Wie Stress deine Beziehung zerstört

Stress – dieses allgegenwärtige, aber oft unterschätzte Ungeheuer, das sich in den Tiefen unseres Lebens versteckt und wie ein stiller Killer auf unsere Beziehungen* lauert. In der hektischen Welt, in der wir leben, sind Stress und Beziehungen fast untrennbar miteinander verbunden. Und wenn wir nicht aufpassen, kann Stress das Band, das uns mit unserem Partner verbindet, zerschneiden. Aber wie genau wirkt sich Stress auf unsere Beziehungen aus und warum ist er einer der häufigsten Trennungsgründe? Lasst uns eintauchen und herausfinden, wie Stress deine Beziehung killen kann.

Eine der Hauptursachen dafür, dass Stress eine Beziehung in Mitleidenschaft ziehen kann, liegt in der Art und Weise, wie er unser Leben beeinflusst. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass chronischer Stress einerseits zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen kann, darunter Herzkrankheiten, Schlafstörungen und psychische Erkrankungen. Andererseits aber auch Einfluss auf unser Verhalten im Umgang mit anderen Menschen hat. Wenn wir gestresst sind, sind wir oft gereizt, erschöpft und unfähig, angemessen mit den Anforderungen des täglichen Lebens umzugehen. Das kann dazu führen, dass wir unsere Frustration und unsere schlechte Laune auf unsere Partnerin übertragen, was zu Konflikten und Spannungen führt. Unsere Kommunikation verändert sich, wir sind weniger geduldig und einfühlsam und unsere Fähigkeit zuzuhören und empathisch zu reagieren, wird beeinträchtigt. Das kann zu Missverständnissen und Misskommunikation führen, die wiederum Konflikte verstärken. Studien haben gezeigt, dass in stressigen Zeiten die Wahrscheinlichkeit von Streitigkeiten und Auseinandersetzungen in Beziehungen deutlich ansteigt.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Vernachlässigung unserer Bedürfnisse und der Bedürfnisse unseres Gegenübers. Wenn wir gestresst sind, sind wir oft so damit beschäftigt, unsere eigenen Probleme zu bewältigen, dass wir die Bedürfnisse unseres Schatzis aus den Augen verlieren. Das kann dazu führen, dass sich er/sie sich vernachlässigt und ungeliebt fühlt, was letztendlich zu Entfremdung führen kann.

Die finanzielle Belastung ist eine weitere Stressquelle, die oft übersehen wird, aber eine erhebliche Rolle bei der Belastung von Beziehungen spielt. Geldprobleme, sei es aufgrund von Schulden, Arbeitslosigkeit oder anderen finanziellen Herausforderungen, können einen erheblichen Stressfaktor darstellen. Auch hier gibt es Studienergebnisse, dass finanzielle Streitigkeiten und Sorgen eine der häufigsten Ursachen für Beziehungs- und Eheprobleme sind. Der Druck, die Rechnungen zu bezahlen und die Familie zu versorgen, kann zu Spannungen führen und die Intimität in einer Beziehung beeinträchtigen.

Zeitknappheit ist ein weiterer Stressfaktor, der unsere Partnerschaften gefährden kann. In unserer modernen Welt fühlen wir uns oft so gehetzt und überfordert, weil wir versuchen, Arbeit, Familie, soziale Verpflichtungen und persönliche Interessen unter einen Hut zu bringen. Dies kann dazu führen, dass wir uns kaum Zeit für unsere*n PartnerIn nehmen und die gemeinsame Zeit oft von Stress und Erschöpfung überschattet wird.

Wie Frauen bei Stress ticken…

Die Auswirkungen von Stress auf Frauen verdienen besondere Aufmerksamkeit, da sie oft auf verschiedene Weisen intensiver sein können. Auch hier gibt es Studien, die gezeigt haben, dass Frauen meist emotionaler auf Stress reagieren, was sich auf ihre Beziehungen auswirken kann. Und es ist ja auch kein Wunder. Sehr viele Frauen müssen mit den Anforderungen von Beruf und Familie jonglieren. Diese Doppelbelastung (und manchmal Dreifach-Belastung, wenn die Pflege von alten, erkrankten Eltern notwendig wird) ist eine große Herausforderung und führt klarerweise zu einem stark erhöhten Stressniveau. Die Frauen fühlen sich erschöpft und haben weniger Energie für ihre Partnerschaft. Dies kann zu Konflikten führen, da ihre Partner möglicherweise nicht vollständig verstehen, wie stressig

ihr Leben ist. Darüber hinaus können hormonelle Veränderungen im Zusammenhang mit Stress die emotionale Gesundheit von Frauen beeinträchtigen. Der Cortisolspiegel, ein Hormon, das bei Stress ausgeschüttet wird, kann sich auf den Menstruationszyklus auswirken und sogar zu unregelmäßigen Perioden führen oder bei Kinderwunsch die Empfängnis erschweren. Das kann zu zusätzlichem emotionalen Stress und Frustration führen, der sich wiederum auf die Beziehung auswirkt. Frauen tragen außerdem oft die emotionale Hauptverantwortung in einer Beziehung und sind häufig diejenigen, die sich eher um die Gefühle und Bedürfnisse ihres Partners kümmern, ihre eigenen hintanstellen. Wenn eine Frau jedoch selbst mit Stress belastet ist, kann es schwierig sein, diese Rolle aufrechtzuerhalten. Dies kann dazu führen, dass sich beide emotional vernachlässigt fühlen und die Beziehung belastet wird. In einigen Studien hat man festgestellt, dass Frauen dazu neigen, stressbedingte Gesundheitsprobleme wie Angstzustände und Depressionen zu entwickeln, was dazu führt, dass sie sich in ihren Beziehungen nicht mehr wohlfühlen oder positive Interaktionen mit ihrem Partner zu haben.

Stress eine Herausforderung für Beziehungen, die sowohl Männer als auch Frauen betrifft. Es ist wichtig, offen über Stress zu kommunizieren und gemeinsam daran zu arbeiten, ihn zu bewältigen. Indem beide Partner sich gegenseitig unterstützen und Verständnis für die Auswirkungen von Stress auf ihre Beziehung zeigen, können sie die Bindung stärken und zusammen wachsen, selbst in den stressigsten Zeiten.

Lösungen und bewährte Strategien

Um deine Beziehung nicht dem Stress opfern zu müssen, kannst du mit den folgenden Schritten und Ansätze gegensteuern und deine Beziehung stärken:

  1. Offene Kommunikation: Der erste und wichtigste Schritt ist die Kommunikation. Sprecht offen über eure Gefühle, Ängste und Sorgen. Teilt mit, was euch jeweils stresst und hört aufmerksam zu. Vermeidet Vorwürfe und Anschuldigungen, sondern versucht, Verständnis füreinander zu zeigen.
  2. Gemeinsame Bewältigungsstrategien entwickeln: Arbeitet als Team zusammen, um Strategien zur Bewältigung von Stress zu entwickeln. Dies könnte beinhalten, Zeit für Entspannung und Erholung einzuplanen, gemeinsame Aktivitäten zu unternehmen oder Techniken zur Stressbewältigung zu erlernen, wie Meditation oder Yoga.
  3. Zeitmanagement: Plant eure Zeit gemeinsam, um sicherzustellen, dass ihr ausreichend Zeit für eure Beziehung habt. Setzt Prioritäten und eliminiert unnötige Verpflichtungen, wenn möglich. Eine ausgewogene Work-Life-Balance ist entscheidend.
  4. Unterstützung von außen: Zögert nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn der Stress eure Beziehung überfordert. Ein Therapeut oder Berater kann euch dabei helfen, eure Kommunikation zu verbessern und Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
  5. Konfliktlösungsfähigkeiten stärken: Stress kann zu Konflikten führen. Investiert Zeit in das Erlernen von effektiven Konfliktlösungsfähigkeiten, um Streitigkeiten konstruktiv zu bewältigen. Achtet darauf, fair und respektvoll zu sein.
  6. Selbstfürsorge: Individuelle Selbstfürsorge ist genauso wichtig wie die Pflege der Beziehung. Achtet auf eure körperliche und mentale Gesundheit, indem ihr regelmäßig Sport treibt, ausreichend schlaft und euch Zeit für Hobbys und Interessen nehmt.
  7. Gemeinsame Ziele setzen: Arbeitet gemeinsam an langfristigen Zielen und Träumen. Dies kann eure Beziehung stärken und euch dazu motivieren, Stressoren zu bewältigen, da ihr wisst, wofür ihr es tut.
  8. Entschleunigung: Versucht, bewusst Momente der Entschleunigung in euren Alltag zu integrieren. Das können kurze Spaziergänge, gemeinsame Abendessen oder gemütliche Abende zu Hause sein.
  9. Positive Verstärkung: Erkennt und schätzt die positiven Aspekte eurer Beziehung. Lob und Wertschätzung können Wunder wirken, um eure Bindung zu stärken.
  10. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Stress ist oft unvorhersehbar. Seid bereit, eure Pläne und Erwartungen anzupassen, wenn notwendig. Flexibilität kann dazu beitragen, Konflikte zu minimieren.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Stress nicht zwangsläufig zu einer Trennung führen muss. Es gibt Möglichkeiten, wie Paare gemeinsam wieder einen Weg zueinander finden können. Eine offene Kommunikation ist entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden. Gemeinsame Strategien zur Stressbewältigung, wie regelmäßige Entspannungsübungen oder das Festlegen von Prioritäten, können helfen, den Stress zu reduzieren. Finanzielle Probleme können durch Budgetierung und finanzielle Planung angegangen werden. Und die Zeitknappheit kann durch bewusste Entscheidungen zur Gestaltung gemeinsamer Zeit bewältigt werden.

Denkt daran, dass jede Beziehung einzigartig ist, und nicht alle Lösungen für jedes Paar gleich wirken. Es erfordert Geduld und Engagement, um Stressfaktoren anzugehen und eure Beziehung zu schützen. Der Schlüssel liegt darin, gemeinsam an eurer Bindung zu arbeiten und euch gegenseitig zu unterstützen, wenn ihr durch stressige Zeiten geht. Sucht euch, wenn nötig, auch Hilfe bei MentorInnen, BeraterInnen oder Coaches. Am Ende des Tages sollte eure Liebe stärker sein als jede Belastung, die das Leben euch entgegenwirft.

*es gelten hier ALLE Beziehungsformen – für die bessere Lesbarkeit verwende ich immer nur jeweils eine Form.

Stress-Management ist lebenswichtig

Stress ist in unserer heutigen hektischen Welt allgegenwärtig. Egal, ob wir uns im Job durch endlose Aufgaben kämpfen, den Verkehrsstau auf dem Weg nach Hause ertragen müssen oder versuchen, unsere persönlichen und beruflichen Verpflichtungen in Einklang zu bringen, Stress lauert überall. Und obwohl er als normaler Teil des Lebens angesehen wird, ist es von entscheidender Bedeutung, seine Auswirkungen auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden zu verstehen. Genau deshalb ist Stress-Management so wichtig.

Studien zeigen immer wieder, dass chronischer Stress zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen kann. Von Herzerkrankungen über Magen-Darm-Probleme bis hin zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen – die negativen Auswirkungen von Stress sind vielfältig und schwerwiegend. Eine Studie, veröffentlicht im Journal of Occupational Health Psychology, ergab beispielsweise, dass chronischer Stress am Arbeitsplatz das Risiko für Herzkrankheiten erhöhen kann, da er den Blutdruck erhöht und die Entzündungsreaktionen im Körper verstärkt.

Die häufigsten Erkrankungen und Gesundheitsprobleme, die durch ein stark erhöhtes Stresslevel ausgelöst oder verschlimmert werden können:

  1. Schlafstörungen: Stress kann zu Schlafproblemen führen, wie Schlaflosigkeit oder unruhigem Schlaf. Ein schlechter Schlaf wiederum beeinträchtigt die kognitive Funktion, die Stimmung und die allgemeine Lebensqualität.
  2. Herzerkrankungen: Chronischer Stress kann das Risiko für Herzerkrankungen erhöhen. Dies geschieht, weil Stress den Blutdruck und die Herzfrequenz erhöht, was letztendlich die Belastung des Herzens erhöht. Die Entzündungsreaktionen im Körper, die durch Stress ausgelöst werden, können auch Arteriosklerose (Verengung der Arterien) fördern, was wiederum das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöht.
  3. Psychische Gesundheit: Stress ist ein bedeutender Faktor bei der Entstehung und Verschlimmerung von psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen. Es kann zu einer Verschlechterung der Stimmung und zur Entstehung von negativen Denkmustern führen, die die psychische Gesundheit beeinträchtigen.
  4. Verdauungsstörungen: Stress kann Magen-Darm-Probleme wie Magengeschwüre, Reizdarmsyndrom und Sodbrennen verschlimmern. Dies liegt daran, dass Stress die Produktion von Magensäure erhöhen und die normale Darmfunktion stören kann.
  5. Immunschwäche: Langfristiger Stress kann das Immunsystem schwächen, indem er die Produktion von Immunzellen und Antikörpern beeinflusst. Dies macht den Körper anfälliger für Infektionen und Krankheiten.
  6. Gewichtszunahme: Bei einigen Menschen kann Stress zu ungesundem Essverhalten führen, wie übermäßigem Essen oder dem Verlangen nach fettigen und zuckerhaltigen Lebensmitteln. Dies kann zur Gewichtszunahme beitragen und das Risiko von Fettleibigkeit und damit verbundenen Gesundheitsproblemen erhöhen.
  7. Hormonelle Veränderungen: Stress kann das Hormonsystem beeinflussen, was zu unregelmäßigen Menstruationszyklen, Hormonstörungen und sexuellen Dysfunktionen führen kann.
  8. Hautprobleme: Stress kann Hauterkrankungen wie Akne, Ekzeme und Psoriasis verschlimmern. Dies liegt daran, dass Stress die Hautbarriere beeinflussen und Entzündungen fördern kann.

Es ist wichtig zu betonen, dass nicht jeder Mensch in gleicher Weise auf Stress reagiert, und nicht jeder wird zwangsläufig diese Gesundheitsprobleme entwickeln. Die Auswirkungen von Stress hängen von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich genetischer Veranlagung, individueller Stressbewältigungsstrategien und der Dauer und Intensität des Stresses.

Stress betrifft aber nicht nur unsere physische Gesundheit. Er kann auch unsere geistige Verfassung beeinträchtigen. Forschungen, die im Journal of Abnormal Psychology veröffentlicht wurden, zeigen, dass langanhaltender Stress das Risiko für psychische Erkrankungen erhöhen kann. Dies geschieht unter anderem durch die Beeinflussung von Neurotransmittern im Gehirn, die unsere Stimmung regulieren. Wer kennt nicht das Gefühl von Reizbarkeit und Erschöpfung nach einem stressigen Tag? Diese Emotionen können sich auf unsere Interaktionen mit anderen Menschen auswirken und zu Konflikten in unseren persönlichen und beruflichen Beziehungen führen.

Eine bewährte Methode beim Umgang mit Stress ist daher auch die Praxis der Achtsamkeit und Meditation. Diese Techniken können dazu beitragen, den Geist zu beruhigen und das Bewusstsein für den gegenwärtigen Moment zu schärfen. Das Gedankenkarussell, das oft mit Stress einhergeht, kann so gestoppt werden und du findest deine innere Ruhe wieder. Ein stabiles soziales Netzwerk ist ebenfalls von großer Bedeutung. Wer sich mit Freunden und Familie austauschen kann und Hilfe findet, wenn er/sie sich gestresst fühlt, kann den emotionalen Druck zumindest zeitweise reduzieren. In der Tat haben Studien gezeigt, dass soziale Unterstützung das Stressbewältigungsverhalten verbessern kann. Nicht zuletzt ist es wichtig, den eigenen Lebensstil zu überdenken: ausgewogene und gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und die Vermeidung von übermäßigem Alkohol- und Nikotinkonsum können alle dazu beitragen, den Körper widerstandsfähiger gegen Stress zu machen.

Ein wichtiger Faktor beim Stress-Management ist die Fähigkeit zur Priorisierung und zum Setzen von Grenzen. Oftmals fühlen wir uns gestresst, weil wir versuchen, zu viele Aufgaben in zu kurzer Zeit zu erledigen oder Erwartungshaltungen anderer zu erfüllen. In solchen Momenten ist es entscheidend, zu erkennen, welche Aufgaben wirklich wichtig sind und welche vielleicht aufgeschoben oder delegiert werden können. Klare Prioritäten helfen den Stresspegel zu senken und die Produktivität zu steigern. Gleichzeitig ist es von großer Bedeutung, „Nein“ sagen zu können. Viele von uns fühlen sich verpflichtet, jede Bitte um Hilfe anzunehmen oder jede Einladung anzunehmen, aus Angst vor Ablehnung oder Konflikten. Doch die Übernahme zu vieler Verpflichtungen kann zu Erschöpfung und stark erhöhtem Stress führen. Das bewusste Festlegen von Grenzen und das gelegentliche und achtsame Ablehnen von Anfragen, die unsere Ressourcen übersteigen, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer gesünderen Lebensweise. Die Fähigkeit zur Zeitplanung und Organisation ist hier ebenfalls sehr wichtig. Wenn wir uns überfordert fühlen, kann es hilfreich sein, unsere Aufgaben zu strukturieren und einen klaren Ablaufplan zu erstellen. Dies ermöglicht es uns, die Arbeit in überschaubare Einheiten aufzuteilen und uns besser auf jede Aufgabe zu konzentrieren, anstatt uns von der Gesamtheit unserer Verpflichtungen überwältigen zu lassen. Ganz wesentlich ist es natürlich, aktiv daran zu arbeiten, unsere Reaktionen auf Stressoren zu verändern. Dies kann beinhalten, negative Denkmuster zu erkennen und zu verändern, Techniken zur Stressreduktion zu erlernen und gezielte Entspannungsübungen in unseren Alltag zu integrieren.

Selbstfürsorge gehört als wichtiger Baustein unbedingt in unsere Leben. Die eigenen Bedürfnisse zu beachten und uns regelmäßig Zeit für Entspannung und Erholung zu nehmen sind wesentlich. Und für jede/n ist das etwas anderes: ein gutes Buch lesen, das Ausüben eines Hobbys, das Spazierengehen in der Natur oder das Genießen einer Tasse Tee.

Das Wichtigste ist, dass wir uns bewusst Zeit für uns selbst nehmen und uns erlauben, zur Ruhe zu kommen. Dabei muss uns bewusst sein, dass es kein „One-Size-Fits-All“-Konzept gibt. Jeder Mensch ist einzigartig, und dementsprechend muss auch das Stress-Management individuell angepasst werden. Es gibt jedoch einige bewährte Methoden, die vielen Menschen helfen können, mit Stress umzugehen. Eine dieser Methoden ist die regelmäßige körperliche Aktivität. Studien haben gezeigt, dass Bewegung die Freisetzung von Endorphinen fördert, den sogenannten „Glückshormonen“, die sich positiv auf unsere Stimmung auswirken können. Darüber hinaus hilft körperliche Aktivität auch dabei, die körperlichen Auswirkungen von Stress abzubauen, indem sie den Blutdruck senkt und die Muskelspannung reduziert. Dabei gilt aber immer die Devise: „Bitte nicht übertreiben“. Die (achtsame) Bewegung muss sich immer an das aktuelle Stresslevel anpassen. Einem ohnehin schon angespannten körperlichen System noch ein Marathontraining zu verpassen ist wenig sinnvoll. Moderates Joggen, Spazierengehen und andere „langsame“ Sportarten sind da wesentlich sinnvoller.

In einer Welt, die oft von Hektik und Stress geprägt ist, ist das Management von Stress von entscheidender Bedeutung. Es geht nicht darum, Stress vollständig zu vermeiden – das ist oft unmöglich. Stattdessen geht es darum, gesunde Strategien zu entwickeln, um mit Stress umzugehen und die negativen Auswirkungen zu minimieren. Letztendlich liegt es in unserer Verantwortung, für unser eigenes Wohlbefinden zu sorgen und einen Weg zu finden, wie wir den Stress des modernen Lebens bewältigen können. Indem wir diese Strategien in unseren Alltag integrieren, können wir ein erfüllteres und glücklicheres Leben führen. Stress wird immer ein Teil des Lebens sein, aber er muss nicht die Kontrolle über unser Leben übernehmen. Wir müssen ihn nicht länger als unausweichlichen Begleiter akzeptieren, sondern als Herausforderung, die es zu meistern gilt. Dein Körper und Geist werden es Dir danken.

Powernap – Ein Hoch auf den Mittagsschlaf

In unserer hektischen und stressigen Welt sehnen sich viele Menschen nach einer Pause, um neue Energie zu tanken und ihre Produktivität zu steigern. Eine effektive Methode, um dies zu erreichen, ist der Powernap. Der kurze Schlaf zielt darauf ab, die geistige Leistungsfähigkeit wiederzuerlangen und Müdigkeit zu reduzieren.

In unserem Kulturkreis ist das Mittagsschläfchen mittlerweile verpönt, wenn nicht gar ein Tabu. Dabei war es noch vor etlichen Jahren ganz normal – zumindest erzählte mir das mein Schwiegervater. In einigen asiatischen Unternehmen ist das mehr oder weniger ritualisierte Kraftsammeln in der Mittagspause dagegen Normalität. Eine Viertelstunde Powernap wäre also eine gute Sache, die uns wieder aufleben lässt.

Der wichtigste und offensichtlichste Grund ist, dass man nach nur kurzer Entspannung wieder genug Energie für den Nachmittag hat, anstatt mit dem Verdauen und zufallenden Augen zu kämpfen. Die Gesundheitswissenschaftlerin Maria Schumann erklärt in einem Interview mit t3n, dass ein Mittagsschlaf von maximal 15 – 20 Minuten dazu beitragen kann, dass man danach wieder voll einsatzfähig ist. Während des Powernaps gelangt man in den leichten Schlaf oder den sogenannten REM-Schlaf (Rapid Eye Movement), der für die Regeneration des Gehirns und die Verbesserung der kognitiven Funktionen wichtig ist. Länger ist nicht empfehlenswert, weil man sonst in eine Tiefschlafphase fällt, aus der man nicht so schnell wieder „die Systeme hochfahren“ kann.

Auch Schlafforscher sind sich einig, dass zwei Schlafphasen während eines Tages dem menschlichen Biorhythmus guttun und positive Effekte auf Stress-Abbau und Leistungsfähigkeit haben. Trotzdem ist die Idee des Mittagsschlafes in der Arbeitswelt hierzulande verpönt und gilt als völlig absurd. Eine Ausnahme stellen hier einzelne Unternehmen im Silicon Valley dar, von denen bekannt ist, dass sie Schlaf- oder Massagesessel bereitstellen, auf die sich Mitarbeitende für die Regeneration zurückziehen können. Dabei liegen die Vorteile des Powernap auf der Hand:

  • Steigerung der Aufmerksamkeitsspanne und die geistige Leistungsfähigkeit wiederherstellen. Studien haben gezeigt, dass die Reaktionszeit verbessert werden und die Fehlerquote verringert werden kann.
  • Unterstützung der Konsolidierung von Informationen im Gedächtnis. Nach einem kurzen Schlaf sind wir oft besser in der Lage, uns an das Gelernte zu erinnern und es effektiver anzuwenden.
  • Reduzierung von Stresspegel und Reduktion von körperlicher und geistiger Erschöpfung. Der Körper wird revitalisiert und die Leistungsfähigkeit gesteigert.
  • Steigerung der kreativen Denkfähigkeit. Durch das Entspannen des Geistes können neue Ideen und Lösungsansätze entstehen.

Ein weiterer Grund für das Mittagsschläfchen ist die positive Auswirkung auf unser Gehirn, weil einer Studie zufolge das Demenzrisiko sinkt. Für die in der Fachzeitschrift Sleep Health erschienene Studie wurden die DNA-Proben von knapp 380.000 Menschen im Alter von 40 bis 69 Jahren unter die Lupe genommen. Mit dem Alter nimmt die Hirnmasse kontinuierlich ab und besonders schnell verläuft der Abbau der Hirnmasse bei einer Demenzerkrankung. Jetzt zeigt sich also, dass kurze Powernaps zu Mittag oder am frühen Nachmittag zu den Maßnahmen gehören, um das Gehirn im Alter gesünder zu halten, wie die leitende Studienautorin Victoria Garfield sagt. Aber Achtung:

Alles in Maßen!

Eine kürzlich veröffentlichte Studie der University of California kam nämlich zu einem weiteren interessanten Ergebnis: Powernaps entfalten ihre gesunde Wirkung nicht immer gleich. Von den insgesamt 3.000 ProbandInnen, die fünf Jahre beim Mittagsschlaf begleitet wurden, sank das Risiko schwerer Herz- und Kreislauferkrankungen nur bei denen, die nur ein bis zwei Mal wöchentlich ein Powernap hielten. Bei allen anderen Teilnehmenden, die häufiger mittags schliefen, ließ der Gesundungseffekt nach.

Auch eine spannende Erkenntnis lieferte eine Studie der Guangzhou Medical University. Für die Untersuchung wurden 300.000 Menschen über einen Zeitraum von einem Monat beim Mittagsschlaf begleitet und es zeigte sich, dass das Sterberisiko derjenigen deutlich stieg, die täglich länger als die empfohlenen 20 Minuten schlafen.

Während beide Datenlagen einen klaren Trend erkennen ließen, wissen die Forschenden jedoch noch nicht, warum regelmäßig lange Schlafpausen am Tag derart negative Folgen haben. Es scheint wohl, wie zumeist im Leben: Alles zu seiner Zeit und alles in Maßen – so auch der Mittagsschlaf.

Auch wichtig: Nicht jeder sollte Mittagsschlaf halten!

„Menschen mit Schlafstörungen profitieren weniger vom Powernap. Mit jedem Schläfchen am Tag bauen wir den sogenannten Schlafdruck ab und fördern so die bestehenden Ein- sowie Durchschlafstörungen“, erklärt Maria Schumann. Alle anderen Berufstätigen würden jedoch profitieren.

Wie man den Powernap im Büroalltag umsetzen kann…

Ein Schläfchen in einer Büroumgebung zu halten, wo man nur einen normalen Schreibtisch-Sessel zu Verfügung hat, ist eher mühsam und schwierig. Trotzdem kann und sollte man zumindest für fünf Minuten die Augen schließen. Wenn das nicht geht ergibt sich alternativ zumindest im Sommer die Möglichkeit, für ein paar Minuten eine Bank oder ein ruhiges Plätzchen in der Umgebung zu finden. Oder sich für diese Zwecke ins stille Örtchen zurückzuziehen 😊

Muss einem das unangenehm sein? Ich finde nicht. Denn mit dem Wissen um den energetisierenden Effekt des Mittagsschläfchens ist es meiner Meinung nach sogar ein wichtiger Aspekt der Selfcare. Und es ist sicher deutlich unangenehmer, wenn man im nächsten Meeting mit den zufallenden Augen kämpft oder sich durch den gesamten Nachmittag schleppt. Am sinnvollsten wäre es natürlich, wenn Unternehmen – im Hinblick auf das gesteigerte Wohlbefinden und verbesserte Leistungsfähigkeit ihrer MitarbeiterInnen – Ruheräume bereitstellen würden, damit bei Bedarf der kurze Powernap zum Krafttanken möglich ist. Ähnlich wie sie inzwischen vielfach eingesehen haben, dass Mental Health und Achtsamkeit für Stress und psychische Herausforderungen ein Thema sind, das zum Arbeitsalltag dazugehören muss.

Mittagsschlaf im Homeoffice – warum nicht?

Wer die Möglichkeit des Homeoffice hat, kann und sollte die Kraft des gelegentlichen Mittagsschlafs auf alle Fälle für sich nutzen. Das ist zumindest zielführender als sich über die nächsten Stunden mit Kaffee wachzuhalten. Denn das sorgt für die Ausschüttung entsprechender Stresshormone und beeinflusst das Wohlbefinden. Wie erwähnt kann der Powernap das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren – wobei eine direkte und eindeutige Kausalität allerdings nicht bewiesen ist. Wahrscheinlich, so urteilten Mediziner:innen vor einigen Jahren, besteht aber zumindest ein Zusammenhang mit mehr Achtsamkeit für den eigenen Körper, die sich auch daran bemerkbar macht, dass man sich die kleine Auszeit zu Mittag/am frühen Nachmittag gönnt.

Der optimale Powernap

Timing: Der beste Zeitpunkt für einen Powernap ist oft nach dem Mittagessen, wenn die natürliche Müdigkeit einsetzt. Versuche, deinen Powernap in deinen Tagesablauf zu integrieren, um die größtmöglichen Vorteile zu erzielen – Maximal 1- 2 mal pro Woche – dann erzielst du die besten Ergebnisse.

Dauer: Halte den Powernap kurz, idealerweise zwischen 15 und 20 Minuten. Längere Schlafperioden können zu Schlaftrunkenheit führen und es schwieriger machen, danach wieder aufzuwachen. Stell‘ dir einen Wecker oder Timer, um sicherzustellen, dass du rechtzeitig aufwachst.

Umgebung: Schaffe dir eine möglichst ruhige und dunkle Umgebung, verwende möglicherweise eine bequeme Schlafmaske, um Lichtreize zu blockieren, und stelle sicher, dass der Raum gut belüftet ist, um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen.

Entspannungstechniken: Bevor du mit dem Powernap beginnst, kannst du tiefe Atemübungen oder Meditation praktizieren, um zur Ruhe zu kommen und den Schlaf zu fördern

Regelmäßiger Nachtschlaf: Ein Powernap kann den Schlaf in der Nacht nicht vollständig ersetzen. Achte daher darauf, genügend Schlaf in der Nacht zu bekommen, um eine langfristige Erholung und gute Gesundheit zu gewährleisten.

Der Powernap ist eine effektive Methode, um die geistige Leistungsfähigkeit zu steigern, Stress abzubauen und neue Energie zu tanken. Mit einer kurzen Auszeit während des Tages kannst du deine Aufmerksamkeit, Konzentration, Kreativität und Gedächtnisleistung verbessern.

Durch die Beachtung der obigen Tipps kannst du die Vorteile des Powernaps optimal nutzen. Gönn‘ dir also hin und wieder eine kurze Auszeit, um deinen Geist zu erfrischen und deine Produktivität zu steigern. Genieße deinen nächsten Powernap und profitiere von den Vorteilen, die er bietet. Erhole dich gut und bleibe gesund und produktiv.

Inspiriert von https://t3n.de/news/

Gute Nacht?!

In etwa ein Drittel unseres Tages, und damit unseres Lebens, verbringen wir schlafend. Man sollte meinen, dass schlafen für uns selbstverständlich ist und wir damit keine Probleme haben. Allerdings klagen zwei Drittel aller Menschen über andauernde Schlafstörungen. Warum ist das so?

Sobald man nicht mehr gut schläft, macht man sich immer mehr Gedanken darüber, warum sich das geändert hat. Was führt zu einer Störung der so wichtigen Nachtruhe? Prinzipiell herrscht die Meinung, dass guter Schlaf eine Sache der Einstellung ist. Je stabiler mein Mind-Set, desto besser mein Schlaf. Aber stimmt das? Ich habe beobachtet, dass das erste Signal einer erhöhten Stress-Belastung meist mit einer auffälligen und anhaltenden Veränderung des Schlafes einhergeht. Der Körper kann aus eigener Kraft die Homöostase (=Gleichgewicht und Erhaltung des Gleichgewichts der physiologischen Körperfunktionen) nicht mehr bewerkstelligen und sendet die ersten Alarmsignale.

Aber schlechter Schlaf allein ist selten die Hauptursache des Problems. Es liegt in erster Linie sehr oft an unserem modernen Lebensstil, mit dem wir uns sehr weit von allem, was schlaf- oder gesundheitsförderlich wäre, wegbewegt haben: zu viel Aktivität, Reize, Schnelligkeit, Alkohol, Kaffee und Zucker und zu wenig Ruhe, Stille, Muße, Innehalten und Verarbeiten.

The night mirrors the day

Was man tagsüber gemacht hat, wird nachts noch einmal erlebt. Und unsere Tage sind oft sehr voll mit enorm vielen Anforderungen, die wir erfüllen müssen. Diesen zeitlichen Stress und die zahlreichen To-Do‘s, erleben wir als nie enden wollende und nie gänzlich fertiggestellte Liste. Die Chance, dass man nachts wach liegt, weil man Sorge hat, etwas vergessen oder übersehen zu haben ist groß. Und mit der Störung der nächtlichen Ruhe gehen natürlich auch gesundheitliche Themen einher, weil der Körper in der Nacht nicht ungestört regenerieren und reparieren kann.

Die wichtigsten Hormone für den Schlafprozess sind Kortisol und Melatonin. Kortisol kennen wir hauptsächlich als unser Stresshormon. Es spielt aber auch eine wichtige Rolle im Stoffwechsel, denn wir brauchen es, um morgens in die Gänge zu kommen und den Tag zu beginnen. Gegen 8 Uhr ist sein Spiegel am höchsten und gegen Abend sinkt es ab, um Platz für Melatonin zu machen. Das Schlafhormon sorgt dafür, dass wir gut ein- und durchschlafen können. Wenn man sich aber tagsüber schlecht ernährt und viel Stress hat, dann ist der Kortisolspiegel im Blut viel zu hoch und dann kann das Melatonin viel schwerer seine Arbeit erledigen. Schlafprobleme sind vorprogrammiert.

Schlafzeit und Schlafqualität

Je nach Altersgruppe variieren die wissenschaftlichen Erkenntnisse. Für Erwachsene ist eine Schlafzeit zwischen 7-9 Stunden vorteilhaft, allerdings ist noch viel wichtiger, wie es um die Schlafqualität bestellt ist: Steigst du frisch und energiegeladen nach 7 Stunden aus dem Bett oder bist du trotz 9 Stunden erschöpft? Das hängt davon ab wieviel Tiefschlaf, wieviel leichten Schlaf, wieviel REM Phasen man hat. Diese Zusammensetzung, abhängig vom Alter, bestimmt, wie gut jemand geschlafen hat. Schlaf ist eben doch sehr individuell. 😊

Wir haben durch unseren Lebenswandel verlernt auf unseren Körper und seine Bedürfnisse zu achten. Wir sind 24/7 „online“ – ständig am Handy oder vom permanenten Entertainment überreizt. Um die Schlafqualität zu verbessern, müssen wir uns eine ideale Umgebung schaffen. Am besten wäre ein „karges“ Schlafzimmer ohne Fernseher oder anderen elektronischen Geräten und Bildschirmen und die ideale Raumtemperatur liegt zwischen 16-18 Grad. Außerdem gibt es die Empfehlung auf der linken Seite zu schlafen, weil das Herz dann weniger pumpen muss und das lymphatische System am besten funktioniert. (Studie der Stony Brook Uni in NY).

Auf alle Fälle gilt es, tagsüber schon darauf zu achten, wie man mit sich und seinem Körper umgeht. Angefangen von der Ernährung (weniger Zucker, Koffein, Fertiggerichte und schnelle Kohlehydrate und mehr hochwertiges Eiweiß) über die bewusste Stress-Reduktion, regelmäßige Pausen und Momenten des Innehaltens und der Innenschau. Tiefes Atmen nicht zu vergessen.

Übrigens: eine der fünf essenziellen Aminosäuren ist Tryptophan, das im Körper in Serotonin umgewandelt wird und daraus wird dann Melatonin produziert. Tryptophan können wir nur über die Nahrung zuführen und ist zu finden in Rindfleisch, Fisch, Eier, Spirulina, dunkler Kakao, Sesam, Brokkoli und Hülsenfrüchte. Es ist also von Vorteil, diese Lebensmittel regelmäßig auf deinem Speiseplan zu haben, wenn du deinen Schlaf wieder verbessern magst.

Inspiriert von Schlaf-Experte Floris Wouterson

(„Super schlafen“ – Südwest Verlag, 2022)

Die wichtigsten Anti-Stress-Hormone

auch zu lesen im Chi-Magazin online – Mai 2023

Stress gehört heutzutage zum Alltag vieler Menschen. Ob im Beruf oder in der Freizeit, der Druck und die Anforderungen sind oft hoch und können zu starken körperlichen und psychischen Belastungen führen. Um Stress entgegenzuwirken, kann man die körpereigenen Abwehrkräfte in Form von Anti-Stress-Hormone nutzen, die unserem Körper helfen, sich zu entspannen und sich besser zu fühlen wie zum Beispiel Dopamin, Serotonin, Oxytocin und Endorphine.

Dopamin

ist ein Neurotransmitter, der im Gehirn für die Regulierung von Motivation, Belohnung, Lust und Freude zuständig ist. Es wird in speziellen Neuronen im Gehirn produziert und kann dann an andere Zellen weitergegeben werden, um verschiedene Funktionen im Körper zu steuern.

Eine der wichtigsten Rollen von Dopamin im Gehirn ist die Signalgebung von Belohnung. Wenn wir etwas tun, das uns Freude bereitet, wird Dopamin ausgeschüttet und verstärkt die Verbindung zwischen dem ausgelösten Verhalten und dem positiven Ergebnis. Dies kann uns motivieren, das Verhalten in Zukunft wieder zu wiederholen. Forschungen zeigen, dass Dopamin auch eine sehr wichtige Rolle bei der Bewältigung von Stress spielt, weil es dazu beitragen kann, Stresssymptome, Angst und Depression zu reduzieren.

Eine übermäßige Freisetzung von Dopamin kann jedoch auch negative Auswirkungen haben und zu einem Suchtverhalten führen. Einige Studien haben auch gezeigt, dass Dopamin eine wichtige Rolle bei der Regulierung von kognitiven Funktionen wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Lernen spielt und dass ein niedriger Dopaminspiegel im Gehirn zu Störungen wie Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und Parkinson-Krankheit führen kann.

Einige Lebensmittel, die die Dopaminproduktion im Gehirn fördern können, sind unter anderem Bananen, Avocados, Nüsse und Schokolade und auch körperliche Aktivität, wie Joggen oder Krafttraining, erhöhen den Dopaminspiegel. Außerdem: eine Aufgabe beenden, Self-care Aktivitäten, Dankbarkeitsliste führen, kleine Erfolge feiern und Musik hören.

Serotonin

ist ein weiteres Hormon und Neurotransmitter, das im Gehirn produziert wird. Es wird oft als das „Glückshormon“ bezeichnet, da es für unser Wohlbefinden und unsere Stimmung, Schlaf und Appetit zuständig und verantwortlich ist. Es kann dazu beitragen, Stresssymptome zu reduzieren, indem es uns ein Gefühl der Entspannung und Ruhe vermittelt. Auch bei Serotonin gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Spiegel im Körper zu erhöhen. Eine davon ist etwa regelmäßige Bewegung und Sport. Auch bestimmte Lebensmittel, wie zum Beispiel Vollkornprodukte und Walnüsse, können dazu beitragen, den Serotoninspiegel zu erhöhen. Außerdem: Meditation, Joggen, Sonne, in der Natur sien, tiefes Atmen, Radfahren.

Ein paar weitere interessante Fakten zu Serotonin:

  1. Serotonin und Stimmung: Ein Mangel an Serotonin im Gehirn kann mit Depressionen, Angstzuständen und Schlafstörungen verbunden sein.
  2. Serotonin und Schlaf: Serotonin wird von Zellen im Gehirn produziert, die auch für die Produktion des Hormons Melatonin verantwortlich sind. Melatonin wiederum ist ein wichtiger Regulator des Schlaf-Wach-Rhythmus und kann dazu beitragen, den Körper auf den Schlaf vorzubereiten. Zuviel Kortisol (Stress-Hormon) im Körper stört die Produktion von Melatonin und resultiert in Einschlaf- bzw. Durchschlafstörungen.
  3. Serotonin und Appetit: Serotonin kann die Aktivität bestimmter Gehirnregionen beeinflussen, die mit dem Essverhalten in Verbindung stehen. Ein Mangel an Serotonin im Gehirn kann zu einem gesteigerten Verlangen nach Kohlenhydraten und Süßigkeiten führen.
  4. Serotonin und soziales Verhalten: Serotonin kann Empathie und Verständnis zu fördern. Ein Mangel an Serotonin im Gehirn kann zu einer erhöhten Aggressivität und Impulsivität führen.
  5. Serotonin und Darmgesundheit: Es gibt auch eine Verbindung zwischen Serotonin und der Gesundheit des Verdauungstrakts. Tatsächlich produziert der Darm mehr als 90% des Serotonins im Körper. Serotonin kann dazu beitragen, die Beweglichkeit des Verdauungstrakts zu regulieren und Entzündungen im Darm zu reduzieren.

Oxytocin

ist das „Kuschelhormon“, wird in den Hirnanhangsdrüsen produziert und spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung sozialer Interaktionen und Bindungen. Bei körperlicher Nähe und sozialer Interaktionen wird es ausgeschüttet und kann so dazu beitragen, Stress zu reduzieren. Durch dieses Hormon wird das Gefühl von Vertrauen und Bindung gefördert und auch das Immunsystem gestärkt.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Oxytocinproduktion im Körper zu erhöhen. Eine davon ist körperliche Nähe, wie zum Beispiel Umarmungen oder Hand halten. Auch soziale Interaktionen, wie zum Beispiel Gespräche mit Freunden oder Familienmitgliedern, können dazu beitragen, den Oxytocinspiegel im Körper zu erhöhen. Außerdem: mit einem Haustier spielen, ein Kompliment machen, jemandem helfen.

Weitere interessante Fakten zu Oxytocin:

  • kann dazu beitragen, die Schmerzempfindlichkeit zu reduzieren und kann sogar als natürliches Schmerzmittel wirken und zur Linderung von Kopfschmerzen und Migräne beiträgt.
  • kann bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels eine Rolle spielen. Eine Studie ergab, dass die Verabreichung von Oxytocin bei Typ-2-Diabetes-Patienten zu einer signifikanten Verbesserung des Blutzuckerspiegels führte.
  • kann auch bei der Regulierung des Blutdrucks helfen. Eine Studie ergab, dass die Verabreichung von Oxytocin bei Frauen zu einer signifikanten Reduktion des Blutdrucks führte.
  • spielt eine wichtige Rolle bei der Mutter-Kind-Bindung spielt. Während der Geburt wird Oxytocin in großen Mengen freigesetzt, um die Kontraktionen der Gebärmutter zu stimulieren und die Geburt zu erleichtern. Nach der Geburt trägt es dazu bei den Mutterinstinkt zu fördern und die Bindung zwischen Mutter und Kind zu stärken.

Endorphine

sind körpereigene Schmerzmittel und Neurotransmitter, die im Gehirn produziert werden. Sie können dazu beitragen, Schmerzen zu lindern und ein Gefühl der Entspannung und des Wohlbefindens zu vermitteln. Endorphine werden oft als „Glückshormone“ bezeichnet, da sie auch dazu beitragen können, Stresssymptome zu reduzieren. Eine Möglichkeit, um die Endorphinproduktion zu steigern, ist körperliche Aktivität und Sport. Insbesondere Ausdauersportarten wie Joggen, Radfahren oder Schwimmen können dazu beitragen, die Endorphinproduktion im Körper zu erhöhen. Auch Massagen und Akupunktur können dazu beitragen, den Endorphinspiegel zu erhöhen. Außerdem: dunkle Schokolade, lachen, Sport, Duftöle.

Reagieren Männer und Frauen unterschiedlich?

Insgesamt sind Dopamin, Serotonin, Oxytocin und Endorphine wichtige Hormone und Neurotransmitter, die dazu beitragen können, Stresssymptome zu reduzieren und das Wohlbefinden zu steigern. Durch eine gesunde Lebensweise und gezielte Maßnahmen zur Stressreduktion kann man dazu beitragen, die Produktion dieser Anti-Stress-Hormone zu erhöhen und damit Stress besser zu bewältigen.

Es gibt einige Unterschiede zwischen Frauen und Männern in Bezug auf die Produktion und den Einfluss der Anti-Stress-Hormone Dopamin, Serotonin, Oxytocin und Endorphine. Hier sind einige der Wichtigsten:

  • Dopamin: Studien haben gezeigt, dass Männer tendenziell höhere Dopaminwerte haben als Frauen. Dies kann dazu führen, dass Männer eher belohnungsorientiert sind und sich schneller von Risiken und Herausforderungen angezogen fühlen. Frauen hingegen haben tendenziell höhere Dopaminwerte im präfrontalen Kortex, was dazu beitragen kann, dass sie besser in der Lage sind, komplexe Probleme zu lösen und abstraktes Denken zu fördern.
  • Serotonin: Frauen haben tendenziell höhere Serotoninwerte als Männer, was dazu beitragen kann, dass sie sich besser in soziale Situationen einfügen und empathischer sind. Männer haben durch einen tendenziell niedrigeren Serotoninwert ein höheres Risiko für Impulsivität und Aggressivität.
  • Oxytocin: Frauen produzieren tendenziell mehr Oxytocin als Männer, was dazu führen kann, dass sie emotionaler sind und sich besser mit anderen verbinden können. Oxytocin wird auch oft als „Kuschelhormon“ bezeichnet, da es beim Stillen, bei der Geburt und beim Kuscheln freigesetzt wird. Bei Männern wird Oxytocin vor allem im Zusammenhang mit sexueller Erregung und Bindung freigesetzt.
  • Endorphine: Es gibt keine signifikanten Unterschiede in der Produktion von Endorphinen zwischen Frauen und Männern. Allerdings haben Studien gezeigt, dass Männer oft eine höhere Schmerztoleranz haben als Frauen, was auf eine höhere Endorphinproduktion zurückgeführt werden kann.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Unterschiede zwischen Frauen und Männern eher auf statistischen Trends basieren und dass es individuelle Unterschiede in der Produktion und dem Einfluss dieser Hormone geben kann.

Forschung und Studien:

Forschungen haben gezeigt, dass Stress nicht nur zu psychischen Belastungen führen kann, sondern auch körperliche Auswirkungen haben kann. Dazu gehören beispielsweise Schlafstörungen, Verdauungsprobleme oder Herz-Kreislauf-Probleme. Indem man auf eine gesunde Lebensweise achtet und auch gezielte Maßnahmen zur Stressreduktion einsetzt, kann man dazu beitragen, diese negativen Auswirkungen zu reduzieren

Es gibt verschiedene wissenschaftliche Studien, die sich mit den Anti-Stress-Hormonen Dopamin, Serotonin, Oxytocin und Endorphinen beschäftigen. Einige der wichtigsten Studien und ihre Bezugsquellen sind:

  1. „The neurobiology of stress and stress-related disorders“ von C. Sandi und T. Pinelo-Nava (2017) – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5573220/
  2. „The role of dopamine in reward and pleasure behaviour – review of data from preclinical research“ von J. L. Wooters und D. E. Baskin-Sommers (2020) – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7396008/
  3. „The neurobiology of serotonin in stress and anxiety disorders“ von B. Olivier et al. (2019) – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6827268/
  4. „Oxytocin: The great facilitator of life“ von J. L. Goodson und L. F. Thompson (2010) – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3183515/
  5. „Endorphins and exercise“ von K. A. Phillips (2013) – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3680463/

Diese Studien sind in der Regel in wissenschaftlichen Datenbanken wie PubMed oder Google Scholar zu finden und können von dort heruntergeladen oder eingesehen werden.

Um Stress abzubauen und das Wohlbefinden zu steigern, ist es wichtig, nicht nur auf die Produktion dieser Anti-Stress-Hormone zu achten, sondern auch auf eine gesunde Lebensweise insgesamt. Dazu gehört eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und Entspannung sowie regelmäßige Bewegung.

Gestresste Männer: Tipps für den Alltag

Im Job, in der Familie oder im Alltag gibt es zahlreiche Situationen, die uns fordern und uns das Leben schwer machen können. Doch wie kann man als gestresster Mann diesem Druck entgegenwirken und für mehr Entspannung im Alltag sorgen? Wie gehst du mit deiner Belastung um?

Oft neigen Männer dazu, sich zu isolieren und ihre Gefühle zu unterdrücken, anstatt sich mit anderen zu verbinden und Unterstützung zu suchen und/oder aktiv gegenzusteuern. In meinen Coachings erlebe ich häufig, dass es beim Thema Stress einen „blinden“ Fleck in der Wahrnehmung vieler Männer gibt. Die Schnelligkeit des Lebens bzw. die stetig wachsenden Anforderungen im Job sind schon so normal, dass es bei den meisten Männern gar kein Bewusstsein dafür gibt, wie sehr sie ihre Belastungsgrenzen permanent überschreiten und welche gesundheitlichen Auswirkungen das auf sie hat.

Ich habe deshalb hier einige leicht umsetzbare Tipps und Anregungen für den Stressabbau im Alltag für dich gesammelt. Wichtig dabei ist anzuerkennen, dass jeder Mensch anders ist und nicht alle Techniken für jeden Mann funktionieren werden. Bleib einfach offen und probiere aus, welche der Vorschläge für dich am besten funktioniert.

Ausreichend Schlaf: Schlafmangel kann sich auf deinen Gesundheitszustand sehr negativ auswirken. Wissenschaftler empfehlen rund 7-8 Stunden Schlaf pro Nacht zu bekommen, um ausgeruht und resilienter zu sein. Geht sich das bei dir aus? Oder bemerkst du gar schon regelmäßige Einschlafprobleme (länger als 30 Minuten) oder Durchschlafstörungen?

Bewegung: Untersuchungen haben gezeigt, dass regelmäßige Bewegung nicht nur gut für die körperliche Fitness ist, sondern auch Stress reduzieren und das seelische Wohlbefinden steigern kann. Es muss nicht unbedingt immer ein intensives Training an der Leitungsgrenze sein – auch ein Spaziergang in der Natur oder eine Yoga-Session tun ihre Wirkung. Eine Studie, die im Journal of Occupational and Environmental Medicine veröffentlicht wurde, fand heraus, dass jede körperliche Aktivität dazu beitragen kann, das Burnout-Risiko bei Berufstätigen zu reduzieren. Am wichtigsten ist, dass du dir eine Sport- bzw. Bewegungsart suchst, die dir wirklich Spaß macht und die du regelmäßig ausüben kannst und willst. Und dass du Rücksicht darauf nimmst, dich nicht zu überfordern, wenn du im Job ohnehin schon viel um die Ohren hast.

Soziale Aktivitäten: Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen ist nicht nur unterhaltsam, sondern auch gut für das seelische Gleichgewicht. Gemeinsame Aktivitäten können Dir dabei helfen, den Alltag zu vergessen und für mehr Entspannung zu sorgen. Ob beim gemeinsamen Grillen im Garten oder bei einem Ausflug ins Grüne – das Wichtigste ist, dass Du Zeit mit Menschen verbringst, die dir guttun und mit denen du sich wohlfühlst. Wenn du einem Treffen nur zustimmst, weil du dich „verpflichtet“ fühlst, dann sag lieber ab und verschiebe auf einen anderen Tag.

Zeitmanagement: Eine effektive Strategie kann dazu beitragen, Stress am Arbeitsplatz zu reduzieren und mehr Zeit für persönliche Interessen und Aktivitäten zu schaffen. Setze bewusst Prioritäten, denn oftmals treibt uns das Gefühl, dass wir alles gleichzeitig [und am Besten schon gestern 🙂 ] erledigen müssen. Doch genau das kann uns das Leben schwer machen. Konzentriere dich auf das Wichtigste für den aktuellen Moment.

In unserem hektischen Alltag ist es oft schwer, bewusst Pausen einzulegen, aber regelmäßige kleine Unterbrechungen sind wichtig, um einerseits dem Druck entgegenzuwirken und zur Ruhe zu kommen.

Und es darf auch mal ein Wochenende ohne viele Unternehmungen sein, damit du bewusst deine Batterien wieder aufladen kannst.

Entspannung: Eine gute Methode ist die progressive Muskelentspannung, bei der man bestimmte Muskelgruppen anspannt und dann entspannt, um körperliche Verspannungen zu lösen und Stress abzubauen. Auch autogenes Training kann den gewünschten Effekt bringen. Ebenso wie ein gutes Buch, ein warmes Bad oder eine Massage. Manchmal reicht es auch schon, sich ungestört auf eine Bank in der Natur niederzulassen, die Augen zu schließen und für ein paar Momente einfach nichts anderes zu tun als zu atmen.

Atemübungen und Meditation: Beide Techniken tragen wunderbar dazu bei, Stress abzubauen und die Entspannung zu fördern. Eine Studie von Harvard Health Publishing fand heraus, dass regelmäßiges meditieren dazu beitragen kann, den Blutdruck zu senken und das Immunsystem zu stärken. Und an der Universität von Wisconsin-Madison fanden Wissenschaftler heraus, dass eine regelmäßige Meditationspraxis dabei helfen kann, Angst und Depression zu reduzieren und die seelische Balance zu steigern.

Musik: Sie kann ein hervorragendes Entspannungsmittel sein und dir dabei helfen, den Druck im Alltag zu reduzieren. Wähle Musik, die Dir guttut und die dich entspannt. Ob klassische Musik, Jazz oder Pop – das Wichtigste ist, dass du dich von der Musik entspannen lassen und den Stress hinter dir lassen kannst.

Aromatherapie: bestimmte Düfte können eine positive Auswirkung auf Stimmung und Körper haben. Als besonders wirkungsvoll und entspannend haben sich Lavendel, Zitrone, Melisse und Pfefferminze erwiesen.

Stressabbau ein fortlaufender Prozess und es ist normal, dass man manchmal zurückfällt. Es ist jedoch wichtig, nicht aufzugeben und weiterhin Wege zu finden, um Stress abzubauen und dein mentales Gleichgewicht zu erhalten. Nimm bitte deine Gesundheit ernst und kümmere dich gut um dich, um Burnout und andere gesundheitliche Probleme zu vermeiden.

Wenn du dir regelmäßig Zeit für deine Stressreduktion einplanst und dich um deine körperliche und mentale Gesundheit kümmerst, kannst du nicht nur den Anforderungen des Berufs und des Familienlebens besser gerecht werden, sondern auch ein erfüllteres Leben führen und produktiver und erfolgreicher im Beruf sein.

Wie basische Ernähung bei Stress helfen kann…  

Stress gilt als bedeutende Ursache für eine chronische Übersäuerung und damit für gesundheitliche Probleme aller Art. Der Grund liegt in der hohen und regelmäßigen Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin und Kortisol, die in ihrem Übermaß vom Körper nicht mehr abgebaut werden können, wenn wir nicht dafür sorgen. Ich habe mich – quasi zu Forschungszwecken – für 10 Tage in ein Fastenhotel in Schärding/Inn (unbezahlte Werbung) zurückgezogen, um zu verstehen, wie man mit einer guten Mischung von basischer Ernährung, Entspannung und Selfcare, seine Stressbelastung wieder reduzieren kann.

Die Basen-Fastenkur war für mich wie eine Art Reset-Knopf: Sie kombiniert einerseits basische, kalorienarme Ernährung (positiver Nebeneffekt: es sind ein paar Kilos gepurzelt) als auch Entspannung (verschiedene Wickel, Behandlungen, Bäder, Meditation und eine Kräuterwerkstatt) sowie viel Zeit für Sonnenbäder, Ruhen im Garten oder dem Balkon, Spaziergänge oder Ausflüge in schöne Umgebung und herrliche Natur. 

Unser moderner Lebenswandel und die damit verbundene Reizüberflutung, die Menge an Aufgaben und Verpflichtungen lassen uns wenig Zeit fürs Innehalten. Das schlägt sich auch beim Essen nieder. Meist essen wir nur schnell nebenher, vielleicht sogar gleich vor dem Computer, um unsere Arbeit nicht unterbrechen zu müssen oder wir haben uns angewöhnt, das Essen herunterzuschlingen, weil wir schon den nächsten Punkt auf der To Do Liste vor Augen haben und die Zeit drängt. Abgesehen vom zeitlichen Faktor, essen wir meist auch nicht gerade gesund. Zu viel und regelmäßig Brot, Pizza, Pasta, Wurst, Fleisch oder die Schnellgerichte aus den Werkstätten der Lebensmittelindustrie sind auf Dauer ungesund, „sauer“, nähr- und ballaststoffarm. Und weil wir aus dieser Ernährung nicht genug Energie ziehen können, brauchen wir dann am Nachmittag Kaffee und Süßes als Energie-Kick und übersäuern den Körper noch weiter. Die Folge sind verschiedene Symptome, die du mit der Zeit bekommst. Du erkennst eine mögliche Übersäuerung deines Körpers zum Beispiel an Muskelschmerzen und -krämpfen, allgemeinem Unwohlsein, anhaltender Müdigkeit, Infektanfälligkeit, Kopfschmerzen, Sodbrennen, brüchigen Nägeln, vermehrter Schuppenbildung, Haarausfall, Mundgeruch, unreiner Haut und Cellulitis, chronischen Nervenentzündungen oder auch Gelenksschmerzen. 

Eine hauptsächlich basische, Ernährung ist das Um und Auf fürs Wohlbefinden. Aber auch gründlich kauen, sich Zeit nehmen fürs Essen und für sich selbst und viel Wasser und Kräutertee trinken. Das habe ich in hektischen Zeiten oft sträflich vernachlässigt. In diesen 10 Tagen habe ich wieder gelernt achtsam(er) mit meinem Körper und meinem Wohlbefinden umzugehen. Wenn du dich gesünder und basenreicher ernährst, kannst du dir und deinem Organismus helfen, weil du die Übersäuerung linderst oder sogar ausgleichst. Dabei ist es wichtig, auf ein ausgewogenes Verhältnis von säure- und basenbildenden Lebensmitteln zu achten. Am günstigsten ist eine Aufteilung von 80:20. Also 80% deiner Nahrung sollte basisch sein und nur 20% sauer. Denn ganz ohne sauer geht es nämlich nicht. In unserem Körper gibt es Bereiche, die sauer sein müssen (etwa die Verdauungsorgane) und andere (z.B. das Blut) wiederum müssen, um gut funktionieren zu können, basisch sein. Probleme können dann auftreten, wenn das natürliche Gleichgewicht aus den Fugen gerät, indem wir zu viel Stress haben oder zu viele säurebildende Nahrungsmittel und Getränke zu uns nehmen. Das sind im wesentlichen tierisches Eiweiß (Fleisch, Milchprodukte) und Getreide (Nudeln, Brot), Kaffee, Alkohol und Süßes. Ein Wort noch zum Getreide: prinzipiell gilt es als säurebildend, lässt man es aber ankeimen, so wird es basisch. Durch das Ankeimen** steigt die Bioverfügbarkeit, du bleibst länger satt, die Eiweißaufnahme wird optimiert und die Bekömmlichkeit verbessert sich. Zudem erhöht sich der Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen. Bezugsquellen für gekeimtes Getreide bzw. Produkte aus gekeimten Getreide findest du im Internet. 

Beim Basen-Fasten und auch wenn du anfängst dich vermehrt basisch zu ernähren, kommt es anfänglich zu einer „Entgiftung“ von der Übersäuerung und das kann zu Kopfschmerzen, Mattigkeit und Müdigkeit führen. Hier kann es helfen, wenn du

  • Viel Bewegung an der frischen Luft machst und dabei tief atmest.
  • Waldspaziergänge genießt: Wissenschaftler haben herausgefunden, dass schon nach einer Stunde im Wald Blutdruck, Kortisol und Puls sinken.
  • Viel trinkst (Wasser/Kräutertee), denn Wasser ist ein lebenswichtiger Nährstoff: 
    • Es fördert Nährstoffe zu den Zellen und transportiert Abfallstoffe zu den Nieren
    • Über den Blutkreislauf befördert Wasser Hormone und krankheitsbekämpfende Zellen.
    • Ist notwendig für viele chemische Reaktionen in der Verdauung und im Stoffwechsel.
    • Viel Wasser trägt zur Temperaturkontrolle bei
    • Schützt das Gewebe und schmiert die Gelenke.
    • Es sättigt und füllt.
    • Bringt Erleichterung bei Verstopfung – am besten lauwarm auf nüchternen Magen.
  • einen kleinen Löffel Honig langsam im Mund zergehen lässt
  • immer wieder entspannst und dabei bewusst in dich gehst.

Kräuter sind übrigens wesentliche Bestandteile der basischen Ernährung. Sie verleihen jedem Gericht einen intensiven, natürlichen Geschmack und du kannst Salz einsparen. Außerdem kommt noch ihre Heilkraft zum Tragen. Hier ein paar Beispiele:

  • Basilikum: stärkt die Verdauungsorgane, beruhigt die Nerven, lindert Migräne, hilft bei Entzündungen
  • Thymian: besondere Wirkung auf die Atmungsorgane
  • Kerbel: lindert Kopfweh, hilft bei Gedächtnisstörungen
  • Rosmarin: wirkt anregend bei niedrigem Blutdruck

Als Tee genossen können helfen

  • Ringelblume und Melisse: beim Entschlacken
  • Lavendel: hebt die Laune, entspannt
  • Erdbeerblätter: harntreibend, regen Stoffwechsel an, fördern Gewichtsabnahme
  • Frauenmantel: regt die Darmtätigkeit an.
  • Gänseblümchen: gegen Schwindel, Kopfweh
  • Rosenblüten: wirken beruhigend

Basische Ernährung ist ein guter Weg, um den Körper mit wertvollen Lebensmitteln bei der Stress-Reduktion zu unterstützen und somit unverzichtbarer Teil vom Stress-Management. Ich habe mir auf alle Fälle vorgenommen auch nach der Basen-Fastenkur in Schärding darauf zu achten, dass ich mir vermehrt basische Lebensmittel gönne, mir zum Essen bewusst Zeit nehme, gründlich zu kauen und viel Wasser und Tee zu trinken. Außerdem (wieder) regelmäßig(er) Selfcare und Entspannung zu praktizieren. Und das fühlt sich richtig gut an. 

Zum Abschluß noch ein Rezept für ein basisches Frühstück für 2 Personen: 

Porridge mit Beeren und Banane

4 EL gekeimte Haferflocken

150 ml Mandelmilch

2-max. 3 EL TK Beerenmischung

1 TL Ahornsirup

Halbe Banane

Zubereitung

Haferflocken mit Mandelmilch aufkochen und 10 Minuten köcheln lassen. Topf vom Herd nehmen und Beerenmischung dazu und mit Ahornsirup verfeinern. 

Zum Schluss die halbe Banane untermischen und dann servieren. Gegebenenfalls noch kurz wärmen und dann genießen. Mahlzeit.

*Infos zum Fasten, zur basischen Ernährung und das Rezept sind aus dem „Mein Basenfasten-Büchlein“ des Gesundheitshotels Gugerbauer (www.hotel-gugerbauer.at) – unbezahlte Werbung.

** mehr zum Thema findest du hier: Angekeimtes Getreide in Müsli & Co.: Was steckt dahinter? – Keimster

Die 7 Säulen der Resilienz

Ein wichtiger Aspekt beim Stressmanagement ist neben der Linderung der körperlichen und seelischen Auswirkungen von Stress, auch die Entwicklung von Strategien, um widerstandsfähiger zu werden, also die Resilienz zu erhöhen. Per Definition bezeichnet Resilienz die Fähigkeit, in Lebenskrisen oder nach schweren Schicksalsschlägen wieder auf die Beine zu kommen.

Resilienz ist unser seelisches Immunsystem.

Sie trägt wesentlich dazu bei, dass stressige Situationen jeder Art, vom betroffenen Menschen eher als Herausforderung denn als unüberwindbare Belastung wahrgenommen werden. Sie hilft dabei, von (mitunter traumatischen) Ereignissen nicht überrollt und paralysiert zu werden. Mit einem starken seelischen Immunsystem stehen mehr lösungsorientierte Bewältigungsstrategien zur Verfügung.

Die gute Nachricht: Resilienz kann trainiert werden.

Der Grad deiner inneren Widerstandsfähigkeit variiert und wird von deiner Persönlichkeit und deiner Lebensumwelt beeinflusst. Schon in der Kindheit, im Verlauf deiner Entwicklung, wird sie gefestigt, wenn du in einer liebevollen, fördernden, stärkenden Umgebung groß wirst. So erklärt sich, warum Resilienz nicht bei allen Menschen gleich stark ist.

Die 7 Säulen der Resilienz sind dicht miteinander verwoben und sollten gut miteinander kombiniert sein, damit sie eine starke Kraft für deine persönliche Entwicklung sind. Wie vieles im Leben, kann man nicht alles gleichzeitig angehen, aber man kann beginnen, sich Schritt für Schritt mit den einzelnen Säulen zu beschäftigen und sie stärken.

Nach meiner Ansicht braucht es im ersten Schritt einmal die Stärkung dieser drei Säulen.

Akzeptanz: Ich nenne es gerne auch „das innere Schulterzucken“. Manchmal geschehen Dinge, die wir nicht beeinflussen können. Wir haben keine Möglichkeit einzugreifen, auch wenn wir es noch so gerne möchten – uns sind die Hände gebunden. Hier gilt es, Veränderung(en) als Teil des Lebens zu sehen. Wenn ich es nicht ändern kann, dann kann ich es zumindest akzeptieren, als Herausforderung betrachten und meine Position somit viel realistischer bewerten.

Optimismus: Wer eine positive Grundeinstellung mitbringt, kann fordernde Situationen leichter meistern und geht gestärkt aus Krisen hervor. Leichter gesagt als getan, ich weiß. Hier geht es aber auch nicht darum, sich alles schön zu reden, sondern in schwierigen Lebenslagen auch das kleinste Stückchen an positiven Aspekten auch wahrzunehmen.

Lösungsorientierung: Betrachte Probleme nicht als unüberwindlich. Achte darauf, auch andere Perspektiven einzunehmen. Aus einer anderen „Ecke“ betrachtet, sieht das Problem vielleicht schon viel kleiner aus. Konzentriere dich auf mögliche Lösungen statt im „Jammern“ zu verharren und finde so schneller die passende (Lösungs-)strategie. Sei achtsam für mögliche Wachstumschancen.

Diese drei Säulen sind die Basis deiner Resilienz, denn sie verändern dein Mind-Set, setzen einen anderen Fokus und helfen dabei, dich nicht von deinen Ängsten, deiner Verzweiflung, Wut, etc. vereinnahmen zu lassen und deine Klarheit zu verlieren. Das hat damit zu tun, dass heftiger Stress uns daran hindert, klare und situationsangemessene Entscheidungen zu treffen. Stichwort Hirnschranke.

Wenn dich das Thema Stress interessiert, lege ich dir meine STRESS Blog-Serie ans Herz.

Wenn nun also die oben erwähnten Säulen gut „verankert“ sind, geht es um die nächsten wichtigen Säulen, damit dein „Lebenshaus“ ein wirklich stabiles Fundament erhält.

Selbstwirksamkeit: Im Grunde regt diese Säule an, deine Opferrolle/-haltung zu verlassen. Wer Herausforderungen selbstbewusst angeht, glaubt an sich und übernimmt die Initiative. Baue dir ein positives Selbstbild auf, indem du daran denkst, wie viele schwierige Situationen deines Lebens du aus eigener Kraft gemeistert hast. Du kannst etwas bewegen und bewirken, wenn du dich zum Handeln entschließt.

Achtsamkeit: ein geflügeltes Wort. Aber was heißt es? Ich verstehe darunter, dass du dir Zeit nimmst, um innezuhalten, für dich selbst sorgen, deine Batterien wieder aufzuladen. Es bedeutet auch zu erkennen, wann du deine Belastungsgrenzen erreichst und wahrzunehmen, wenn sich deine Gesundheit verändert und gegenzusteuern. Wer achtsam mit sich umgeht, geht auch achtsam mit seinem Umfeld um.

Zukunft planen: Es braucht den Blick in die Zukunft und Ziele, die man anstrebt, denn das verändert den Blickwinkel: Denn nicht jede (dramatische) Situation wird ewig bestehen bleiben. Die Welt dreht sich weiter, verändert sich – so wie wir auch – und so wird es auch mit dieser Situation sein.

Und last but not least:

Soziale Kontakte: wir sind soziale Wesen und brauchen die Gruppe. Wer Menschen um sich hat, die ihn unterstützen, „auffangen“ und beraten, wird sich schneller erholen als ein Einzelgänger.

Wenn du noch Fragen hast oder Du Deine Resilienz stärken willst, unterstütze ich Dich gerne dabei: Kontakt.

Warum eine Morgenroutine wichtig ist

„Der Morgen entscheidet über den Erfolg deines Tages. So viele Menschen wachen auf und checken als erstes ihre Nachrichten, E-Mails und Social Media, ich nutze die erste Stunde des Tages für meine Morgen-Routine: Frühstück und Meditation.“

sagt Caroline Ghosn, eine sehr erfolgreiche junge amerikanische Unternehmerin (Levo League Netzwerk).  

Wie ist das bei Dir? Wie sieht dein Tagesbeginn aus?  

Hast du eine entspannte Morgenroutine oder klopfst du den Wecker jeden Morgen 10 mal auf snooze bevor du dich aus dem Bett quälst und dann alles unter erhöhtem Zeitdruck abläuft? Starten deine Tage häufig in dieser Art von Hektik, damit du nicht zu spät ins Büro oder vor deinen PC kommst? Alles in allem kein gelungener Start in den Tag, denn dein Stresslevel erhöhst du damit schon in den ersten Stunden deines Tages. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ 

Ein Morgenritual gibt einem Tag die nötige Ruhe und Kraft, sowie Struktur und Ziel(e). Es kann dir helfen, die oben angeführte (oder ähnliche) Situationen zu verändern. Wenn du am Morgen gleich den Fokus für deinen Tag setzt, kannst du ihn bewusster, entspannter und produktiver gestalten, was schlussendlich deine Lebensqualität verbessert und dein Stresslevel aktiv beeinflusst. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen zwar den Vorsatz haben, ihren Tag ruhiger und bewusster zu starten, oft jedoch an den einzelnen Schritten scheitern. Das Allerwichtigste dabei: 

Finde deinen ganz persönlichen Weg. 

Jeder hat seine eigenen Bedürfnisse, die berücksichtigt werden müssen. Schließlich soll die Morgenroutine DICH motivieren. Sie muss für dein Leben machbar und nützlich sein. Deshalb habe ich ein paar Tipps und Anregungen für dich zusammengestellt, die dir dabei helfen sollen, deine ganz individuelle Routine zu gestalten.  

#1 offline Schalte dein Mobiltelefon er nach deiner Morgenroutine ein. Lass‘ die Außenwelt, die Sozialen Medien, die Nachrichten mal ganz bewusst links liegen. Das lenkt dich nur (von dir) ab. Schließlich soll diese erste Stunde deines Tag NUR DIR gehören. Unterstütze dich, indem du schon am Vorabend dein Handy auf Flugmodus stellst. Am besten wäre es natürlich, das Handy aus dem Schlafzimmer zu verbannen…aber das kannst du ja im nächsten Schritt versuchen.

#2 step-by-step Um Zeit für eine angenehme Morgenroutine zu haben, musst du natürlich früher aufstehen. Gleich eine Stunde früher den Wecker zu stellen ist nicht zielführend. Taste dich lieber im 5-10 Minuten Rhythmus heran, bis du ganz easy früher aufstehen kannst. Beobachte dabei, welches Zeitfenster deinen natürlichen Biorhythmus am besten unterstützt.  

#3 no snooze Die snooze-Taste solltest du nicht mehr benutzen, denn das ständige Aufwachen und Weiterschlafen bringt deinen Körper komplett durcheinander. Dein Gehirn kennt sich nicht mehr aus, welches Signal es an den Körper weitergeben soll. Strecke dich stattdessen nach dem ersten Wecker-Signal ausgiebig und dann zähle von 7 rückwärts. Bei 0 stehst du auf. Das wird am Anfang schwer sein, aber bleib dran und lass dich von Rückschlägen nicht frustrieren.

#4 Bett machen Gleich nach dem Aufstehen! Polster aufschütteln, Decke richten und glattstreichen. Warum? Das sind die kleinen Dinge fürs Unterbewusstsein. Du hast damit gleich deinen ersten Task erledigt und kannst innerlich einen „Tages-Erfolg“ verbuchen und zweitens ist es schön, am Abend in ein schön gemachtes Bett zurückzukehren.  

#5 ausreichend Schlaf Falls du auch zu jenen gehörst, die bei „früher aufstehen“ schwach geworden sind, möchte ich dich beruhigen. An deine geänderte Aufsteh-Zeit passt du natürlich auch die Gesamtdauer deines Schlafes an – alles andere wäre kontraproduktiv. Nur wer ausreichend viel schläft, ist fit und ausgeruht. Erwachsene brauchen zwischen sieben und acht Stunden Schlaf. Wenn du das beachtest und regelmäßige Aufsteh- und Schlafenszeiten einhältst, kannst sich ein natürlicher Schlafrhythmus bei dir einstellen. So findest du heraus, wie viel Schlaf du tatsächlich brauchst, um ausgeruht zu sein. Auch am Wochenende solltest du das beachten, damit sich dein Körper nicht jedes Mal umstellen muss. Denn das bedeutet Stress und beeinträchtigt die Schlafqualität.  

#6 Wasser trinken Wecke und unterstütze deinen Körper mit einem großen Glas lauwarmem Wasser. Damit füllst du die Wasserspeicher deines Körpers wieder etwas auf. Generell gilt, auch während des Tages ausreichend viel Wasser zu trinken.  

#7 Mantra und Stille Bleib in der Stille, lass das Radio aus und nimm dir 5-10 Minuten Zeit.  Vielleicht magst du dir dazu eine Duftkerze oder Räucherstäbchen anzünden. Dann denke darüber nach (in einer kurzen Meditation oder einfach nur innehalten) und schreibe dir auf, wie der Tag für dich sein soll. Worauf legst du deinen Fokus? Was willst du erreichen? Was schaffen? Erstelle dir dann ein positives Mantra, das dich über den Tag begleitet, dich motiviert und an deinen Vorsatz erinnert.⠀(wenn du dabei Hilfe brauchst, schau gerne bei meinen Montags-Mantra-Highlights auf meinem Instagram Account nach. Dort findest du jede Menge Anregungen für deine Tagesmantras). 

#8 Dankbarkeit Diese simple Übung dauert nur 5 Minuten und shiftet dein Mind-Set von Mangel auf Fülle, denn wenn dir bewusst ist, was alles da ist, wofür du (schon) dankbar sein kannst, schaust du ganz anders auf dein Leben. Schreib dir jeden Morgen 1-5 Dinge auf, für die du dankbar bist, z.B. deine Familien, deine Wohnung, dein gemütliches Bett, dein Job, deine Gesundheit, … Eventuell hilft dir für #7 und #8 ein kleines Tagebüchlein: für Mantra und Dankbarkeitspraxis immer eine Seite. Am Ende hast du eine schöne Erinnerung an dein Jahr. 

#9 Bewegung Nichts Großartiges, ein paar einfache Übungen aus dem Yoga wie zB den Sonnengruß, Dehnungsübungen, ein bis zwei Mal um den Block gehen, oder eine Turneinheit aus dem Internet/TV. Was immer dir Spaß macht. Schon 20 Minuten reichen. Warum ist das wichtig? Wir sitzen mehr als wir uns bewegen, und werden immer bequemer und träger. Unser Körper braucht aber auch Zuwendung in Form von Bewegung. Wenn wir das schon am Morgen machen, dann haben wir den ganzen Tag über das gute Gefühl, etwas für unseren wunderbaren Körper getan zu haben. 

#10 Frühstück Nimm dir Zeit dafür, zumindest eine Kleinigkeit zu frühstücken. Warm, gesund und gekocht (Porridge, Eierspeise, Baked Beans…) wäre optimal. Zwischen 7-9 Uhr hat der Magen übrigens seine stärkste Energie und Verdauungskraft, falls du deine Frühstückzeit darauf abstimmen magst. Wenn dich das näher interessiert, empfehle ich eine Ernährungsexpertin nach der TCM (Trad. Chinesischen Medizin).  

Denke daran, dass du nicht nach 100%iger Perfektion streben musst. Wenn es dir 80% der Zeit gelingt, deine Morgenroutine zu machen, bist du schon auf einem sehr guten Weg. Sei nicht zu streng mit dir (was dich wieder stressen würde!).  Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg und Freude mit dem Entwickeln deiner Morgenroutine. Und sei dir bewusst, dass du damit AKTIV etwas für deine Gesundheit und dein Stress-Management machst. 

Wenn Fragen auftauchen, oder du Unterstützung brauchst, dann kontaktiere mich gerne.

Stressauslöser

Wir sind unser ganzes Leben lang mit den verschiedensten Umweltreizen konfrontiert.

Diese können klein sein (z.B. die verpasste Straßenbahn am Morgen, noch immer kein Parkplatz nach der 10 Runde, viel zu spät auf dem Weg zum Kindergarten oder Job, et.), aber auch groß wie z.B. Krankheit, Unfall, Scheidung, Geldsorgen, Existenzängste, Verlust des Arbeitsplatzes oder der Tod eines dir nahestehenden Menschen, … .

Alle diese Faktoren sind mehr oder weniger starke Stressauslöser und können auf Dauer zu Depressionen, Ängsten oder gar Burn-out führen, wenn wir nicht für den nötigen Ausgleich, für tägliche Entspannung und Erholung sorgen.

Zusätzlich kommen natürlich auch diverse Umweltbelastungen dazu, sowie ein Übermaß an Genussmitteln wie Alkohol, Kaffee, Zigaretten, etc. bzw. eine generell ungesunde Lebensführung (zu wenig Bewegung) und Ernährung (zu viel Zucker, zu wenig Obst/Gemüse, ballaststoffarme Mahlzeiten oder zuviele Tiefkühl- bzw. Fertigprodukte).

Aber auch unsere moderne Leistungsgesellschaft tut ihr übriges. Ich habe den Eindruck, es wird alles immer schneller und schneller, es wird immer mehr von uns erwartet, dass wir in immer weniger Zeit vollbringen sollen, wir stopfen unsere Tage voll, sind permanent erreichbar und online, und kommen vor lauter Effizienz nicht mehr zum Durchschnaufen. Wir haben keine Zeit mehr für Ruhe, Stille und Muße, die uns doch eigentlich so guttun würden. Im Gegenteil: viele Menschen werden hochnervös, wenn sie mal für 10 Minuten in Ruhe und Stille verbringen sollen. Also laufen wir schnell weiter im High-Speed-Hamsterrad.

Es umgibt uns ständig irgendein Entertainment, irgendeine Geräuschkulisse, die uns ablenkt, einlullt, abstumpft, vorantreibt. Mediale Reizüberflutung macht uns zu schaffen – auch wenn wir das schon gar nicht mehr bemerken. Wir treiben uns viel zu lange in den sozialen Netzen herum, schauen relativ viel fern, surfen im Netz, lassen uns immer irgendwie berieseln, befriedigen unsere unbewusste Sucht nach Adrenalin und Kortisol.

Das führt dann natürlich dazu, dass wir dafür einerseits unseren Schlaf immer mehr verkürzen bzw. andererseits die eintreffenden Reize nicht mehr verarbeiten können und anfangen unter Schlafstörungen zu leiden. Dann müssen wir Tag für Tag müde, erschöpft und unausgeruht in den neuen Tag starten.

Was uns natürlich anstrengt und nicht erfreut und schlußendlich geben wir irgendwann mal der Arbeit, dem Job die Schuld, wenn wir uns lustlos und frustriert auf den Weg machen. Immer öfter haben wir das Gefühl, dass uns der Arbeitsplatz Zeit stehlen würde, wertvolle Freizeit. Und mit der Zeit sind wir dann immer unmotivierter, unkonzentrierter, gereizt und unwillig, haben Stress mit den Kollegen, dem Chef, den Umständen. Wir haben vergessen, warum wir uns damals für diesen Job beworben haben, welche Vorteile er uns bringt, welche Chancen wir durch ihn haben. Wir hoffen, dass der Arbeitstag bald vorbei ist, damit wir endlich unser Leben leben können. (Blog: Work-Life-Balance)

Wir drängen in die Freizeit, erledigen „noch schnell“ die Einkäufe oder was sonst zu erledigen ist, dann gehen wir „noch schnell“ zum Sport (obwohl wir schon hundemüde und erschöpft sind), treffen „noch schnell“ die Freundin, … usw. usw. Wir hanteln uns von Wochenende zu Wochenende, von Urlaub zu Urlaub – in der Hoffnung, dann die gewünschte Entspannung zu finden. Nur leider funktioniert das meist nicht wie gewünscht. Wir haben den Parasympathikus so lange missachtet, dass er sich komplett zurückgezogen hat. Es braucht viel Zeit, um ihn wieder aktivieren zu können.

Wir werden immer gereizter, nervöser und immer öfter plagen uns kleine Weh-Wehchen. Und wenn wir nicht rechtzeitig gegensteuern gibt unser Körper dann mächtige Signale, dass es ihm reicht.

Hast du dich irgendwo wiedererkannt? Wie sieht dein Tagesablauf, dein Alltag aus?  Falls Dich das Thema triggert, Fragen auftauchen, oder Du Deinen Stresslevel endlich reduzieren willst, unterstütze ich Dich gerne dabei: KONTAKT