Zwischen Managementdruck und Teamfrust: Wie Teamleiter im Doppeldruck ihre Balance finden

Als Teamleader stehst du oft wie ein einsamer Kämpfer im Doppeldruck zwischen den Erwartungen deines Managements und den Frustrationen deines Teams. Von „oben“ erhältst du immer höhere Ziele und neue Vorgaben, die du erreichen sollst, während du aber gleichzeitig dazu angehalten wirst, mit immer weniger Ressourcen oder Unterstützung immer mehr zu erreichen. Deine MitarbeiterInnen zerbrechen langsam unter der Last der Unterbesetzung und der ständigen Überforderung. Krankheitsausfälle oder Kündigungen sind vorprogrammiert. Die Geschäftswelt ist ständig im Wandel, und das Management erwartet, dass du und dein Team sich anpassen und erfolgreich bleiben, egal wie groß die Herausforderungen sind. Du siehst, dass dein Team chronisch unterbesetzt ist, die Arbeit sich häuft, während die Motivation gegen Null sinkt und die Stimmung immer gereizter wird. Neue Projekte kommen hinzu, ohne dass neue MitarbeiterInnen eingestellt werden oder geeignete Nachbesetzungen auf dem Arbeitsmarkt gefunden werden können. Die bestehenden Teammitglieder sind bereits bis an ihre Grenzen belastet und haben kaum noch Luft zum Atmen.

Als Puffer zwischen Management und Team wirst du regelrecht aufgerieben. Du bist diejenige, die die Anforderungen bekommt und weitergeben muss. Du bist derjenige, der versuchen muss, die Interessen des Managements mit den Bedürfnissen deines Teams in Einklang zu bringen. Das bedeutet, dass du ständig vermitteln und jonglieren musst, um allen gerecht zu werden – eine Aufgabe, die sowohl emotional als auch mental sehr belastend ist. Eine Studie zur Arbeitsbelastung von Führungskräften der International Labour Organization (ILO) aus dem Jahr 2019 ergab, dass Führungskräfte zunehmend unter einem hohen Maß an Arbeitsdruck stehen. Die Studie untersuchte die Arbeitsbedingungen von Führungskräften in verschiedenen Branchen und fand heraus, dass die Anforderungen an Führungskräfte stetig steigen, was zu einem erhöhten Stressniveau führt. Insbesondere wurde festgestellt, dass die Erwartungen des Managements oft unrealistisch sind und zu einer übermäßigen Arbeitsbelastung führen. [Quelle: International Labour Organization (ILO), „Stress at Work: A Global Perspective“, 2019.]

Die Auswirkungen auf dich als Teamleiter

Dieser Doppeldruck kann schwerwiegende Auswirkungen auf dich haben, die sich im Laufe der Zeit manifestieren:

Burnout und Erschöpfung: Die ständige Überlastung und der Druck können zu Burnout und mentaler Erschöpfung führen. Du fühlst dich ausgebrannt und hast das Gefühl, dass du keine Energie mehr hast, um weiterzumachen.

Frustration und Resignation: Es ist frustrierend, wenn du immer wieder vor unlösbaren Problemen stehst und keine Unterstützung erhältst. Das kann dich resigniert und demotiviert machen. Diese Ohnmacht, in der du feststeckst, lähmt dich. Du fängst an, dich zu fragen, ob sich der ganze Stress überhaupt lohnt.

Gesundheitliche Probleme: Der Stress macht sich natürlich auch physisch bemerkbar mit Symptomen wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Magenbeschwerden, etc. Du spürst die Auswirkungen des Dauerstresses auf deinen Körper und deine Gesundheit. Wenn du mehr dazu lesen magst, empfehle ich dir meine STRESS Blog-Serie

Was kannst du dagegen tun? Wie kannst du dieser Last entkommen?

Um diesem Doppeldruck effektiv entgegenzuwirken, ist es wichtig, proaktiv Maßnahmen zu ergreifen. Genau! Aber wie? An dieser Stelle kommen in den meisten schlauen Ratgebern die folgenden Ratschläge, die ich dir der guten Ordnung halber nicht vorenthalten möchte, aber ich werde dir im Anschluss meine Ansicht dazu dalassen.

Kommunikation: Sprich offen mit dem Management über die Herausforderungen, denen du und dein Team gegenüberstehen. Erkläre die Auswirkungen der Unterbesetzung und des Drucks auf die Leistung und die Mitarbeiterzufriedenheit. Suche nach gemeinsamen Lösungen, die sowohl die Unternehmensziele als auch die Bedürfnisse deines Teams berücksichtigen.

Jede Person mit Teamverantwortung macht das – davon bin ich überzeugt – als erste Maßnahme. Das Dilemma ist ein anderes. Meine KlientInnen bestätigen mir, dass das natürlich das erste ist, was sie versuchen, aber damit schlicht auf taube Ohren stoßen. Sie haben sich buchstäblich den Mund fusselig geredet und Vorschläge gemacht, was notwendig wäre, wie viele MitarbeiterInnen sie aufstocken müssen, aber wenn es um Headcounts, Revenue, Profit, Kosten geht, dann wird der beste Plan vom Tisch gewischt und das Gespräch läuft ins Leere. Denn sehr häufig hat dein Management selbst Vorgaben von „ganz oben“ und keine Möglichkeit der Einflussnahme. Kommunikation klingt zwar nett, ist aber „für die Fische“, weil es hier nicht darum geht. Hier geht es um: Du machst, was wir vorgeben. Und wenn du es nicht kannst, dann bist du nicht geeignet für diese Position. Ende der Diskussion. Fertig. Unterm Strich bleibt dir nur Frust und Ohnmacht und irgendwann Resignation.

Priorisierung: Identifiziere die wichtigsten Aufgaben und konzentriere dich auf das Wesentliche. Manchmal ist es besser, einige Ziele zu streichen, um die Qualität der Arbeit zu erhalten. Lerne, Nein zu sagen und setze klare Grenzen, um dich vor Überlastung zu schützen.

Ganz ehrlich: Wenn man in Aufgaben versinkt, die ALLE – ohne Ausnahme – wesentlich und wichtig und am besten noch gestern fällig waren, und man das dann auch noch seinem Team verklickern soll, dass sie jetzt noch mehr Zeitdruck haben, bleibt mir beim Wort „Priorisierung“ der Mund offen. Wie bitte?! Und das mit dem NEIN – sagen und klare Grenzen setzen funktioniert schlicht und ergreifend nicht, wenn dein Management dir einen klaren Auftrag gibt und dies in deinen Aufgabenbereich fällt. Auch wenn ich NEIN sage, wer erledigt dann die anstehenden Aufgaben? Auch das meiner Meinung nach ein nicht optimaler Ansatz zur Verbesserung deiner Situation.

Selbstfürsorge: Vergiss nicht, auf dich selbst aufzupassen. Achte auf deine Grenzen, nimm dir Auszeiten und suche dir Aktivitäten, die dir Freude bereiten und dich entspannen. Sorge für eine ausgewogene Work-Life-Balance und setze deine eigenen Bedürfnisse nicht hinten an.

Prinzipiell ein guter Ansatz. Dazu müsste ein gestresster Mensch aber mal wissen, auf welche Symptome er achten muss, bevor Grenzen gezogen und Bedürfnisse angemeldet werden können. Dann erst besteht die Möglichkeit die Work-Life-Balance zu verbessern. Wobei ich da gerne anrege, gleich das Arbeitsleben balanciert und achtsam zu leben, dann braucht man die Freizeit nicht mit so hohen Erwartungen belasten.

Unterstützung suchen: Scheue dich nicht davor, Hilfe zu suchen – sei es durch Kollegen, ein Coaching oder externe Unterstützung. Du musst nicht alles allein stemmen. Suche nach Mentoren oder Netzwerken, die dir helfen können, mit dem Stress umzugehen und neue Perspektiven zu gewinnen.

Das unterschreibe ich zu 100%. Keine/r sollte sich in einer herausfordernden Situation allein durchkämpfen müssen. Es braucht unbedingt Unterstützung, Motivation, Perspektiven, Rückenstärkung und Zuspruch, damit man gestärkt aus solchen Belastungen herauskommt. Der Doppeldruck, dem du als Teamleiter ausgesetzt bist, ist real und schwerwiegend. Indem du dir support holst, zeigst du deine Leadership-Qualitäten und bist Vorbild für dein Team und kannst auch dein Team besser durch diese schwierigen Zeiten führen.

Meine Arbeit in dieser Hinsicht möchte ich dir auch noch gerne nahebringen. Sie ist geprägt von meiner Dreifaltigkeit Wissen-Bewusstheit-Veränderung und ruht auf drei Säulen, die dir Schritt für Schritt ein starkes Fundament liefern, damit du den Druck in Energie und Kraft für deine Funktion als Teamleader einsetzen kannst und ein Shift passieren kann:

1 Stressmanagement

Ich habe es vorher schon erwähnt, Menschen unter Druck müssen erst mal wissen, wo sie grade stehen, was Stress mit ihnen macht, welche Symptome zu beachten sind. Das ist immer mein erster Arbeitsschritt.

2 Persönlichkeitsanalyse mit Talente-Check

Im zweiten Schritt arbeiten wir deine Persönlichkeit heraus. Je mehr du dich kennst, je bewusster du bist, wer du bist, wie dein Verhalten, deine Talente, deine blinden Flecken, deine Motivatoren aussehen, umso sicherer, natürlicher und stressfreier wird dein (Arbeits-)Leben.

3 Mentale Stärke und Mind-Set-Arbeit

Nichts geht über ein starkes Mind-Set, über mentale Stärke. Viele der Situationen, die uns regelmäßig fordern und vielleicht sogar überfordern, stressen, ärgern, … haben ihre Wurzel in alten Paradigmen oder hinderlichen Glaubenssätzen, die uns daran hindern, in unsere volle Kraft zu kommen. Das ist Säule drei meines Mentoringprogrammes.

Wenn du mehr zu meinem Programm wissen willst, dann biete ich dir ein kostenfreies 20-30 minütiges Gespräch mit mir an, wo wir uns deinen Fragen widmen können:

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