Stress und die Bedeutung des eigenen Tempos: Warum es wichtig ist, auf sich selbst zu hören

In einer Welt, die scheinbar unaufhörlich beschäftigt ist, und in der Geschwindigkeit oft als Zeichen von Effizienz und Erfolg angesehen wird, fällt es uns immer schwerer, das richtige Tempo für uns selbst zu finden. Das Gefühl, ständig unter Druck zu stehen, wird zur neuen Normalität. Doch Stress ist kein Zeichen von Stärke oder Belastbarkeit – vielmehr kann er auf lange Sicht unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit gefährden. Es ist daher entscheidend, innezuhalten und auf das eigene Tempo zu achten. Wie schnell ist zu schnell? Wie langsam ist genau richtig? Diese Fragen stellen sich immer mehr Menschen, die erkennen, dass ihr Leben aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Die Wissenschaft hat in den letzten Jahren immer deutlicher gezeigt, welche negativen Auswirkungen chronischer Stress auf unseren Körper und Geist haben kann. Eine Studie der American Psychological Association (APA) fand heraus, dass Stress bei vielen Menschen zu körperlichen Symptomen wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder Magenbeschwerden führt. Auch emotionale Probleme wie Angst und Depressionen werden oft durch anhaltenden Stress verschärft. Eine andere, kürzlich durchgeführte Untersuchung von Harvard Medical School zeigt, dass Menschen, die unter starkem Druck stehen, ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Doch trotz dieses Wissens fällt es vielen schwer, einen Schritt zurückzutreten und das eigene Leben zu entschleunigen.

Es ist verlockend, sich den äußeren Erwartungen hinzugeben – sei es im Beruf, im sozialen Umfeld oder in der Familie. Die immerwährende Frage „Wie viel schaffe ich noch?“ treibt uns dazu an, unsere eigenen Grenzen zu ignorieren. Oft merken wir erst, wenn es schon zu spät ist, dass wir über unsere Belastungsgrenze hinausgegangen sind. Dies zeigt, wie wichtig es ist, bewusst auf den eigenen Körper und die inneren Signale zu hören. Achtsamkeit kann hierbei eine entscheidende Rolle spielen. Indem wir regelmäßig innehalten, spüren wir nicht nur, wann es Zeit ist, langsamer zu werden, sondern auch, wo unsere Grenzen liegen.

Es gibt keine allgemeingültige Antwort darauf, wie schnell oder langsam jemand leben sollte. Es geht darum, das Tempo zu finden, das zu einem passt. Vielleicht bemerkst du, dass du dich in deinem Alltag oft hetzen lässt, immer wieder angetrieben von einem äußeren Druck, der gar nicht deine eigenen Bedürfnisse widerspiegelt. Vielleicht fragst du dich, ob du in deinem Streben nach Erfolg und Anerkennung vergisst, dir ausreichend Zeit für dich selbst zu nehmen. Und vielleicht merkst du auch, dass die Menschen um dich herum oft schneller oder langsamer leben, als es für dich angenehm wäre.

Langsamkeit wird in unserer Gesellschaft häufig als etwas Negatives dargestellt. Doch was wäre, wenn wir das Bild von Langsamkeit verändern könnten? In vielen Bereichen des Lebens kann ein langsameres Tempo zu tieferer Zufriedenheit und mehr Erfüllung führen. Beim Essen, zum Beispiel, bedeutet langsames Genießen nicht nur, den Geschmack besser wahrzunehmen, sondern auch, dem Körper Zeit zu geben, zu spüren, wann er satt ist. Im Beruf kann ein bedachtes und bewusstes Arbeiten dazu führen, Fehler zu vermeiden und nachhaltigere Lösungen zu finden. Und im sozialen Miteinander kann es uns ermöglichen, echte Verbindungen einzugehen, anstatt uns von der Oberflächlichkeit des schnellen Lebens gefangen nehmen zu lassen.

Die Frage „Wie schnell ist langsam?“ lässt sich also nur individuell beantworten. Was für den einen als zu schnell empfunden wird, ist für den anderen genau das richtige Tempo. Es geht darum, einen Weg zu finden, der uns erlaubt, das Leben in vollen Zügen zu genießen, ohne dabei ständig unter Strom zu stehen. Die Kunst besteht darin, die eigene Geschwindigkeit zu akzeptieren und sich nicht von äußeren Einflüssen treiben zu lassen.

Achtsamkeit und Selbstwahrnehmung können uns dabei helfen, unseren ganz eigenen Rhythmus zu finden. Eine Übung aus der Achtsamkeitspraxis ist das bewusste Atmen. Sich einfach mal einen Moment Zeit zu nehmen, tief durchzuatmen und in den Körper hineinzuspüren, kann dabei helfen, das eigene Tempo zu erkennen. Wann wird der Atem flacher? Wann verkrampfen sich die Schultern? All diese kleinen Signale sind Hinweise darauf, wie es um unser inneres Gleichgewicht steht. Wenn wir lernen, diese Signale wahrzunehmen, können wir rechtzeitig gegensteuern und verhindern, dass der Stress überhandnimmt.

Wenn der Druck zu groß wird, ist es essenziell, für ausreichend Entspannung zu sorgen. Regelmäßige Pausen, egal wie kurz sie sein mögen, sind kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Freizeitgestaltung, die wirklich erholsam ist, ist dabei ebenfalls wichtig. Manchmal denken wir, wir müssten unsere freien Stunden genauso effizient nutzen wie unsere Arbeitszeit, und planen sie voller Aktivitäten. Doch auch hier gilt: weniger ist manchmal mehr. Es kann sehr heilsam sein, einfach mal nichts zu tun oder etwas zu unternehmen, das uns wirklich Freude bereitet, ohne dabei einem bestimmten Ziel nachzujagen.

Zu wissen, wann genug ist, wann es an der Zeit ist, eine Pause einzulegen, ist ein entscheidender Schritt, um langfristig gesund und glücklich zu bleiben. Es mag schwerfallen, sich diese Pausen zu gönnen, besonders wenn der Druck von außen so groß erscheint. Aber langfristig kann es helfen, den Fokus auf das eigene Wohlbefinden zu richten und nicht ständig in einem Tempo zu leben, das von anderen vorgegeben wird.

Es ist wichtig, sich immer wieder bewusst zu machen, dass niemand außer uns selbst weiß, welches Tempo für uns das richtige ist. Stress ist keine Herausforderung, die wir einfach überwinden müssen, indem wir noch mehr tun. Er ist ein Warnsignal, das uns darauf hinweist, dass etwas in unserem Leben aus dem Gleichgewicht geraten ist. Wenn wir auf uns selbst hören, achtsam sind und auf unsere inneren Signale achten, können wir lernen, unseren eigenen Weg zu gehen – in einem Tempo, das sich für uns richtig anfühlt. Und vielleicht entdecken wir dann, dass „langsam“ nicht das Gegenteil von Erfolg ist, sondern der Schlüssel zu einem erfüllteren und gesünderen Leben.

Stress-Management ist lebenswichtig

Stress ist in unserer heutigen hektischen Welt allgegenwärtig. Egal, ob wir uns im Job durch endlose Aufgaben kämpfen, den Verkehrsstau auf dem Weg nach Hause ertragen müssen oder versuchen, unsere persönlichen und beruflichen Verpflichtungen in Einklang zu bringen, Stress lauert überall. Und obwohl er als normaler Teil des Lebens angesehen wird, ist es von entscheidender Bedeutung, seine Auswirkungen auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden zu verstehen. Genau deshalb ist Stress-Management so wichtig.

Studien zeigen immer wieder, dass chronischer Stress zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen kann. Von Herzerkrankungen über Magen-Darm-Probleme bis hin zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen – die negativen Auswirkungen von Stress sind vielfältig und schwerwiegend. Eine Studie, veröffentlicht im Journal of Occupational Health Psychology, ergab beispielsweise, dass chronischer Stress am Arbeitsplatz das Risiko für Herzkrankheiten erhöhen kann, da er den Blutdruck erhöht und die Entzündungsreaktionen im Körper verstärkt.

Die häufigsten Erkrankungen und Gesundheitsprobleme, die durch ein stark erhöhtes Stresslevel ausgelöst oder verschlimmert werden können:

  1. Schlafstörungen: Stress kann zu Schlafproblemen führen, wie Schlaflosigkeit oder unruhigem Schlaf. Ein schlechter Schlaf wiederum beeinträchtigt die kognitive Funktion, die Stimmung und die allgemeine Lebensqualität.
  2. Herzerkrankungen: Chronischer Stress kann das Risiko für Herzerkrankungen erhöhen. Dies geschieht, weil Stress den Blutdruck und die Herzfrequenz erhöht, was letztendlich die Belastung des Herzens erhöht. Die Entzündungsreaktionen im Körper, die durch Stress ausgelöst werden, können auch Arteriosklerose (Verengung der Arterien) fördern, was wiederum das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöht.
  3. Psychische Gesundheit: Stress ist ein bedeutender Faktor bei der Entstehung und Verschlimmerung von psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen. Es kann zu einer Verschlechterung der Stimmung und zur Entstehung von negativen Denkmustern führen, die die psychische Gesundheit beeinträchtigen.
  4. Verdauungsstörungen: Stress kann Magen-Darm-Probleme wie Magengeschwüre, Reizdarmsyndrom und Sodbrennen verschlimmern. Dies liegt daran, dass Stress die Produktion von Magensäure erhöhen und die normale Darmfunktion stören kann.
  5. Immunschwäche: Langfristiger Stress kann das Immunsystem schwächen, indem er die Produktion von Immunzellen und Antikörpern beeinflusst. Dies macht den Körper anfälliger für Infektionen und Krankheiten.
  6. Gewichtszunahme: Bei einigen Menschen kann Stress zu ungesundem Essverhalten führen, wie übermäßigem Essen oder dem Verlangen nach fettigen und zuckerhaltigen Lebensmitteln. Dies kann zur Gewichtszunahme beitragen und das Risiko von Fettleibigkeit und damit verbundenen Gesundheitsproblemen erhöhen.
  7. Hormonelle Veränderungen: Stress kann das Hormonsystem beeinflussen, was zu unregelmäßigen Menstruationszyklen, Hormonstörungen und sexuellen Dysfunktionen führen kann.
  8. Hautprobleme: Stress kann Hauterkrankungen wie Akne, Ekzeme und Psoriasis verschlimmern. Dies liegt daran, dass Stress die Hautbarriere beeinflussen und Entzündungen fördern kann.

Es ist wichtig zu betonen, dass nicht jeder Mensch in gleicher Weise auf Stress reagiert, und nicht jeder wird zwangsläufig diese Gesundheitsprobleme entwickeln. Die Auswirkungen von Stress hängen von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich genetischer Veranlagung, individueller Stressbewältigungsstrategien und der Dauer und Intensität des Stresses.

Stress betrifft aber nicht nur unsere physische Gesundheit. Er kann auch unsere geistige Verfassung beeinträchtigen. Forschungen, die im Journal of Abnormal Psychology veröffentlicht wurden, zeigen, dass langanhaltender Stress das Risiko für psychische Erkrankungen erhöhen kann. Dies geschieht unter anderem durch die Beeinflussung von Neurotransmittern im Gehirn, die unsere Stimmung regulieren. Wer kennt nicht das Gefühl von Reizbarkeit und Erschöpfung nach einem stressigen Tag? Diese Emotionen können sich auf unsere Interaktionen mit anderen Menschen auswirken und zu Konflikten in unseren persönlichen und beruflichen Beziehungen führen.

Eine bewährte Methode beim Umgang mit Stress ist daher auch die Praxis der Achtsamkeit und Meditation. Diese Techniken können dazu beitragen, den Geist zu beruhigen und das Bewusstsein für den gegenwärtigen Moment zu schärfen. Das Gedankenkarussell, das oft mit Stress einhergeht, kann so gestoppt werden und du findest deine innere Ruhe wieder. Ein stabiles soziales Netzwerk ist ebenfalls von großer Bedeutung. Wer sich mit Freunden und Familie austauschen kann und Hilfe findet, wenn er/sie sich gestresst fühlt, kann den emotionalen Druck zumindest zeitweise reduzieren. In der Tat haben Studien gezeigt, dass soziale Unterstützung das Stressbewältigungsverhalten verbessern kann. Nicht zuletzt ist es wichtig, den eigenen Lebensstil zu überdenken: ausgewogene und gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und die Vermeidung von übermäßigem Alkohol- und Nikotinkonsum können alle dazu beitragen, den Körper widerstandsfähiger gegen Stress zu machen.

Ein wichtiger Faktor beim Stress-Management ist die Fähigkeit zur Priorisierung und zum Setzen von Grenzen. Oftmals fühlen wir uns gestresst, weil wir versuchen, zu viele Aufgaben in zu kurzer Zeit zu erledigen oder Erwartungshaltungen anderer zu erfüllen. In solchen Momenten ist es entscheidend, zu erkennen, welche Aufgaben wirklich wichtig sind und welche vielleicht aufgeschoben oder delegiert werden können. Klare Prioritäten helfen den Stresspegel zu senken und die Produktivität zu steigern. Gleichzeitig ist es von großer Bedeutung, „Nein“ sagen zu können. Viele von uns fühlen sich verpflichtet, jede Bitte um Hilfe anzunehmen oder jede Einladung anzunehmen, aus Angst vor Ablehnung oder Konflikten. Doch die Übernahme zu vieler Verpflichtungen kann zu Erschöpfung und stark erhöhtem Stress führen. Das bewusste Festlegen von Grenzen und das gelegentliche und achtsame Ablehnen von Anfragen, die unsere Ressourcen übersteigen, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer gesünderen Lebensweise. Die Fähigkeit zur Zeitplanung und Organisation ist hier ebenfalls sehr wichtig. Wenn wir uns überfordert fühlen, kann es hilfreich sein, unsere Aufgaben zu strukturieren und einen klaren Ablaufplan zu erstellen. Dies ermöglicht es uns, die Arbeit in überschaubare Einheiten aufzuteilen und uns besser auf jede Aufgabe zu konzentrieren, anstatt uns von der Gesamtheit unserer Verpflichtungen überwältigen zu lassen. Ganz wesentlich ist es natürlich, aktiv daran zu arbeiten, unsere Reaktionen auf Stressoren zu verändern. Dies kann beinhalten, negative Denkmuster zu erkennen und zu verändern, Techniken zur Stressreduktion zu erlernen und gezielte Entspannungsübungen in unseren Alltag zu integrieren.

Selbstfürsorge gehört als wichtiger Baustein unbedingt in unsere Leben. Die eigenen Bedürfnisse zu beachten und uns regelmäßig Zeit für Entspannung und Erholung zu nehmen sind wesentlich. Und für jede/n ist das etwas anderes: ein gutes Buch lesen, das Ausüben eines Hobbys, das Spazierengehen in der Natur oder das Genießen einer Tasse Tee.

Das Wichtigste ist, dass wir uns bewusst Zeit für uns selbst nehmen und uns erlauben, zur Ruhe zu kommen. Dabei muss uns bewusst sein, dass es kein „One-Size-Fits-All“-Konzept gibt. Jeder Mensch ist einzigartig, und dementsprechend muss auch das Stress-Management individuell angepasst werden. Es gibt jedoch einige bewährte Methoden, die vielen Menschen helfen können, mit Stress umzugehen. Eine dieser Methoden ist die regelmäßige körperliche Aktivität. Studien haben gezeigt, dass Bewegung die Freisetzung von Endorphinen fördert, den sogenannten „Glückshormonen“, die sich positiv auf unsere Stimmung auswirken können. Darüber hinaus hilft körperliche Aktivität auch dabei, die körperlichen Auswirkungen von Stress abzubauen, indem sie den Blutdruck senkt und die Muskelspannung reduziert. Dabei gilt aber immer die Devise: „Bitte nicht übertreiben“. Die (achtsame) Bewegung muss sich immer an das aktuelle Stresslevel anpassen. Einem ohnehin schon angespannten körperlichen System noch ein Marathontraining zu verpassen ist wenig sinnvoll. Moderates Joggen, Spazierengehen und andere „langsame“ Sportarten sind da wesentlich sinnvoller.

In einer Welt, die oft von Hektik und Stress geprägt ist, ist das Management von Stress von entscheidender Bedeutung. Es geht nicht darum, Stress vollständig zu vermeiden – das ist oft unmöglich. Stattdessen geht es darum, gesunde Strategien zu entwickeln, um mit Stress umzugehen und die negativen Auswirkungen zu minimieren. Letztendlich liegt es in unserer Verantwortung, für unser eigenes Wohlbefinden zu sorgen und einen Weg zu finden, wie wir den Stress des modernen Lebens bewältigen können. Indem wir diese Strategien in unseren Alltag integrieren, können wir ein erfüllteres und glücklicheres Leben führen. Stress wird immer ein Teil des Lebens sein, aber er muss nicht die Kontrolle über unser Leben übernehmen. Wir müssen ihn nicht länger als unausweichlichen Begleiter akzeptieren, sondern als Herausforderung, die es zu meistern gilt. Dein Körper und Geist werden es Dir danken.

Gute Nacht?!

In etwa ein Drittel unseres Tages, und damit unseres Lebens, verbringen wir schlafend. Man sollte meinen, dass schlafen für uns selbstverständlich ist und wir damit keine Probleme haben. Allerdings klagen zwei Drittel aller Menschen über andauernde Schlafstörungen. Warum ist das so?

Sobald man nicht mehr gut schläft, macht man sich immer mehr Gedanken darüber, warum sich das geändert hat. Was führt zu einer Störung der so wichtigen Nachtruhe? Prinzipiell herrscht die Meinung, dass guter Schlaf eine Sache der Einstellung ist. Je stabiler mein Mind-Set, desto besser mein Schlaf. Aber stimmt das? Ich habe beobachtet, dass das erste Signal einer erhöhten Stress-Belastung meist mit einer auffälligen und anhaltenden Veränderung des Schlafes einhergeht. Der Körper kann aus eigener Kraft die Homöostase (=Gleichgewicht und Erhaltung des Gleichgewichts der physiologischen Körperfunktionen) nicht mehr bewerkstelligen und sendet die ersten Alarmsignale.

Aber schlechter Schlaf allein ist selten die Hauptursache des Problems. Es liegt in erster Linie sehr oft an unserem modernen Lebensstil, mit dem wir uns sehr weit von allem, was schlaf- oder gesundheitsförderlich wäre, wegbewegt haben: zu viel Aktivität, Reize, Schnelligkeit, Alkohol, Kaffee und Zucker und zu wenig Ruhe, Stille, Muße, Innehalten und Verarbeiten.

The night mirrors the day

Was man tagsüber gemacht hat, wird nachts noch einmal erlebt. Und unsere Tage sind oft sehr voll mit enorm vielen Anforderungen, die wir erfüllen müssen. Diesen zeitlichen Stress und die zahlreichen To-Do‘s, erleben wir als nie enden wollende und nie gänzlich fertiggestellte Liste. Die Chance, dass man nachts wach liegt, weil man Sorge hat, etwas vergessen oder übersehen zu haben ist groß. Und mit der Störung der nächtlichen Ruhe gehen natürlich auch gesundheitliche Themen einher, weil der Körper in der Nacht nicht ungestört regenerieren und reparieren kann.

Die wichtigsten Hormone für den Schlafprozess sind Kortisol und Melatonin. Kortisol kennen wir hauptsächlich als unser Stresshormon. Es spielt aber auch eine wichtige Rolle im Stoffwechsel, denn wir brauchen es, um morgens in die Gänge zu kommen und den Tag zu beginnen. Gegen 8 Uhr ist sein Spiegel am höchsten und gegen Abend sinkt es ab, um Platz für Melatonin zu machen. Das Schlafhormon sorgt dafür, dass wir gut ein- und durchschlafen können. Wenn man sich aber tagsüber schlecht ernährt und viel Stress hat, dann ist der Kortisolspiegel im Blut viel zu hoch und dann kann das Melatonin viel schwerer seine Arbeit erledigen. Schlafprobleme sind vorprogrammiert.

Schlafzeit und Schlafqualität

Je nach Altersgruppe variieren die wissenschaftlichen Erkenntnisse. Für Erwachsene ist eine Schlafzeit zwischen 7-9 Stunden vorteilhaft, allerdings ist noch viel wichtiger, wie es um die Schlafqualität bestellt ist: Steigst du frisch und energiegeladen nach 7 Stunden aus dem Bett oder bist du trotz 9 Stunden erschöpft? Das hängt davon ab wieviel Tiefschlaf, wieviel leichten Schlaf, wieviel REM Phasen man hat. Diese Zusammensetzung, abhängig vom Alter, bestimmt, wie gut jemand geschlafen hat. Schlaf ist eben doch sehr individuell. 😊

Wir haben durch unseren Lebenswandel verlernt auf unseren Körper und seine Bedürfnisse zu achten. Wir sind 24/7 „online“ – ständig am Handy oder vom permanenten Entertainment überreizt. Um die Schlafqualität zu verbessern, müssen wir uns eine ideale Umgebung schaffen. Am besten wäre ein „karges“ Schlafzimmer ohne Fernseher oder anderen elektronischen Geräten und Bildschirmen und die ideale Raumtemperatur liegt zwischen 16-18 Grad. Außerdem gibt es die Empfehlung auf der linken Seite zu schlafen, weil das Herz dann weniger pumpen muss und das lymphatische System am besten funktioniert. (Studie der Stony Brook Uni in NY).

Auf alle Fälle gilt es, tagsüber schon darauf zu achten, wie man mit sich und seinem Körper umgeht. Angefangen von der Ernährung (weniger Zucker, Koffein, Fertiggerichte und schnelle Kohlehydrate und mehr hochwertiges Eiweiß) über die bewusste Stress-Reduktion, regelmäßige Pausen und Momenten des Innehaltens und der Innenschau. Tiefes Atmen nicht zu vergessen.

Übrigens: eine der fünf essenziellen Aminosäuren ist Tryptophan, das im Körper in Serotonin umgewandelt wird und daraus wird dann Melatonin produziert. Tryptophan können wir nur über die Nahrung zuführen und ist zu finden in Rindfleisch, Fisch, Eier, Spirulina, dunkler Kakao, Sesam, Brokkoli und Hülsenfrüchte. Es ist also von Vorteil, diese Lebensmittel regelmäßig auf deinem Speiseplan zu haben, wenn du deinen Schlaf wieder verbessern magst.

Inspiriert von Schlaf-Experte Floris Wouterson

(„Super schlafen“ – Südwest Verlag, 2022)

Stress bei Kindern ?!

Was mich im Zuge meiner Beschäftigung mit dem Thema Stress & Stressmanagement am meisten schockiert hat, ist die steigende Anzahl der Kinder (und Jugendlichen), die an bzw. unter Stress leiden und erkranken. Stress wird aktuell meist nur bei Erwachsenen wahrgenommen und besprochen; bei Kindern wird das (bis dato) noch kaum thematisiert. Die Zahlen aus diversen Studien sprechen da aber eine ganz andere Sprache. So hat man beispielsweise festgestellt, dass immer mehr Kinder im Volksschulalter (!) über Leistungsdruck, Versagensängste und Schlafstörungen klagen. Das finde ich höchst alarmierend.

Abgesehen von den familiär-/sozialen Einflüssen (wie Streit, Scheidung, Gewalt, Missbrauch) macht natürlich auch die ständige mediale und allgemeine Reizüberflutung den Kids von heute zu schaffen. Im öffentlichen Raum gibt es fast überall optische Reize (Bildschirme und bewegte Bilder in den Verkehrsmitteln, auf der Straße, Werbung), nicht zu vergessen die ständige Beschallung in Geschäften, Restaurants, Kaffees, Liften, etc. Abends dann noch Fernsehen oder (ungeeignete) Videospiele. Zusätzlich kommt dann auch noch der Freizeit-Stress dazu. Manche Kinder haben einen Terminkalender wie ein Manager. Und dann schlussendlich auch die Einschulung, die für Kinder Anpassung, Aufregung & ungewohnte Anstrengungen bedeutet.

Bei Kindern gelten – wie auch bei den Erwachsenen – dieselben Faktoren bzw. schwerwiegenden Lebensereignisse, die Stress auslösen können. Nach starken Belastungen können seelische Verstimmungen auftreten. Schenkt man dem keine Beachtung, dann reagiert irgendwann der Körper der Betroffenen. Je nach Alter resultieren daraus verschiedene Stress-/Panik-und Krisen-Reaktionen:

  • Alter von 1 bis 5: Daumenlutschen, Bettnässen, Dunkelangst, Angst vor Tieren, Klammern, Nachtangst, Harninkontinenz, Stuhlinkontinenz, Verstopfung, Stottern/Stammeln, Appetitlosigkeit oder Heißhunger, Schwitzen.
  • Alter von 5 bis 11: Aggressivität, Alpträume, Dunkelangst, Schulangst, Fingernägel kauen, sozialer Rückzug von Gleichaltrigen, Jammern, Klammern, Interesselosigkeit, Konzentrationsmangel, Schwitzen.
  • Alter von 11 bis 14: Schlafstörungen, Essstörungen, Rebellion daheim, mangelndes Interesse an Aktivitäten Gleichaltriger, Schulprobleme (z. B. Gewaltneigung, Rückzug, Interesselosigkeit, Mittelpunkt-Streben), physische Probleme (z.B. Kopfweh, undefinierbare Schmerzen, Hautprobleme, Verdauungsprobleme, sonstige psychosomatische Beschwerden), Schwitzen. […] *

Wenn Du also bemerkst, dass dein Kind die o.a. Reaktionen wiederholt zeigt, können das Anzeichen dafür sein, dass es mit den aktuellen Anforderungen überfordert ist. Kläre das auf alle Fälle rechtzeitig mit einem Arzt ab.  „Rette“ dein Kind aus der Reizüberflutung, indem du für Ruhe, Stille und Entspannung sorgst, indem du ihnen To Do‘s und Verpflichtungen aus ihrem Terminkalender streichst zugunsten von Spielzeit (Handy, TV, PC und Tablet meine ich da aber nicht 😊), Langeweile, Reden und Zuhören, Lesen oder Spaziergängen in der Natur.

Wenn wir zulassen, dass sogar schon Volksschul-Kinder gestresst aufwachsen und nicht lernen, wie sie sich davor schützen können, werden sie zu gestressten Erwachsenen ohne Bewusstsein für ihre Belastungsgrenzen, ohne bzw. mit geringer Resilienz und mit vorprogrammierten psychischen/physischen Problemen und Erkrankungen.

Falls dich das Thema interessiert und du dein Kind hier unterstützen magst, lege ich dir meinen „HAPPY OWL“ Kurs für Kinder von 6-10 ans Herz.

An 5 Nachmittagen zeige ich Kindern was im Körper und Gehirn bei Stress los ist und was die Eule Bubo dabei für eine Rolle hat, wer der Chef über die Gefühle ist und warum wir einen Wolf beruhigen müssen. Außerdem geht es um Glück und Dankbarkeit, Optimismus und Selbstvertrauen. Der Kurs zeigt deinem Kind Wege zur Entspannung, fördert sein Selbst-Bewusstsein und Selbstvertrauen, stärkt die Achtsamkeit. Mit vielen kindgerechten und spielerischen Übungen lernt dein Kind seine Emotionen zu begreifen und zu steuern. Tiefe, bewusste Atmung ist dabei ein wichtiger Baustein.

Auch Du profitierst von diesem Training und kannst es für dein eigenes Wohlbefinden nutzen. Ich freu mich auf deine Anfragen/Anmeldung.

* Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Stress

Photo by Jonathan Borba on Unsplash

Stress und Schlaf

Am 13.3.20 war internationaler Tag des Schlafes und deshalb geht es in diesem Beitrag um das wichtige Thema Schlaf bzw. Schlafstörungen.

Für den (hoffentlich erholsamen) Schlaf ist unser Nacht- bzw. Ruhenerv, der Parasympathikus aus dem vegetativen Nervensystem, zuständig. Er sorgt als Gegengewicht zum Sympathikus (Tag-Nerv) dafür, dass die durch Stress verursachte Alarmbereitschaft im Körper wieder heruntergefahren wird: Muskeln entspannen, Atmung beruhigen und tiefer werden lassen, Puls und Blutdruck senken, zur Ruhe kommen, einschlafen. Zusätzlich reguliert er unsere Verdauung, kümmert sich um diverse Reparaturen im Körper und notwendige Zell-Erneuerungen. Deshalb ist ausreichender (7-8 Stunden), entspannender Schlaf so wichtig und notwendig. Der moderne Mensch allerdings ist dabei, seinen Schlafanteil immer mehr zu reduzieren, macht die Nacht zum Tag, isst zu spät oder lässt sich bis nach Mitternacht noch von diversen Medien wachhalten. Erschwerend kommt hinzu, dass wir den Sympathikus bewusst abschalten müssen, damit der Parasympathikus überhaupt eine Chance hat.

Die Schlafgewohnheiten der ÖsterreicherInnen hat eine große repräsentative* Online-Umfrage der MedUni Wien im Jahr 2018 abgefragt.

Das spannende Ergebnis der Forscher:  Im Vergleich zur Studie im Jahr 2007 gibt es eine deutliche Zunahme an Schlafproblemen:

30 % der Befragten haben regelmäßige Einschlafstörungen (2007 waren es „nur“ 6 %).

51% leiden an Durchschlafstörungen (2007 waren es 26%)

Die Ursachen sind selten Angst oder Schmerzen, meist ist es eine innere Unruhe, nicht entspannen können, Grübeln oder Probleme wälzen.

Schlafstörung

–> Einschlafproblem: regelmäßig nachts länger als 30 Minuten zum Einschlafen benötigt.
–> Durchschlafstörung: nachts öfter „grundlos“ aufwachen und sich herumwälzen.

Sorgen soll man nicht ins Bett mitnehmen. – Ovid

Wenn wir uns tagsüber bzw. vor dem schlafen gehen keine Zeit nehmen, das Geschehen & die Reize des Tages zu verarbeiten, dann kommt es in der Nacht dazu. Die Folge sind dann eben Einschlafschwierigkeiten oder unerwünschte Wachphasen – meist zwischen 3-5 Uhr früh. (siehe auch hier: Lungenmeridian)

Regelmäßig unausgeschlafen zu sein, belastet unseren Körper und sollte nicht einfach abgetan werden: Abgesehen von Müdigkeit, Konzentrationsproblemen und Gereiztheit kann das z.B. auch zu diversen Erkrankungen führen. Trotzdem nehmen nur 16 % der Betroffenen medizinische Hilfe in Anspruch. Entspannungsübungen oder abends ein Lavendelbad können dich dabei unterstützen, deinen Schlaf zu verbessern.  Ich empfehle dir auch, deinen Tagesablauf bewusst zu betrachten und dein Stressverhalten bzw. -level zu erkunden. Machst Du genug Pausen? Nimmst du dir Zeit zum Durchatmen? Kümmerst Du dich um entspannende Ruheinseln am Abend?

Falls Dich das Thema triggert, Fragen auftauchen, oder Du Deinen Stresslevel endlich reduzieren willst, unterstütze ich Dich gerne dabei: KONTAKT

*Sample-Größe: 1.037 Personen in ganz Österreich im Alter von 18 bis 65 Jahren
Foto: alexandra-gorn-smuS_jUZa9I-unsplash
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TCM Organuhr – Teil 5 – LEBER

 

WORDRAP:

ELEMENT: Holz

SYMBOLIK: Entgiften, loslassen, regenerieren, erneuern

JAHRESZEIT: Frühling

FARBE: grün

GESCHMACK: sauer

TAGESZEIT: 1-3 Uhr

In dieser Zeit hat die Leber ihre höchste energetische Aktivität. Sie ist besonders gut durchblutet und baut die Giftbelastungen des Tages ab.

Funktion medizinisch: größtes Stoffwechselorgan des Körpers, Fettabbau, Entgiftung, Speicherung und Bereitstellung von Blut, Vitaminen, Spurenelementen, Bildung von Plasmaproteinen, Sexualhormonen, Gallenflüssigkeit, …

Funktion symbolisch: Leber garantiert, dass Körperfunktionen gleichmäßig und ruhig laufen und jedes Organ genug Qi erhält, damit wir für die Anforderungen des Lebens genug Stärke haben und kraftvoll, flexibel, aktiv und kreativ agieren können.

Mögliche Beschwerden / Symptome – körperlich & seelisch: Regelmäßige Wachphasen zwischen 1 und 3 Uhr nachts, weil unterdrückte Wut oder Anspannung dich in den Schlaf verfolgen. Anspannung, Gereiztheit, Ungeduld und selbstzerstörerische Wut, Bluthochdruck bis hin zum Herzinfarkt. Dauerhaft überlastete Leberenergie bedingt durch einen unrhythmischen Lebensstil z.B. häufige Zeitumstellungen, unregelmäßiges und/oder zu fettes Essen, Alkohol, fremde Betten, Stau, Hetze und Ereignisse, die uns aus der Bahn werfen, wandelt die Kraft, die du fürs Vorankommen brauchst, in Ungeduld und „Wut im Bauch“.

Du leidest unter starken Verspannungen,  Muskelzucken und – kribbeln, regelmäßigem Kopfweh sowie Schwindelgefühlen. Bauchkrämpfe, Druck im Oberbauch, immer wieder Sehnenscheidenentzündungen, Tennisarm/-ellbogen, Bänderprobleme an Knie oder Schulter, Probleme mit den Geschlechtsorganen (Erektionsstörungen, Myome in Gebärmutter, Endometriose), möglicherweise Autoimmunerkrankungen wie z.B. Hashimoto-Thyreoiditis (hier auch Niere und Milz-Meridian beachten!).

Zähne: falls dir die „3er“ oben und unten (im Bild gelb) immer wieder Probleme bereiten, könnte das ein Anzeichen für Schwäche der Leber und/oder Gallenblase sein.

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Quelle: www.schule-bw.de

Maßnahmen:

Übrigens musst du zur Unterstützung der Leber nicht zwischen 1 und 3 Uhr nachts aufstehen 😊. Du kannst auch die Hochphase des Partnerorgans Dünndarm zwischen 13-15 Uhr nutzen, um die Leber besonders zu stärken.
  • Finde heraus, was die Leber so sehr beansprucht, dass du nicht durchschlafen kannst: zuviel Alkohol, viele Medikamente, Ärger bzw. Wut oder Anspannung im Beruf/Leben?
  • Zum Nachdenken: gönnst du dir genug ENT-Spannung? Oder bist du häufig in der Situation, die erwartete (von dir oder anderen) Leistungsfähigkeit unter allen Umständen zu erhalten bzw. wieder zu erlangen? Nimmst du Medikamente schon bei kleinsten Infekten, Schmerzmittel gegen deinen (Verspannungs-)Kopfschmerz und brauchst du Blutdrucksenker und Schlafmittel, damit du „funktionieren“ kannst?
  • Kümmere dich um körperliche und seelische ENT-Spannung. Mach immer wieder mal Pausen, um hinzuspüren, welche Muskelgruppen oder Körperpartien besonders angespannt sind. Löse diese Verspannung ganz bewusst.
  • Regelmäßige Bewegung: schwimmen, joggen, walken, Rad fahren oder einfach nur flott gehen.

 

Aus Sicht der TCM Ernährungsexpertin Anna Reschreiter sollte man bei einem

Leber Qi Mangel (Kopfschmerzen, Schwindel/Gleichgewichtsstörungen, Sehstörungen, Blutungen, Muskelschwäche, Resorptionsstörungen, Darmträgheit) längere Zeit auf Kaffee, schwarzer Tee, grüner Tee verzichten, am besten schränkt man auch den Konsum von Kohlehydraten ein. Denaturalisierte Nahrungsmittel, Tiefkühlkost oder Mikrowelle bitte vermeiden, sowie Rohkost und Kaltes wie Gurken, Tomaten, Joghurt, Topfen, Früchte, kalte Getränke, Mineralwasser, Tofu, Soja, Algen, Bohnen. Auf dem Speiseplan sollten gekochte, warme Speisen sein, am besten aus dem Backrohr, viel Gemüse: Karotten (Ginseng des Westens!), Wurzelgemüse, Kohl, Kürbis, rote Rüben, Krautfamilie, Grünkern und Hafer, mäßig Fleisch (Kalb, Rind, Huhn), Kraftsuppen mit Chin. Angelikawurzel (Dang Gui) & Goji Beeren & roten Datteln. Iss ausreichend Nüsse, Samen, Hülsenfrüchte, Trockenfrüchte, Datteln, Feigen, Goji Beeren, Kirschen.

Weiters zu empfehlen: Shiatzu-Behandlungen, Moxa, Tonisierendes Schröpfen, Atemübungen.

Leidest Du unter einem Leber-Blut Mangel (Blutarmut, Eisenmangel, Vitamin B12 Mangel, Trockenheit, Lichtempfindlichkeit, Durchschlafstörungen, viele Träume, Taubheitsgefühle, Menstruation mit wenig Blut, unregelmäßig Resorptionsstörungen) dann verzichte auch hier auf alles, wie oben beschrieben. Vermeide außerdem scharfe Gewürze (Pfeffer, Chili, Curry, Anis, Zimt, Nelken, Muskat, Fenchel) aber auch Kaltes / Eiskaltes, sowie Lammfleisch, Schalentiere. Bitte keine Sauna. Und auch keinen exzessiven Sport mit zu viel Schwitzen, oder langes nächtliches Lesen und Studieren.

Auf dem Speiseplan bei Leber Blut Mangel ist alles, was oben bei Leber Qi Mangel empfohlen wurde, sowie Suppen, Eintöpfe, Kompotte, Getreide, vor allem Dinkel und Weizen, Congee (Reissuppe), Spinat, Mangold, Datteln, Erdbeeren, Kirschen, Kresse.

 

Partnerorgan: Dünndarm (13-15 Uhr) – Es kann auch an einem energetischen Ungleichgewicht des Dünndarmmeridians liegen, wenn man nicht einschlafen kann. Treffen die Beschwerden dieses Organs eventuell auch auf dich zu? (Nachzulesen hier: Dünndarm)

 

 

 

HINWEIS: Die hier geteilten Informationen und Empfehlungen habe ich mit bestem Wissen und Gewissen geprüft. Dennoch übernehme ich keinerlei Haftung für Schäden irgendeiner Art, die sich direkt oder indirekt aus dem Gebrauch der hier beschriebenen Übungen und Tipps ergeben. Bitte nimm im Zweifelsfall oder bei ernsthaften Beschwerden immer ärztliche Hilfe in Anspruch!
 

TCM Organuhr – Teil 2 – NIERE – 17-19 Uhr

 

 

WORDRAP:

ELEMENT: Wasser

SYMBOLIK: zur Ruhe kommen, Einkehr, neue Kraft schöpfen, regenerieren

JAHRESZEIT: Winter

FARBE: schwarz und dunkelblau

GESCHMACK: salzig

TAGESZEIT: 17-19 Uhr

In der Zeit von 17-19 Uhr hat die Niere ihre höchste energetische Aktivität. Der Kreislauf verlangsamt sich und es ist nun Zeit für Ruhe und Rückzug. Auch wenn du dich noch recht energiegeladen fühlst, solltest du jetzt mit deinen Kräften haushalten, dich nicht zu sehr verausgaben, damit Energie gespeichert werden kann.

Funktion medizinisch:  Filtern, Reinigen, Entgiften.

Funktion symbolisch:  Quelle von Yin und Yang, Speicher der Lebensenergie, herrscht über Fortpflanzung, Geburt, Wachstum und Entwicklung.

Mögliche Beschwerden / Symptome – körperlich & seelisch: Obwohl du erschöpft bist, findest du zwischen 17 und 19 Uhr nicht zur Ruhe. Dir geht zu viel „an die Nieren“, eine innere Unruhe, ein Gefühl von “getriebensein“ ist in dir. Es quälen dich häufig Unsicherheit, Ängste, Verzweiflung oder sogar Panik. Zu allem Überfluss leidest du regelmäßig an Schlafstörungen und hast speziell nachts entweder extrem kalte oder heiße Füße. Du bemerkst eine Konzentrations- und Gedächtnisschwäche, hast immer wieder Hörprobleme bis hin zum Tinnitus, Rücken- und/oder Knochenschmerzen, Fruchtbarkeits- und Libidostörungen, häufig Husten oder Schwindel.

Und falls dir die vorderen 4 Schneidezähne (im Bild orange) sowohl im Ober- als auch Unterkiefer immer wieder Probleme bereiten, könnte das auch ein Anzeichen für Schwäche der Niere (bzw. auch Blase) sein.

Screenshot 2018-12-19 19.05.42
Quelle: www.schule-bw.de

Maßnahmen:

  • Halte besonders zur Nierenzeit (17-19 Uhr) vermehrt inne und sorge für Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten. Lade deinen Lebens-Akku wieder auf mit Dingen, die dir guttun: Lesen, Musik hören, Meditation, gemäßigte Bewegung an der frischen Luft (die gerne auch Spaß machen darf). Ein bisschen weniger Perfektionismus, Selbstansprüche und Druck und ganz viel Liebe, Erholung und Lebensfreude helfen besonders.
  • Fußmassage: Jede Stimulation der Fußsohlen hilft der Nierenenergie.

 

Aus Sicht der TCM Ernährungsexpertin Anna Reschreiter müssen wir unser Nieren-Yang (unser Nieren-Feuer) gut zu pflegen und schützen. Die Nieren-Energie ist sehr empfindlich. Sie reagiert vor allem auf Kälte, aber auch auf Stress, Zeitdruck, Schlafmangel und negative Emotionen.

Kälte vertreiben wir in den Wintermonaten am besten mit erwärmenden Kochmethoden wie Backrohrzubereitung, Wok, Kochen oder Garen. Dabei unterstützen uns erwärmende und erhitzende Gewürze: neben den Klassikern wie Chili, Pfeffer und Tabasco sind Muskat, aber auch Zimt, Nelke und Sternanis erhitzend. Fenchelsamen, Kümmel, Rosmarin, Majoran und Thymian, sowie zahlreiche andre Küchenkräuter sollten in den kalten Monaten eingesetzt werden um zu wärmen und die Verdauung zu stärken. Lammfleisch, Hafer und Grünkern, Kohlgemüse, Kraut und Rüben, Fenchel, Zwiebel und Knoblauch, aber auch das Kochen mit Alkohol regen das Yang der Nieren und somit das Verdauungsfeuer an.

Bei ständig kalten Händen und Füßen, oftmaliger Erkältung oder Rückenschmerzen in der Früh (vor allem im Lendenwirbelsäulen-Bereich) ist das Einheizen des Nieren-Feuers besonders wichtig, denn dann ist die Kälte bereits tiefer eingedrungen.

Pflegen wir unser Verdauungsfeuer, dann vertreiben wir nicht nur Kälte, sondern erzeugen LEBENSenergie (Qi), Wärme (Yang) aber auch Immunkraft (Wei Qi) und LEBENSlust.

 

Partnerorgan: Dickdarm (5-7 Uhr) – Es kann auch an einem energetischen Ungleichgewicht des Dickdarmmeridians liegen, wenn du abends nicht zur Ruhe kommen kannst. Treffen die Beschwerden dieses Organs eventuell auch auf dich zu? (Nachzulesen hier: Dickdarm)

 

 

 

HINWEIS: Die hier geteilten Informationen und Empfehlungen habe ich mit bestem Wissen und Gewissen geprüft. Dennoch übernehme ich keinerlei Haftung für Schäden irgendeiner Art, die sich direkt oder indirekt aus dem Gebrauch der hier beschriebenen Übungen und Tipps ergeben. Bitte nimm im Zweifelsfall oder bei ernsthaften Beschwerden immer ärztliche Hilfe in Anspruch!