Love is the message

Unlängst hatte ich ein Gespräch mit einer Freundin, die in ihrer Beziehung sehr unzufrieden ist. Irgendwann sagte sie dann zu mir: „Weißt Du, ich hab‘ mich so oft um ihn bemüht, aber es kam nie was zurück“.

Das hat mir zu denken gegeben: Muss mein Partner mir etwas zurückgeben? In welcher Form? Und was? Soll/Darf/Muss man etwas als „Gegenleistung“ erwarten? Und was wäre das? Wer legt fest, was als Ausgleich adäquat ist? Liebt mich der andere nur dann richtig, wenn ich etwas für meine Bemühungen erhalte? Muss die Liebes-Waage immer ausgeglichen werden?

Ist das Liebe? Oder eher eine Buchhaltung der Erwartungen? Wissen wir überhaupt, wie Liebe geht? Wie sich – echte, wahre, bedingungslose – Liebe anfühlt? Oder sind wir nur bedürftig und auf der Suche nach Energieaustausch: Mir fehlt dies-und-das und mein Partner ist dafür da, diesen Mangel aufzufüllen!?!

Jesus sagt: „Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst!“

Frage: Wer von uns liebt sich wirklich aufrichtig und bedingungslos?

Zweite Frage: Wie lieben wir dann eigentlich unsere Nächsten?

Die Antwort darauf kann sich wohl jeder selbst geben.

E. Tolle schreibt dazu sehr passend in seiner Kolumne im Happinez Magazin (3/2018):

Jemanden zu lieben oder ihn haben zu wollen, ist für das Ego dasselbe, während die wahre Liebe keine Besitzansprüche kennt. Wer liebt, wird auch nicht versuchen, den Partner zu ändern. Doch was im normalen Sprachgebrauch Liebe genannt wird, ist eine Strategie des Egos, um Hingabe zu vermeiden. Du erwartest, dass ein anderer Dir etwas gibt, das Du nur durch Hingabe erhalten kannst. Dein Ego sucht sich einen Menschen aus und macht ihn zu etwas Besonderem. Es benutzt diesen Menschen, um die ständige unterschwellige Unzufriedenheit zu überdecken, das Gefühl „nicht genug“ zu haben oder zu sein, sowie den Zorn und den Hass, die immer damit einhergehen. […]

Falls eine Beziehung nicht funktioniert, sei froh: alles, was unbewusst war, wird nun ans Licht gebracht. Das kann die Erlösung sein. […] Das Objekt deiner Liebe kann wechseln. Manche Menschen gehen durch viele verschiedene Beziehungen. Sie lieben den anderen so lange, bis es nicht mehr funktioniert, denn keiner kann den universalen Schmerz für immer abdecken. Allein die Hingabe kann dir geben, was du vom Objekt deiner Liebe erwartest. […]

Wahre Liebe erblüht immer jenseits des Verstandes.

Dazu hat auch Neal Donald Walsh in einem Interview mal sinngemäß gesagt: Gib das aus vollem Herzen hin, von dem Du glaubst, Du brauchst es bzw. hast es nicht oder nicht genug, wie z.B. Aufmerksamkeit oder Liebe, und Du wirst entdecken, das alles schon in Dir ist und dass DU unerschöpflich davon abgeben kannst. Wir sind Fülle.

Ich hab‘ meiner Freundin geraten, sich mal für ein Monat in eine „Love – Challenge“ zu begeben: Liebe ohne Erwartungshaltung, ohne Wenn und Aber.

Bin gespannt, was sie berichtet.