ansicht braucht es im ersten Schritt einmal die Stärkung der Säulen: Akzeptanz, Lösungsorientierung und Optimismus. Diese drei sind die Basis deiner Resilienz, denn sie verändern dein Mind-Set, setzen einen anderen Fokus und helfen dabei, dich nicht von deinen Ängsten, deiner Verzweiflung, Wut, etc. vereinnahmen zu lassen oder deine Klarheit zu verlieren. Das hat damit zu tun, dass heftiger Stress uns daran hindert, klare und situationsangemessene Entscheidungen zu treffen. Stichwort Hirnschranke.

Was ist also Optimismus?

Wer eine positive Grundeinstellung mitbringt, kann fordernde Situationen leichter meistern und geht gestärkt(er) aus Krisen hervor. Leichter gesagt als getan, ich weiß. Hier geht es nicht darum, sich alles rosarot zu malen und vor Schwierigkeiten die Augen zu verschließen. Es ist auch definitiv keine Aufforderung eine Krise zu verdrängen oder sich zu überfordern. Es heißt einfach nur, dass du als resilienter Mensch davon ausgehst, dass du schwierige bzw. belastende Zeiten (auch zukünftig) gut meistern wirst. Ein realistischer Optimismus lässt uns an die Möglichkeit eines positiven Ausgangs glauben. Damit schafft er die Basis für ein stabiles, angenehmes Lebensgefühl und bildet so die Grundlage für Konflikt- oder Krisenbewältigung, weil er uns Zuversicht und Hoffnung bringt

Und ja – Optimismus IST erlernbar. Es ist eine Haltung, die du einnehmen und üben kannst, indem du daran glaubst, dass dir das Leben immer mehr Gutes als Schlechtes bringt. Hinterfrage ganz bewusst deine (vielleicht schon veralteten) Gedankenkonstrukte und deine Sicht auf die Welt, deine negativen Glaubenssätze und vor allem dein Selbstbild.

„Achte auf deine Gedanken, denn sie werden deine Worte,

achte auf deine Worte, denn sie werden deine Taten,

achte auf deine Taten, denn sie werden deine Gewohnheiten,

achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter,

Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.“

Aus dem Talmud

Diese fünf Schritte stärken deinen Optimismus:

1. Bewusstheit

  • Die Mehrheit unserer Gedanken läuft unbewusst und automatisch ab. Wenn du nicht weißt, welche Gedanken die Auslöser deiner Gefühle sind, kannst du deine Denkweise nicht ändern. Erst wenn du erkennst, dass z.B. deine Unsicherheit von dem Gedanken kommt, dass dich Menschen immer ablehnen, kannst du diesen Glaubenssatz in Frage stellen und dir eine optimistischere Denkweise aneignen.

2. Realität erkennen

  • Du musst dir beweisen, dass deine Gedanken oft nichts mit der Realität zu tun haben, indem du dich an Situationen erinnerst, in denen Menschen gut auf dich reagiert haben.
  • Wenn du solche Situationen findest, dann kannst du erkennen, dass dein Glaubensmuster doch gar nicht so starr ist, wie du glaubst.

3. positive Interpretation

  • Verhindere, dass die Negativ-Spirale nach unten fährt. Unterbrich dein Denkmuster und finde eine neue Sicht.

4. Gedankenkontrolle

  • Lerne, die Gedanken schnell zu erkennen und dann selbst zu bestimmen, was du denken willst. Hier hat sich das Pattern Interrupt von Anthony Robbins bewährt: „Immer, wenn ich auf komische Gedanken komme, dann unterbreche ich sie, zB. mit einem Finger schnipsen und „stop“ bevor sie Tempo aufnehmen können und sich verselbständigen.“
  • So schaffst du dir den nötigen Raum, um neue Denkweisen zu etablieren.

5. neue Gedanken finden

  • Entscheide dich bewusst dafür, einen neuen Gedanken denken zu wollen. Glaubenssätze übernehmen wir von anderen oder leiten sie aus der eigenen Erfahrung ab und sie werden leider selten hinterfragt. Oft sind sie unbewusste Meinungen, Überzeugungen und Einstellungen, die unser Handeln beeinflussen. Und sie können schon längst veraltet und nicht mehr relevant sein.

Wenn du noch Fragen hast oder Du Deine Resilienz stärken willst, unterstütze ich Dich gerne dabei: Kontakt.

Wie basische Ernähung bei Stress helfen kann…  

Stress gilt als bedeutende Ursache für eine chronische Übersäuerung und damit für gesundheitliche Probleme aller Art. Der Grund liegt in der hohen und regelmäßigen Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin und Kortisol, die in ihrem Übermaß vom Körper nicht mehr abgebaut werden können, wenn wir nicht dafür sorgen. Ich habe mich – quasi zu Forschungszwecken – für 10 Tage in ein Fastenhotel in Schärding/Inn (unbezahlte Werbung) zurückgezogen, um zu verstehen, wie man mit einer guten Mischung von basischer Ernährung, Entspannung und Selfcare, seine Stressbelastung wieder reduzieren kann.

Die Basen-Fastenkur war für mich wie eine Art Reset-Knopf: Sie kombiniert einerseits basische, kalorienarme Ernährung (positiver Nebeneffekt: es sind ein paar Kilos gepurzelt) als auch Entspannung (verschiedene Wickel, Behandlungen, Bäder, Meditation und eine Kräuterwerkstatt) sowie viel Zeit für Sonnenbäder, Ruhen im Garten oder dem Balkon, Spaziergänge oder Ausflüge in schöne Umgebung und herrliche Natur. 

Unser moderner Lebenswandel und die damit verbundene Reizüberflutung, die Menge an Aufgaben und Verpflichtungen lassen uns wenig Zeit fürs Innehalten. Das schlägt sich auch beim Essen nieder. Meist essen wir nur schnell nebenher, vielleicht sogar gleich vor dem Computer, um unsere Arbeit nicht unterbrechen zu müssen oder wir haben uns angewöhnt, das Essen herunterzuschlingen, weil wir schon den nächsten Punkt auf der To Do Liste vor Augen haben und die Zeit drängt. Abgesehen vom zeitlichen Faktor, essen wir meist auch nicht gerade gesund. Zu viel und regelmäßig Brot, Pizza, Pasta, Wurst, Fleisch oder die Schnellgerichte aus den Werkstätten der Lebensmittelindustrie sind auf Dauer ungesund, „sauer“, nähr- und ballaststoffarm. Und weil wir aus dieser Ernährung nicht genug Energie ziehen können, brauchen wir dann am Nachmittag Kaffee und Süßes als Energie-Kick und übersäuern den Körper noch weiter. Die Folge sind verschiedene Symptome, die du mit der Zeit bekommst. Du erkennst eine mögliche Übersäuerung deines Körpers zum Beispiel an Muskelschmerzen und -krämpfen, allgemeinem Unwohlsein, anhaltender Müdigkeit, Infektanfälligkeit, Kopfschmerzen, Sodbrennen, brüchigen Nägeln, vermehrter Schuppenbildung, Haarausfall, Mundgeruch, unreiner Haut und Cellulitis, chronischen Nervenentzündungen oder auch Gelenksschmerzen. 

Eine hauptsächlich basische, Ernährung ist das Um und Auf fürs Wohlbefinden. Aber auch gründlich kauen, sich Zeit nehmen fürs Essen und für sich selbst und viel Wasser und Kräutertee trinken. Das habe ich in hektischen Zeiten oft sträflich vernachlässigt. In diesen 10 Tagen habe ich wieder gelernt achtsam(er) mit meinem Körper und meinem Wohlbefinden umzugehen. Wenn du dich gesünder und basenreicher ernährst, kannst du dir und deinem Organismus helfen, weil du die Übersäuerung linderst oder sogar ausgleichst. Dabei ist es wichtig, auf ein ausgewogenes Verhältnis von säure- und basenbildenden Lebensmitteln zu achten. Am günstigsten ist eine Aufteilung von 80:20. Also 80% deiner Nahrung sollte basisch sein und nur 20% sauer. Denn ganz ohne sauer geht es nämlich nicht. In unserem Körper gibt es Bereiche, die sauer sein müssen (etwa die Verdauungsorgane) und andere (z.B. das Blut) wiederum müssen, um gut funktionieren zu können, basisch sein. Probleme können dann auftreten, wenn das natürliche Gleichgewicht aus den Fugen gerät, indem wir zu viel Stress haben oder zu viele säurebildende Nahrungsmittel und Getränke zu uns nehmen. Das sind im wesentlichen tierisches Eiweiß (Fleisch, Milchprodukte) und Getreide (Nudeln, Brot), Kaffee, Alkohol und Süßes. Ein Wort noch zum Getreide: prinzipiell gilt es als säurebildend, lässt man es aber ankeimen, so wird es basisch. Durch das Ankeimen** steigt die Bioverfügbarkeit, du bleibst länger satt, die Eiweißaufnahme wird optimiert und die Bekömmlichkeit verbessert sich. Zudem erhöht sich der Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen. Bezugsquellen für gekeimtes Getreide bzw. Produkte aus gekeimten Getreide findest du im Internet. 

Beim Basen-Fasten und auch wenn du anfängst dich vermehrt basisch zu ernähren, kommt es anfänglich zu einer „Entgiftung“ von der Übersäuerung und das kann zu Kopfschmerzen, Mattigkeit und Müdigkeit führen. Hier kann es helfen, wenn du

  • Viel Bewegung an der frischen Luft machst und dabei tief atmest.
  • Waldspaziergänge genießt: Wissenschaftler haben herausgefunden, dass schon nach einer Stunde im Wald Blutdruck, Kortisol und Puls sinken.
  • Viel trinkst (Wasser/Kräutertee), denn Wasser ist ein lebenswichtiger Nährstoff: 
    • Es fördert Nährstoffe zu den Zellen und transportiert Abfallstoffe zu den Nieren
    • Über den Blutkreislauf befördert Wasser Hormone und krankheitsbekämpfende Zellen.
    • Ist notwendig für viele chemische Reaktionen in der Verdauung und im Stoffwechsel.
    • Viel Wasser trägt zur Temperaturkontrolle bei
    • Schützt das Gewebe und schmiert die Gelenke.
    • Es sättigt und füllt.
    • Bringt Erleichterung bei Verstopfung – am besten lauwarm auf nüchternen Magen.
  • einen kleinen Löffel Honig langsam im Mund zergehen lässt
  • immer wieder entspannst und dabei bewusst in dich gehst.

Kräuter sind übrigens wesentliche Bestandteile der basischen Ernährung. Sie verleihen jedem Gericht einen intensiven, natürlichen Geschmack und du kannst Salz einsparen. Außerdem kommt noch ihre Heilkraft zum Tragen. Hier ein paar Beispiele:

  • Basilikum: stärkt die Verdauungsorgane, beruhigt die Nerven, lindert Migräne, hilft bei Entzündungen
  • Thymian: besondere Wirkung auf die Atmungsorgane
  • Kerbel: lindert Kopfweh, hilft bei Gedächtnisstörungen
  • Rosmarin: wirkt anregend bei niedrigem Blutdruck

Als Tee genossen können helfen

  • Ringelblume und Melisse: beim Entschlacken
  • Lavendel: hebt die Laune, entspannt
  • Erdbeerblätter: harntreibend, regen Stoffwechsel an, fördern Gewichtsabnahme
  • Frauenmantel: regt die Darmtätigkeit an.
  • Gänseblümchen: gegen Schwindel, Kopfweh
  • Rosenblüten: wirken beruhigend

Basische Ernährung ist ein guter Weg, um den Körper mit wertvollen Lebensmitteln bei der Stress-Reduktion zu unterstützen und somit unverzichtbarer Teil vom Stress-Management. Ich habe mir auf alle Fälle vorgenommen auch nach der Basen-Fastenkur in Schärding darauf zu achten, dass ich mir vermehrt basische Lebensmittel gönne, mir zum Essen bewusst Zeit nehme, gründlich zu kauen und viel Wasser und Tee zu trinken. Außerdem (wieder) regelmäßig(er) Selfcare und Entspannung zu praktizieren. Und das fühlt sich richtig gut an. 

Zum Abschluß noch ein Rezept für ein basisches Frühstück für 2 Personen: 

Porridge mit Beeren und Banane

4 EL gekeimte Haferflocken

150 ml Mandelmilch

2-max. 3 EL TK Beerenmischung

1 TL Ahornsirup

Halbe Banane

Zubereitung

Haferflocken mit Mandelmilch aufkochen und 10 Minuten köcheln lassen. Topf vom Herd nehmen und Beerenmischung dazu und mit Ahornsirup verfeinern. 

Zum Schluss die halbe Banane untermischen und dann servieren. Gegebenenfalls noch kurz wärmen und dann genießen. Mahlzeit.

*Infos zum Fasten, zur basischen Ernährung und das Rezept sind aus dem „Mein Basenfasten-Büchlein“ des Gesundheitshotels Gugerbauer (www.hotel-gugerbauer.at) – unbezahlte Werbung.

** mehr zum Thema findest du hier: Angekeimtes Getreide in Müsli & Co.: Was steckt dahinter? – Keimster

Mach dir dein Leben (wieder) einfacher

Mehr Leichtigkeit, weniger Stress, wer wünscht sich das nicht. Aber das Leben in unserer modernen Gesellschaft wird von Jahr zu Jahr komplexer und komplizierter. Und je mehr es das wird, umso unglücklicher, unerfüllter und unzufriedener werden wir. Unser Stress-Level steigt in immer schwindelerregendere Höhen und sehr viele Menschen können ihr Leben kaum noch meistern. Sie warten auf das sprichwörtliche „Licht am Ende des Tunnels“, damit sie augenblicklich und endlich vom permanenten Druck erlöst werden.

Dazu braucht es aber auch Einsatz und Bewusstsein von uns. Ein Mensch kann nicht in einer Atmosphäre von Not und Verzweiflung gedeihen. Die natürliche Reaktion auf Stress ist es, so schnell wie möglich eine (Ver)Änderung herbeizuführen, damit man rasch aus der unangenehmen Situation entkommen kann (fight or flight). Wenn eine Person aber erkennt, dass sie diese Stressquelle (egal was es ist, was den Stress verursacht) nicht verändern kann, dann wird sie automatisch versuchen, sich irgendwie anzupassen. Das nennt man Coping: also sich entweder mental, emotional oder physisch so zu ändern, um die stressige Situation zu managen oder sich daran anzupassen.

Das Problem dabei ist jedoch, dass wir glauben, dass wir von dieser Anpassung profitieren, tatsächlich aber boykottieren wir damit unser persönliches Wachstum. Auch hinderlich ist es, wenn wir annehmen, dass wir den Stressor nicht ändern können, auch wenn es eigentlich durchaus in unserer Macht und Kapazität stünde, etwas zu verändern. Menschen entwickeln schon seit sehr langer Zeit Coping-Mechanismen, um in einer äußerst (ungesunden und) stressigen Gesellschaft zu existieren, anstatt die Gesellschaft an sich so zu verändern, dass sie die menschliche Gesundheit und Wohlbefinden unterstützt und fördert.

Es ist wichtig, dass wir damit beginnen unsere Coping-Mechanismen aufzubrechen, einschließlich unserer diversen Süchte, die hier auch dazu gehören, und wieder vermehrt die Wahrheit der Dinge wahrnehmen als uns weiterhin in Illusions-Welten zu bewegen. Es ist Zeit, sich der Realität zu stellen, sie anzusehen, sie anzuerkennen und jene Dinge zu lösen / zu meistern, die man schon so lange vermieden oder vor sich hergeschoben hat. Jene Dinge auf die man einfach nicht hinschauen wollte.

ALLTAGS-STRESS

Wir Menschen sind in einem nie enden wollenden Karussell von täglichen Aufgaben gefangen und mit der Menge an Anforderungen, die wir tagtäglich zu stemmen haben, meist ziemlich – um nicht zu sagen – bis ans Limit – überfordert. Wenn man so derart gestresst ist, kann man naturgemäß nicht die Energie aufbringen oder Zeit erübrigen, um an den wichtigen Dingen unserer Gesellschaft zu arbeiten, die nicht funktionieren. Überleg mal: du arbeitest jeden Tag 8 Stunden und mehr, dann kümmerst du dich um die Einkäufe, schaust drauf, dass deine Kinder alles haben, was sie brauchen, oder bringst sie hin, wo sie hin müssen, zahlst die Rechnungen, machst den Steuerausgleich, organisiert den Reifenwechsel, das Parkpickerl, versorgst deine Haustiere, liest alle Newsletter, die du abonniert hast, denkst noch an die Vignette, das Pickerl fürs Auto, die Pass-Verlängerung, putzt deine Wohnung, wäschst die Wäsche, kochst, bügelst, …und schaust drauf, dass du die Beziehung zu Menschen in deinem Umfeld pflegst…  

Schon beim Durchlesen fühlt man sich erschöpft und ausgelaugt, oder?!

Dass dabei keine Zeit ist für soziale Angelegenheiten oder die Probleme unserer Gesellschaft ist nur allzu verständlich. Wer hat ernsthaft Zeit, sich dann noch darum zu kümmern, obdachlose Menschen von der Straße zu bringen, oder sich bei einem Gemeinschafts-Garten-Projekt einzubringen oder das Schulsystem zu neu zu gestalten. Wenn Menschen in ihrem eigenen Leben „ertrinken“, wer kann dann ernsthaft sich auf die Themen unserer Gesellschaft fokussieren?! Und so werden sie nie verändert (und bleiben „ungesund“ und „stressig“)

MACH DEIN LEBEN (WIEDER) EINFACHER

Mit diesen Überlegungen möchte ich dich zu einem Perspektivenwechsel anregen. Wie wäre es, dein Leben zu vereinfachen? Zu entstressen? Die Wichtigkeit dieses Themas wird uns als Menschheit immer mehr bewusst werden. Ich denke es ist Zeit, diese Wahrheit zu akzeptieren und uns proaktiv darum zu kümmern.

Wie kannst du dein Leben vereinfachen?

Indem du unwichtige Dinge weglässt, damit du dienen Fokus, deine Zeit, Energie und Action auf jene Dinge richten kannst, die DIR WIRKLICH WICHTIG SIND. Dazu musst du dein Leben und deine Werte evaluieren. Priorisieren. Und dich von Dingen trennen. Organisiere dich in Sachen Zeit und Platz. Du musst Dir aktiv Raum (ver)schaffen.

Beim Vereinfachen geht es um Wahrheit, um Authentizität, um deine Werte. Darüber musst du wirklich ehrlich mit dir sein. Niemand darf dir sagen, welche Werte DU haben solltest. In dieser Sache gibt es keine „SOLL’s“. Wenn du dir darüber klar bist, dann kannst du auch wirklich priorisieren und dein Leben vereinfachen und dich auf das für dich Essenzielle konzentrieren. Einfachheit birgt den Kern von Freiheit in sich, wenn das stressige Leben dir zu viele „to do’s“ aufbürden möchte und dir keinen Platz mehr für dich lässt.

In welchen Bereichen kannst du dein Leben vereinfachen?

Wohnraum: Was brauchst du nicht mehr? Was kannst du weggeben? Wo und was kannst du aufräumen, neu organisieren? Kannst du verringern, verkleinern? Kannst du nur das kaufen was du brauchst, statt weiter nur anzuhäufen?

Beziehungen: Welche Beziehungen oder Menschen willst du in deinem Leben haben? Auf wen willst du deinen Fokus und deine Energie lenken? Gibt es Menschen, von denen du deinen Fokus abziehen musst? Solltest Du dich vielleicht mehr von deinem Mobiltelefon, Computer, von den Social Media Kanälen zurückziehen? Wäre es gut, sich weniger Verpflichtungen aufzuhalsen? Gibt es etwas, wo du „NEIN“ sagen solltest?

Zeit: Wie kannst du Dinge langsam tun statt in permanenter Eile? Kannst du dich auch mal nur auf EINE Aufgabe fokussieren, statt dich im Multitasking aufzureiben? Wie könntest Du generell die Aufgaben auf deiner To-Do Liste verringern? Nutzt du deine Zeit effizient? Widmest du deine Zeit jenen Dingen, die dir wirklich wichtig sind? Kannst du dir Routinen oder eine Systematik schaffen? Kannst du etwas weglassen, statt ständig etwas hinzuzufügen?

Mental Space: Könnten Dich Meditationen unterstützen, um deine ständigen Gedanken bzw. deine innere Unruhe zu stoppen? Wende deine Aufmerksamkeit bewusst einer bestimmten Aufgabe/Lernen/Lesen zu, statt deine Gedanken unkontrolliert laufen zu lassen. Wie kannst du dein Leben besser beherrschbar machen? Welche Dinge könntest du dir aus dem Weg räumen, um schneller agieren zu können? Richte deine Freude und dein Glück auf die kleinen und einfachen Dinge des Lebens. Schließe alte, schwere Geschichten endlich ab und wirf Ballast ab. Schaffe Raum für neue, schöne Erfahrungen.

Das Motto des Jahres 2022:  KEEP IT SIMPLE – DENKE WENIGER – SCHAFFE DIR FREIRÄUME.

Wenn Du dabei Hilfe brauchst, stehe ich dir gerne zur Verfügung: Klicke hier für unverbindliche Kontaktaufnahme.

Ent-Stressen: Ressourcen nutzen

Es ist die sogenannte „stillste Zeit“ im Jahr. Winter, Advent, Weihnachten. In früheren Zeiten hat man die Zeit genutzt, um inne zu halten und Rückschau auf das vergangene Jahr, man ist zur Ruhe gekommen und ein bissl leiser geworden. Hat sich seine Gedanken zum kommenden Jahr gemacht.

Heutzutage ist es anders. Wir sind viel aktiver und die Kommunikation hat sich verändert. Die Vorstellung im Alltag nicht immer und überall erreichbar zu sein, oder gar einen Tag ohne soziale Netzwerke verbringen zu müssen, ist für viele moderne Menschen richtiggehend beängstigend. Aber auch die kommenden Feiertage erleben manche Menschen regelrecht unangenehm, wenn die üblichen (Alltags- und Arbeits-) Belastungen „runterfahren“ und sie eine quasi „verordnete“ Ruhepause einlegen (müssen).

Kümmere dich daher speziell in der Advents- und Weihnachtszeit gut um deine Ressourcen und Bedürfnisse. Sorge dafür, dass der Stress/Druck, die Belastung auch immer wieder etwas „abfließen“ kann (Stressbewältigung), indem du regelmäßig auf deine Kräfte schenkenden Ressourcen zurückgreifst. Das kann ein Hobby sein, bei dem Du richtig entspannen kannst, vielleicht Yoga, Tai Chi, Qi Gong, Waldspaziergänge, Lesen, ein beruhigendes Bad, … ich glaub, du weißt, was ich meine.

Und weil ja auch ein neues Jahr vor der Tür steht und die Neujahrsvorsätze anstehen, noch ein paar Anregungen:

beginne und beende jeden Tag positiv,

lege immer wieder Ruhepausen ein,

umgib dich mit schönen Dingen,

pflege dein soziales Netzwerk,

geh deinen Hobbies nach,

mache jeden Tag etwas, was dir Freude bereitet,

sei achtsam mit dir,

sorge regelmäßig für Entschleunigung.

Wenn Du dabei Unterstützung brauchst, dann melde Dich gerne bei mir: KONTAKT

In diesem Sinne – besinnlichen Advent, entspannte und frohe Weihnachtstage und einen angenehmen Start ins neue Jahr.

Stress und Zeit

Gestresste Menschen und Menschen, die unter Zeitdruck stehen, haben oft das Gefühl, dass alle Aufgaben gleich wichtig sind. Die Terminkalender sind übervoll und meist sind keine Regenerationspausen und Pufferzeiten mit eingeplant, falls mal etwas länger brauchen sollte.

Die regelmäßigen Pausen sind keineswegs vergeudete Zeit. Sie helfen zu regenerieren, vor allem wenn wir dabei auch den Arbeitsplatz verlassen – und sei es nur für 20 Minuten. Manchmal kann es auch schon helfen, statt einer kompletten Pause, Aufgaben zu erledigen, die weniger Aufmerksamkeit brauchen (Routinearbeiten z.B.). Auch so kann man gut abschalten. Gerade wenn man in einer schwierigen Aufgabe feststeckt, kann es helfen etwas zu tun, wo man rasch ein Ergebnis sieht. Sehr hilfreich ist es auch, wenn man gleichartige Aufgaben bündelt wie z.B. Telefonanrufe erledigen, E-mails beantworten, alle Rechnungen einer Woche gemeinsam überweisen, etc. .

Wichtig ist es natürlich auch, seine eigene Leistungskurve zu kennen. Beobachte dich mal: Wann bist du am leistungsfähigsten für welche Tätigkeit? Wann hast du die meiste Energie, wann sinkt sie? Es ist nicht günstig, wichtige Termine genau in eine Zeit zu legen, wo man meist schläfrig oder unkonzentriert ist.

Auch die Perfektion steht vielen Menschen als Zeit-Stress-Faktor im weg: Aber ganz ehrlich: Besser als gut muss es nicht sein: 100% genügen 😉. Und nicht zu vergessen den Mythos Multitasking: Es beschreibt die Fähigkeit eines Betriebssystems, mehrere Aufgaben zeitgleich auszuführen. In Wirklichkeit verlierst du den Überblick über das einzelne Projekt, kommst unter Zeitdruck, übersiehst Details und widmest dich am Ende keiner deiner Aufgaben zu 100%. Und dann sind da auch noch die Störquellen. Abgesehen vom dabei entstehenden Stress: Wie willst du ernsthaft eine gute Qualität in deine Arbeit bringen, wenn du dabei ständig unterbrochen wirst? Hier könnte es helfen, klar zu kommunizieren, dass man für die nächsten XXX Minuten nicht gestört werden will. Manche Menschen wissen aber oft gar nicht so genau, wann, wer und was sie eigentlich stört. Hier ist günstig, wenn du dir das mal eine Woche lang anschaust und notierst, um geeignete Schritte zu unternehmen.

Abgesehen vom Stress-Faktor „Schlechte Zeiteinteilung“ lähmt uns – wie zu Beginn schon erwähnt – auch oft noch das Thema:

Wichtige Dinge von unwichtigen Dingen unterscheiden!

Die Wichtigkeit einer Aufgabe ergibt sich aus ihrer Bedeutung für die eigenen Ziele. Wenn wir uns mit unwichtigen Dingen verzetteln, bleibt deine Zeit mehr, unsere Energie in die Verwirklichung unserer Ziele zu stecken. Viele Menschen haben ihre langfristigen Ziele aus den Augen verloren und beschäftigen sich sozusagen nur noch mit dem „Daily Business“. Sie sind nicht mehr Regisseur ihres Lebens, haben zwar ein GEfülltes, aber kein ERfülltes Leben.

Daher ist es wichtig, für sich selbst Ziele zu definieren.

Und bei der Einschätzung, wie wichtig eine Aufgabe tatsächlich ist, empfehle ich das Eisenhower-Prinzip:

eisenhower_1

Wenn dich das Thema interessiert, oder du dein eigenes Zeit-Stress-Management anschauen und gegebenenfalls verändern willst, dann unterstütze ich dich gerne dabei: KONTAKT

Stress bei Kindern ?!

Was mich im Zuge meiner Beschäftigung mit dem Thema Stress & Stressmanagement am meisten schockiert hat, ist die steigende Anzahl der Kinder (und Jugendlichen), die an bzw. unter Stress leiden und erkranken. Stress wird aktuell meist nur bei Erwachsenen wahrgenommen und besprochen; bei Kindern wird das (bis dato) noch kaum thematisiert. Die Zahlen aus diversen Studien sprechen da aber eine ganz andere Sprache. So hat man beispielsweise festgestellt, dass immer mehr Kinder im Volksschulalter (!) über Leistungsdruck, Versagensängste und Schlafstörungen klagen. Das finde ich höchst alarmierend.

Abgesehen von den familiär-/sozialen Einflüssen (wie Streit, Scheidung, Gewalt, Missbrauch) macht natürlich auch die ständige mediale und allgemeine Reizüberflutung den Kids von heute zu schaffen. Im öffentlichen Raum gibt es fast überall optische Reize (Bildschirme und bewegte Bilder in den Verkehrsmitteln, auf der Straße, Werbung), nicht zu vergessen die ständige Beschallung in Geschäften, Restaurants, Kaffees, Liften, etc. Abends dann noch Fernsehen oder (ungeeignete) Videospiele. Zusätzlich kommt dann auch noch der Freizeit-Stress dazu. Manche Kinder haben einen Terminkalender wie ein Manager. Und dann schlussendlich auch die Einschulung, die für Kinder Anpassung, Aufregung & ungewohnte Anstrengungen bedeutet.

Bei Kindern gelten – wie auch bei den Erwachsenen – dieselben Faktoren bzw. schwerwiegenden Lebensereignisse, die Stress auslösen können. Nach starken Belastungen können seelische Verstimmungen auftreten. Schenkt man dem keine Beachtung, dann reagiert irgendwann der Körper der Betroffenen. Je nach Alter resultieren daraus verschiedene Stress-/Panik-und Krisen-Reaktionen:

  • Alter von 1 bis 5: Daumenlutschen, Bettnässen, Dunkelangst, Angst vor Tieren, Klammern, Nachtangst, Harninkontinenz, Stuhlinkontinenz, Verstopfung, Stottern/Stammeln, Appetitlosigkeit oder Heißhunger, Schwitzen.
  • Alter von 5 bis 11: Aggressivität, Alpträume, Dunkelangst, Schulangst, Fingernägel kauen, sozialer Rückzug von Gleichaltrigen, Jammern, Klammern, Interesselosigkeit, Konzentrationsmangel, Schwitzen.
  • Alter von 11 bis 14: Schlafstörungen, Essstörungen, Rebellion daheim, mangelndes Interesse an Aktivitäten Gleichaltriger, Schulprobleme (z. B. Gewaltneigung, Rückzug, Interesselosigkeit, Mittelpunkt-Streben), physische Probleme (z.B. Kopfweh, undefinierbare Schmerzen, Hautprobleme, Verdauungsprobleme, sonstige psychosomatische Beschwerden), Schwitzen. […] *

Wenn Du also bemerkst, dass dein Kind die o.a. Reaktionen wiederholt zeigt, können das Anzeichen dafür sein, dass es mit den aktuellen Anforderungen überfordert ist. Kläre das auf alle Fälle rechtzeitig mit einem Arzt ab.  „Rette“ dein Kind aus der Reizüberflutung, indem du für Ruhe, Stille und Entspannung sorgst, indem du ihnen To Do‘s und Verpflichtungen aus ihrem Terminkalender streichst zugunsten von Spielzeit (Handy, TV, PC und Tablet meine ich da aber nicht 😊), Langeweile, Reden und Zuhören, Lesen oder Spaziergängen in der Natur.

Wenn wir zulassen, dass sogar schon Volksschul-Kinder gestresst aufwachsen und nicht lernen, wie sie sich davor schützen können, werden sie zu gestressten Erwachsenen ohne Bewusstsein für ihre Belastungsgrenzen, ohne bzw. mit geringer Resilienz und mit vorprogrammierten psychischen/physischen Problemen und Erkrankungen.

Falls dich das Thema interessiert und du dein Kind hier unterstützen magst, lege ich dir meinen „HAPPY OWL“ Kurs für Kinder von 6-10 ans Herz.

An 5 Nachmittagen zeige ich Kindern was im Körper und Gehirn bei Stress los ist und was die Eule Bubo dabei für eine Rolle hat, wer der Chef über die Gefühle ist und warum wir einen Wolf beruhigen müssen. Außerdem geht es um Glück und Dankbarkeit, Optimismus und Selbstvertrauen. Der Kurs zeigt deinem Kind Wege zur Entspannung, fördert sein Selbst-Bewusstsein und Selbstvertrauen, stärkt die Achtsamkeit. Mit vielen kindgerechten und spielerischen Übungen lernt dein Kind seine Emotionen zu begreifen und zu steuern. Tiefe, bewusste Atmung ist dabei ein wichtiger Baustein.

Auch Du profitierst von diesem Training und kannst es für dein eigenes Wohlbefinden nutzen. Ich freu mich auf deine Anfragen/Anmeldung.

* Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Stress

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Stress und Resilienz

Ein wichtiger Aspekt beim Stressmanagement ist die Linderung von körperlichen und seelischen Auswirkungen von Stress, sowie Strategien zu entwickeln, um widerstandsfähiger zu werden = eine höhere Resilienz zu haben. Resilienz bezeichnet die Fähigkeit, selbst in schwierigen Lebenskrisen oder nach schweren Schicksalsschlägen wieder auf die Beine zu kommen – unser seelisches Immunsystem.

Persönlichkeit und Lebensumwelt beeinflussen den Grad deiner Resilienz. Sie wird schon in der Kindheit im Verlauf der Entwicklung erlernt, wenn das Kind in einer liebevollen, fördernden, stärkenden Umgebung groß wird. Allerdings variiert die menschliche Widerstandskraft. Sie ist nicht immer gleich stark. Aber sie kann trainiert werden.

Resilienz trägt wesentlich dazu bei, dass Stressereignisse und Problemsituationen vom betroffenen Menschen eher als Herausforderung denn als Belastung wahrgenommen werden. Dadurch werden mehr aktiv-lösungsorientierte Bewältigungsstrategien angeregt.

Die Säulen der Resilienz (Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorientierung, Selbstwirksamkeit, soziale Kontakte, Achtsamkeit, Zukunft planen) sind aufeinander bezogenen und voneinander abhängig. Gut kombiniert, stellen sie eine starke Kraft für persönliche Entwicklung dar:

  • Soziale Kontakte schließen und pflegen. Wer die richtigen Ansprechpartner und Menschen hat, die ihn unterstützen, profitiert vom Wissen und der Hilfe seines Netzwerks.
  • Lösungsorientierung: Probleme nicht als unüberwindlich ansehen. Auf Wachstumschancen achten. Perspektive bewahren. Wer sich auf Lösungen konzentriert, statt unlösbare Probleme zu sehen, findet schneller die passende Strategie.
  • Akzeptanz: Veränderungen als Teil des Lebens sehen. Wer Herausforderungen als solche erkennt, kann Ängste umschiffen und seine Position realistisch bewerten.
  • Zukunft planen: Ziele anstreben. Wer in die Zukunft blickt, erkennt Negativentwicklungen, bevor sie zu handfesten Problemen werden und blickt nach vorne.
  • Opferrolle verlassen: Zum Handeln entschließen. Positives Selbstbild aufbauen. Wer Herausforderungen selbstbewusst angeht, glaubt an sich und übernimmt die Initiative (Selbstwirksamkeit)
  • Optimismus: Wer eine positive Grundeinstellung mitbringt, kann fordernde Situationen leichter meistern und geht gestärkt aus Krisen hervor.
  • Achtsamkeit: Für sich selbst sorgen. Wer auf sich und seine Gesundheit achtet, die eigenen Grenzen kennt, bleibt langfristig produktiv und gesund.

 

Mit der Resilienz ist es wie mit dem Glück: Jeder bekommt ein bissl als Geschenk mit auf den Weg, das entscheidende „Mehr“, muss man sich selbst erarbeiten.

Wenn Dich das Thema interessiert, Fragen auftauchen, oder Du Deine Resilienz stärken willst, unterstütze ich Dich gerne dabei: KONTAKT

 

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