Wie Stress deine Beziehung zerstört

Stress – dieses allgegenwärtige, aber oft unterschätzte Ungeheuer, das sich in den Tiefen unseres Lebens versteckt und wie ein stiller Killer auf unsere Beziehungen* lauert. In der hektischen Welt, in der wir leben, sind Stress und Beziehungen fast untrennbar miteinander verbunden. Und wenn wir nicht aufpassen, kann Stress das Band, das uns mit unserem Partner verbindet, zerschneiden. Aber wie genau wirkt sich Stress auf unsere Beziehungen aus und warum ist er einer der häufigsten Trennungsgründe? Lasst uns eintauchen und herausfinden, wie Stress deine Beziehung killen kann.

Eine der Hauptursachen dafür, dass Stress eine Beziehung in Mitleidenschaft ziehen kann, liegt in der Art und Weise, wie er unser Leben beeinflusst. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass chronischer Stress einerseits zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen kann, darunter Herzkrankheiten, Schlafstörungen und psychische Erkrankungen. Andererseits aber auch Einfluss auf unser Verhalten im Umgang mit anderen Menschen hat. Wenn wir gestresst sind, sind wir oft gereizt, erschöpft und unfähig, angemessen mit den Anforderungen des täglichen Lebens umzugehen. Das kann dazu führen, dass wir unsere Frustration und unsere schlechte Laune auf unsere Partnerin übertragen, was zu Konflikten und Spannungen führt. Unsere Kommunikation verändert sich, wir sind weniger geduldig und einfühlsam und unsere Fähigkeit zuzuhören und empathisch zu reagieren, wird beeinträchtigt. Das kann zu Missverständnissen und Misskommunikation führen, die wiederum Konflikte verstärken. Studien haben gezeigt, dass in stressigen Zeiten die Wahrscheinlichkeit von Streitigkeiten und Auseinandersetzungen in Beziehungen deutlich ansteigt.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Vernachlässigung unserer Bedürfnisse und der Bedürfnisse unseres Gegenübers. Wenn wir gestresst sind, sind wir oft so damit beschäftigt, unsere eigenen Probleme zu bewältigen, dass wir die Bedürfnisse unseres Schatzis aus den Augen verlieren. Das kann dazu führen, dass sich er/sie sich vernachlässigt und ungeliebt fühlt, was letztendlich zu Entfremdung führen kann.

Die finanzielle Belastung ist eine weitere Stressquelle, die oft übersehen wird, aber eine erhebliche Rolle bei der Belastung von Beziehungen spielt. Geldprobleme, sei es aufgrund von Schulden, Arbeitslosigkeit oder anderen finanziellen Herausforderungen, können einen erheblichen Stressfaktor darstellen. Auch hier gibt es Studienergebnisse, dass finanzielle Streitigkeiten und Sorgen eine der häufigsten Ursachen für Beziehungs- und Eheprobleme sind. Der Druck, die Rechnungen zu bezahlen und die Familie zu versorgen, kann zu Spannungen führen und die Intimität in einer Beziehung beeinträchtigen.

Zeitknappheit ist ein weiterer Stressfaktor, der unsere Partnerschaften gefährden kann. In unserer modernen Welt fühlen wir uns oft so gehetzt und überfordert, weil wir versuchen, Arbeit, Familie, soziale Verpflichtungen und persönliche Interessen unter einen Hut zu bringen. Dies kann dazu führen, dass wir uns kaum Zeit für unsere*n PartnerIn nehmen und die gemeinsame Zeit oft von Stress und Erschöpfung überschattet wird.

Wie Frauen bei Stress ticken…

Die Auswirkungen von Stress auf Frauen verdienen besondere Aufmerksamkeit, da sie oft auf verschiedene Weisen intensiver sein können. Auch hier gibt es Studien, die gezeigt haben, dass Frauen meist emotionaler auf Stress reagieren, was sich auf ihre Beziehungen auswirken kann. Und es ist ja auch kein Wunder. Sehr viele Frauen müssen mit den Anforderungen von Beruf und Familie jonglieren. Diese Doppelbelastung (und manchmal Dreifach-Belastung, wenn die Pflege von alten, erkrankten Eltern notwendig wird) ist eine große Herausforderung und führt klarerweise zu einem stark erhöhten Stressniveau. Die Frauen fühlen sich erschöpft und haben weniger Energie für ihre Partnerschaft. Dies kann zu Konflikten führen, da ihre Partner möglicherweise nicht vollständig verstehen, wie stressig

ihr Leben ist. Darüber hinaus können hormonelle Veränderungen im Zusammenhang mit Stress die emotionale Gesundheit von Frauen beeinträchtigen. Der Cortisolspiegel, ein Hormon, das bei Stress ausgeschüttet wird, kann sich auf den Menstruationszyklus auswirken und sogar zu unregelmäßigen Perioden führen oder bei Kinderwunsch die Empfängnis erschweren. Das kann zu zusätzlichem emotionalen Stress und Frustration führen, der sich wiederum auf die Beziehung auswirkt. Frauen tragen außerdem oft die emotionale Hauptverantwortung in einer Beziehung und sind häufig diejenigen, die sich eher um die Gefühle und Bedürfnisse ihres Partners kümmern, ihre eigenen hintanstellen. Wenn eine Frau jedoch selbst mit Stress belastet ist, kann es schwierig sein, diese Rolle aufrechtzuerhalten. Dies kann dazu führen, dass sich beide emotional vernachlässigt fühlen und die Beziehung belastet wird. In einigen Studien hat man festgestellt, dass Frauen dazu neigen, stressbedingte Gesundheitsprobleme wie Angstzustände und Depressionen zu entwickeln, was dazu führt, dass sie sich in ihren Beziehungen nicht mehr wohlfühlen oder positive Interaktionen mit ihrem Partner zu haben.

Stress eine Herausforderung für Beziehungen, die sowohl Männer als auch Frauen betrifft. Es ist wichtig, offen über Stress zu kommunizieren und gemeinsam daran zu arbeiten, ihn zu bewältigen. Indem beide Partner sich gegenseitig unterstützen und Verständnis für die Auswirkungen von Stress auf ihre Beziehung zeigen, können sie die Bindung stärken und zusammen wachsen, selbst in den stressigsten Zeiten.

Lösungen und bewährte Strategien

Um deine Beziehung nicht dem Stress opfern zu müssen, kannst du mit den folgenden Schritten und Ansätze gegensteuern und deine Beziehung stärken:

  1. Offene Kommunikation: Der erste und wichtigste Schritt ist die Kommunikation. Sprecht offen über eure Gefühle, Ängste und Sorgen. Teilt mit, was euch jeweils stresst und hört aufmerksam zu. Vermeidet Vorwürfe und Anschuldigungen, sondern versucht, Verständnis füreinander zu zeigen.
  2. Gemeinsame Bewältigungsstrategien entwickeln: Arbeitet als Team zusammen, um Strategien zur Bewältigung von Stress zu entwickeln. Dies könnte beinhalten, Zeit für Entspannung und Erholung einzuplanen, gemeinsame Aktivitäten zu unternehmen oder Techniken zur Stressbewältigung zu erlernen, wie Meditation oder Yoga.
  3. Zeitmanagement: Plant eure Zeit gemeinsam, um sicherzustellen, dass ihr ausreichend Zeit für eure Beziehung habt. Setzt Prioritäten und eliminiert unnötige Verpflichtungen, wenn möglich. Eine ausgewogene Work-Life-Balance ist entscheidend.
  4. Unterstützung von außen: Zögert nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn der Stress eure Beziehung überfordert. Ein Therapeut oder Berater kann euch dabei helfen, eure Kommunikation zu verbessern und Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
  5. Konfliktlösungsfähigkeiten stärken: Stress kann zu Konflikten führen. Investiert Zeit in das Erlernen von effektiven Konfliktlösungsfähigkeiten, um Streitigkeiten konstruktiv zu bewältigen. Achtet darauf, fair und respektvoll zu sein.
  6. Selbstfürsorge: Individuelle Selbstfürsorge ist genauso wichtig wie die Pflege der Beziehung. Achtet auf eure körperliche und mentale Gesundheit, indem ihr regelmäßig Sport treibt, ausreichend schlaft und euch Zeit für Hobbys und Interessen nehmt.
  7. Gemeinsame Ziele setzen: Arbeitet gemeinsam an langfristigen Zielen und Träumen. Dies kann eure Beziehung stärken und euch dazu motivieren, Stressoren zu bewältigen, da ihr wisst, wofür ihr es tut.
  8. Entschleunigung: Versucht, bewusst Momente der Entschleunigung in euren Alltag zu integrieren. Das können kurze Spaziergänge, gemeinsame Abendessen oder gemütliche Abende zu Hause sein.
  9. Positive Verstärkung: Erkennt und schätzt die positiven Aspekte eurer Beziehung. Lob und Wertschätzung können Wunder wirken, um eure Bindung zu stärken.
  10. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Stress ist oft unvorhersehbar. Seid bereit, eure Pläne und Erwartungen anzupassen, wenn notwendig. Flexibilität kann dazu beitragen, Konflikte zu minimieren.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Stress nicht zwangsläufig zu einer Trennung führen muss. Es gibt Möglichkeiten, wie Paare gemeinsam wieder einen Weg zueinander finden können. Eine offene Kommunikation ist entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden. Gemeinsame Strategien zur Stressbewältigung, wie regelmäßige Entspannungsübungen oder das Festlegen von Prioritäten, können helfen, den Stress zu reduzieren. Finanzielle Probleme können durch Budgetierung und finanzielle Planung angegangen werden. Und die Zeitknappheit kann durch bewusste Entscheidungen zur Gestaltung gemeinsamer Zeit bewältigt werden.

Denkt daran, dass jede Beziehung einzigartig ist, und nicht alle Lösungen für jedes Paar gleich wirken. Es erfordert Geduld und Engagement, um Stressfaktoren anzugehen und eure Beziehung zu schützen. Der Schlüssel liegt darin, gemeinsam an eurer Bindung zu arbeiten und euch gegenseitig zu unterstützen, wenn ihr durch stressige Zeiten geht. Sucht euch, wenn nötig, auch Hilfe bei MentorInnen, BeraterInnen oder Coaches. Am Ende des Tages sollte eure Liebe stärker sein als jede Belastung, die das Leben euch entgegenwirft.

*es gelten hier ALLE Beziehungsformen – für die bessere Lesbarkeit verwende ich immer nur jeweils eine Form.

Stress-Management ist lebenswichtig

Stress ist in unserer heutigen hektischen Welt allgegenwärtig. Egal, ob wir uns im Job durch endlose Aufgaben kämpfen, den Verkehrsstau auf dem Weg nach Hause ertragen müssen oder versuchen, unsere persönlichen und beruflichen Verpflichtungen in Einklang zu bringen, Stress lauert überall. Und obwohl er als normaler Teil des Lebens angesehen wird, ist es von entscheidender Bedeutung, seine Auswirkungen auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden zu verstehen. Genau deshalb ist Stress-Management so wichtig.

Studien zeigen immer wieder, dass chronischer Stress zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen kann. Von Herzerkrankungen über Magen-Darm-Probleme bis hin zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen – die negativen Auswirkungen von Stress sind vielfältig und schwerwiegend. Eine Studie, veröffentlicht im Journal of Occupational Health Psychology, ergab beispielsweise, dass chronischer Stress am Arbeitsplatz das Risiko für Herzkrankheiten erhöhen kann, da er den Blutdruck erhöht und die Entzündungsreaktionen im Körper verstärkt.

Die häufigsten Erkrankungen und Gesundheitsprobleme, die durch ein stark erhöhtes Stresslevel ausgelöst oder verschlimmert werden können:

  1. Schlafstörungen: Stress kann zu Schlafproblemen führen, wie Schlaflosigkeit oder unruhigem Schlaf. Ein schlechter Schlaf wiederum beeinträchtigt die kognitive Funktion, die Stimmung und die allgemeine Lebensqualität.
  2. Herzerkrankungen: Chronischer Stress kann das Risiko für Herzerkrankungen erhöhen. Dies geschieht, weil Stress den Blutdruck und die Herzfrequenz erhöht, was letztendlich die Belastung des Herzens erhöht. Die Entzündungsreaktionen im Körper, die durch Stress ausgelöst werden, können auch Arteriosklerose (Verengung der Arterien) fördern, was wiederum das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöht.
  3. Psychische Gesundheit: Stress ist ein bedeutender Faktor bei der Entstehung und Verschlimmerung von psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen. Es kann zu einer Verschlechterung der Stimmung und zur Entstehung von negativen Denkmustern führen, die die psychische Gesundheit beeinträchtigen.
  4. Verdauungsstörungen: Stress kann Magen-Darm-Probleme wie Magengeschwüre, Reizdarmsyndrom und Sodbrennen verschlimmern. Dies liegt daran, dass Stress die Produktion von Magensäure erhöhen und die normale Darmfunktion stören kann.
  5. Immunschwäche: Langfristiger Stress kann das Immunsystem schwächen, indem er die Produktion von Immunzellen und Antikörpern beeinflusst. Dies macht den Körper anfälliger für Infektionen und Krankheiten.
  6. Gewichtszunahme: Bei einigen Menschen kann Stress zu ungesundem Essverhalten führen, wie übermäßigem Essen oder dem Verlangen nach fettigen und zuckerhaltigen Lebensmitteln. Dies kann zur Gewichtszunahme beitragen und das Risiko von Fettleibigkeit und damit verbundenen Gesundheitsproblemen erhöhen.
  7. Hormonelle Veränderungen: Stress kann das Hormonsystem beeinflussen, was zu unregelmäßigen Menstruationszyklen, Hormonstörungen und sexuellen Dysfunktionen führen kann.
  8. Hautprobleme: Stress kann Hauterkrankungen wie Akne, Ekzeme und Psoriasis verschlimmern. Dies liegt daran, dass Stress die Hautbarriere beeinflussen und Entzündungen fördern kann.

Es ist wichtig zu betonen, dass nicht jeder Mensch in gleicher Weise auf Stress reagiert, und nicht jeder wird zwangsläufig diese Gesundheitsprobleme entwickeln. Die Auswirkungen von Stress hängen von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich genetischer Veranlagung, individueller Stressbewältigungsstrategien und der Dauer und Intensität des Stresses.

Stress betrifft aber nicht nur unsere physische Gesundheit. Er kann auch unsere geistige Verfassung beeinträchtigen. Forschungen, die im Journal of Abnormal Psychology veröffentlicht wurden, zeigen, dass langanhaltender Stress das Risiko für psychische Erkrankungen erhöhen kann. Dies geschieht unter anderem durch die Beeinflussung von Neurotransmittern im Gehirn, die unsere Stimmung regulieren. Wer kennt nicht das Gefühl von Reizbarkeit und Erschöpfung nach einem stressigen Tag? Diese Emotionen können sich auf unsere Interaktionen mit anderen Menschen auswirken und zu Konflikten in unseren persönlichen und beruflichen Beziehungen führen.

Eine bewährte Methode beim Umgang mit Stress ist daher auch die Praxis der Achtsamkeit und Meditation. Diese Techniken können dazu beitragen, den Geist zu beruhigen und das Bewusstsein für den gegenwärtigen Moment zu schärfen. Das Gedankenkarussell, das oft mit Stress einhergeht, kann so gestoppt werden und du findest deine innere Ruhe wieder. Ein stabiles soziales Netzwerk ist ebenfalls von großer Bedeutung. Wer sich mit Freunden und Familie austauschen kann und Hilfe findet, wenn er/sie sich gestresst fühlt, kann den emotionalen Druck zumindest zeitweise reduzieren. In der Tat haben Studien gezeigt, dass soziale Unterstützung das Stressbewältigungsverhalten verbessern kann. Nicht zuletzt ist es wichtig, den eigenen Lebensstil zu überdenken: ausgewogene und gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und die Vermeidung von übermäßigem Alkohol- und Nikotinkonsum können alle dazu beitragen, den Körper widerstandsfähiger gegen Stress zu machen.

Ein wichtiger Faktor beim Stress-Management ist die Fähigkeit zur Priorisierung und zum Setzen von Grenzen. Oftmals fühlen wir uns gestresst, weil wir versuchen, zu viele Aufgaben in zu kurzer Zeit zu erledigen oder Erwartungshaltungen anderer zu erfüllen. In solchen Momenten ist es entscheidend, zu erkennen, welche Aufgaben wirklich wichtig sind und welche vielleicht aufgeschoben oder delegiert werden können. Klare Prioritäten helfen den Stresspegel zu senken und die Produktivität zu steigern. Gleichzeitig ist es von großer Bedeutung, „Nein“ sagen zu können. Viele von uns fühlen sich verpflichtet, jede Bitte um Hilfe anzunehmen oder jede Einladung anzunehmen, aus Angst vor Ablehnung oder Konflikten. Doch die Übernahme zu vieler Verpflichtungen kann zu Erschöpfung und stark erhöhtem Stress führen. Das bewusste Festlegen von Grenzen und das gelegentliche und achtsame Ablehnen von Anfragen, die unsere Ressourcen übersteigen, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer gesünderen Lebensweise. Die Fähigkeit zur Zeitplanung und Organisation ist hier ebenfalls sehr wichtig. Wenn wir uns überfordert fühlen, kann es hilfreich sein, unsere Aufgaben zu strukturieren und einen klaren Ablaufplan zu erstellen. Dies ermöglicht es uns, die Arbeit in überschaubare Einheiten aufzuteilen und uns besser auf jede Aufgabe zu konzentrieren, anstatt uns von der Gesamtheit unserer Verpflichtungen überwältigen zu lassen. Ganz wesentlich ist es natürlich, aktiv daran zu arbeiten, unsere Reaktionen auf Stressoren zu verändern. Dies kann beinhalten, negative Denkmuster zu erkennen und zu verändern, Techniken zur Stressreduktion zu erlernen und gezielte Entspannungsübungen in unseren Alltag zu integrieren.

Selbstfürsorge gehört als wichtiger Baustein unbedingt in unsere Leben. Die eigenen Bedürfnisse zu beachten und uns regelmäßig Zeit für Entspannung und Erholung zu nehmen sind wesentlich. Und für jede/n ist das etwas anderes: ein gutes Buch lesen, das Ausüben eines Hobbys, das Spazierengehen in der Natur oder das Genießen einer Tasse Tee.

Das Wichtigste ist, dass wir uns bewusst Zeit für uns selbst nehmen und uns erlauben, zur Ruhe zu kommen. Dabei muss uns bewusst sein, dass es kein „One-Size-Fits-All“-Konzept gibt. Jeder Mensch ist einzigartig, und dementsprechend muss auch das Stress-Management individuell angepasst werden. Es gibt jedoch einige bewährte Methoden, die vielen Menschen helfen können, mit Stress umzugehen. Eine dieser Methoden ist die regelmäßige körperliche Aktivität. Studien haben gezeigt, dass Bewegung die Freisetzung von Endorphinen fördert, den sogenannten „Glückshormonen“, die sich positiv auf unsere Stimmung auswirken können. Darüber hinaus hilft körperliche Aktivität auch dabei, die körperlichen Auswirkungen von Stress abzubauen, indem sie den Blutdruck senkt und die Muskelspannung reduziert. Dabei gilt aber immer die Devise: „Bitte nicht übertreiben“. Die (achtsame) Bewegung muss sich immer an das aktuelle Stresslevel anpassen. Einem ohnehin schon angespannten körperlichen System noch ein Marathontraining zu verpassen ist wenig sinnvoll. Moderates Joggen, Spazierengehen und andere „langsame“ Sportarten sind da wesentlich sinnvoller.

In einer Welt, die oft von Hektik und Stress geprägt ist, ist das Management von Stress von entscheidender Bedeutung. Es geht nicht darum, Stress vollständig zu vermeiden – das ist oft unmöglich. Stattdessen geht es darum, gesunde Strategien zu entwickeln, um mit Stress umzugehen und die negativen Auswirkungen zu minimieren. Letztendlich liegt es in unserer Verantwortung, für unser eigenes Wohlbefinden zu sorgen und einen Weg zu finden, wie wir den Stress des modernen Lebens bewältigen können. Indem wir diese Strategien in unseren Alltag integrieren, können wir ein erfüllteres und glücklicheres Leben führen. Stress wird immer ein Teil des Lebens sein, aber er muss nicht die Kontrolle über unser Leben übernehmen. Wir müssen ihn nicht länger als unausweichlichen Begleiter akzeptieren, sondern als Herausforderung, die es zu meistern gilt. Dein Körper und Geist werden es Dir danken.

Powernap – Ein Hoch auf den Mittagsschlaf

In unserer hektischen und stressigen Welt sehnen sich viele Menschen nach einer Pause, um neue Energie zu tanken und ihre Produktivität zu steigern. Eine effektive Methode, um dies zu erreichen, ist der Powernap. Der kurze Schlaf zielt darauf ab, die geistige Leistungsfähigkeit wiederzuerlangen und Müdigkeit zu reduzieren.

In unserem Kulturkreis ist das Mittagsschläfchen mittlerweile verpönt, wenn nicht gar ein Tabu. Dabei war es noch vor etlichen Jahren ganz normal – zumindest erzählte mir das mein Schwiegervater. In einigen asiatischen Unternehmen ist das mehr oder weniger ritualisierte Kraftsammeln in der Mittagspause dagegen Normalität. Eine Viertelstunde Powernap wäre also eine gute Sache, die uns wieder aufleben lässt.

Der wichtigste und offensichtlichste Grund ist, dass man nach nur kurzer Entspannung wieder genug Energie für den Nachmittag hat, anstatt mit dem Verdauen und zufallenden Augen zu kämpfen. Die Gesundheitswissenschaftlerin Maria Schumann erklärt in einem Interview mit t3n, dass ein Mittagsschlaf von maximal 15 – 20 Minuten dazu beitragen kann, dass man danach wieder voll einsatzfähig ist. Während des Powernaps gelangt man in den leichten Schlaf oder den sogenannten REM-Schlaf (Rapid Eye Movement), der für die Regeneration des Gehirns und die Verbesserung der kognitiven Funktionen wichtig ist. Länger ist nicht empfehlenswert, weil man sonst in eine Tiefschlafphase fällt, aus der man nicht so schnell wieder „die Systeme hochfahren“ kann.

Auch Schlafforscher sind sich einig, dass zwei Schlafphasen während eines Tages dem menschlichen Biorhythmus guttun und positive Effekte auf Stress-Abbau und Leistungsfähigkeit haben. Trotzdem ist die Idee des Mittagsschlafes in der Arbeitswelt hierzulande verpönt und gilt als völlig absurd. Eine Ausnahme stellen hier einzelne Unternehmen im Silicon Valley dar, von denen bekannt ist, dass sie Schlaf- oder Massagesessel bereitstellen, auf die sich Mitarbeitende für die Regeneration zurückziehen können. Dabei liegen die Vorteile des Powernap auf der Hand:

  • Steigerung der Aufmerksamkeitsspanne und die geistige Leistungsfähigkeit wiederherstellen. Studien haben gezeigt, dass die Reaktionszeit verbessert werden und die Fehlerquote verringert werden kann.
  • Unterstützung der Konsolidierung von Informationen im Gedächtnis. Nach einem kurzen Schlaf sind wir oft besser in der Lage, uns an das Gelernte zu erinnern und es effektiver anzuwenden.
  • Reduzierung von Stresspegel und Reduktion von körperlicher und geistiger Erschöpfung. Der Körper wird revitalisiert und die Leistungsfähigkeit gesteigert.
  • Steigerung der kreativen Denkfähigkeit. Durch das Entspannen des Geistes können neue Ideen und Lösungsansätze entstehen.

Ein weiterer Grund für das Mittagsschläfchen ist die positive Auswirkung auf unser Gehirn, weil einer Studie zufolge das Demenzrisiko sinkt. Für die in der Fachzeitschrift Sleep Health erschienene Studie wurden die DNA-Proben von knapp 380.000 Menschen im Alter von 40 bis 69 Jahren unter die Lupe genommen. Mit dem Alter nimmt die Hirnmasse kontinuierlich ab und besonders schnell verläuft der Abbau der Hirnmasse bei einer Demenzerkrankung. Jetzt zeigt sich also, dass kurze Powernaps zu Mittag oder am frühen Nachmittag zu den Maßnahmen gehören, um das Gehirn im Alter gesünder zu halten, wie die leitende Studienautorin Victoria Garfield sagt. Aber Achtung:

Alles in Maßen!

Eine kürzlich veröffentlichte Studie der University of California kam nämlich zu einem weiteren interessanten Ergebnis: Powernaps entfalten ihre gesunde Wirkung nicht immer gleich. Von den insgesamt 3.000 ProbandInnen, die fünf Jahre beim Mittagsschlaf begleitet wurden, sank das Risiko schwerer Herz- und Kreislauferkrankungen nur bei denen, die nur ein bis zwei Mal wöchentlich ein Powernap hielten. Bei allen anderen Teilnehmenden, die häufiger mittags schliefen, ließ der Gesundungseffekt nach.

Auch eine spannende Erkenntnis lieferte eine Studie der Guangzhou Medical University. Für die Untersuchung wurden 300.000 Menschen über einen Zeitraum von einem Monat beim Mittagsschlaf begleitet und es zeigte sich, dass das Sterberisiko derjenigen deutlich stieg, die täglich länger als die empfohlenen 20 Minuten schlafen.

Während beide Datenlagen einen klaren Trend erkennen ließen, wissen die Forschenden jedoch noch nicht, warum regelmäßig lange Schlafpausen am Tag derart negative Folgen haben. Es scheint wohl, wie zumeist im Leben: Alles zu seiner Zeit und alles in Maßen – so auch der Mittagsschlaf.

Auch wichtig: Nicht jeder sollte Mittagsschlaf halten!

„Menschen mit Schlafstörungen profitieren weniger vom Powernap. Mit jedem Schläfchen am Tag bauen wir den sogenannten Schlafdruck ab und fördern so die bestehenden Ein- sowie Durchschlafstörungen“, erklärt Maria Schumann. Alle anderen Berufstätigen würden jedoch profitieren.

Wie man den Powernap im Büroalltag umsetzen kann…

Ein Schläfchen in einer Büroumgebung zu halten, wo man nur einen normalen Schreibtisch-Sessel zu Verfügung hat, ist eher mühsam und schwierig. Trotzdem kann und sollte man zumindest für fünf Minuten die Augen schließen. Wenn das nicht geht ergibt sich alternativ zumindest im Sommer die Möglichkeit, für ein paar Minuten eine Bank oder ein ruhiges Plätzchen in der Umgebung zu finden. Oder sich für diese Zwecke ins stille Örtchen zurückzuziehen 😊

Muss einem das unangenehm sein? Ich finde nicht. Denn mit dem Wissen um den energetisierenden Effekt des Mittagsschläfchens ist es meiner Meinung nach sogar ein wichtiger Aspekt der Selfcare. Und es ist sicher deutlich unangenehmer, wenn man im nächsten Meeting mit den zufallenden Augen kämpft oder sich durch den gesamten Nachmittag schleppt. Am sinnvollsten wäre es natürlich, wenn Unternehmen – im Hinblick auf das gesteigerte Wohlbefinden und verbesserte Leistungsfähigkeit ihrer MitarbeiterInnen – Ruheräume bereitstellen würden, damit bei Bedarf der kurze Powernap zum Krafttanken möglich ist. Ähnlich wie sie inzwischen vielfach eingesehen haben, dass Mental Health und Achtsamkeit für Stress und psychische Herausforderungen ein Thema sind, das zum Arbeitsalltag dazugehören muss.

Mittagsschlaf im Homeoffice – warum nicht?

Wer die Möglichkeit des Homeoffice hat, kann und sollte die Kraft des gelegentlichen Mittagsschlafs auf alle Fälle für sich nutzen. Das ist zumindest zielführender als sich über die nächsten Stunden mit Kaffee wachzuhalten. Denn das sorgt für die Ausschüttung entsprechender Stresshormone und beeinflusst das Wohlbefinden. Wie erwähnt kann der Powernap das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren – wobei eine direkte und eindeutige Kausalität allerdings nicht bewiesen ist. Wahrscheinlich, so urteilten Mediziner:innen vor einigen Jahren, besteht aber zumindest ein Zusammenhang mit mehr Achtsamkeit für den eigenen Körper, die sich auch daran bemerkbar macht, dass man sich die kleine Auszeit zu Mittag/am frühen Nachmittag gönnt.

Der optimale Powernap

Timing: Der beste Zeitpunkt für einen Powernap ist oft nach dem Mittagessen, wenn die natürliche Müdigkeit einsetzt. Versuche, deinen Powernap in deinen Tagesablauf zu integrieren, um die größtmöglichen Vorteile zu erzielen – Maximal 1- 2 mal pro Woche – dann erzielst du die besten Ergebnisse.

Dauer: Halte den Powernap kurz, idealerweise zwischen 15 und 20 Minuten. Längere Schlafperioden können zu Schlaftrunkenheit führen und es schwieriger machen, danach wieder aufzuwachen. Stell‘ dir einen Wecker oder Timer, um sicherzustellen, dass du rechtzeitig aufwachst.

Umgebung: Schaffe dir eine möglichst ruhige und dunkle Umgebung, verwende möglicherweise eine bequeme Schlafmaske, um Lichtreize zu blockieren, und stelle sicher, dass der Raum gut belüftet ist, um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen.

Entspannungstechniken: Bevor du mit dem Powernap beginnst, kannst du tiefe Atemübungen oder Meditation praktizieren, um zur Ruhe zu kommen und den Schlaf zu fördern

Regelmäßiger Nachtschlaf: Ein Powernap kann den Schlaf in der Nacht nicht vollständig ersetzen. Achte daher darauf, genügend Schlaf in der Nacht zu bekommen, um eine langfristige Erholung und gute Gesundheit zu gewährleisten.

Der Powernap ist eine effektive Methode, um die geistige Leistungsfähigkeit zu steigern, Stress abzubauen und neue Energie zu tanken. Mit einer kurzen Auszeit während des Tages kannst du deine Aufmerksamkeit, Konzentration, Kreativität und Gedächtnisleistung verbessern.

Durch die Beachtung der obigen Tipps kannst du die Vorteile des Powernaps optimal nutzen. Gönn‘ dir also hin und wieder eine kurze Auszeit, um deinen Geist zu erfrischen und deine Produktivität zu steigern. Genieße deinen nächsten Powernap und profitiere von den Vorteilen, die er bietet. Erhole dich gut und bleibe gesund und produktiv.

Inspiriert von https://t3n.de/news/

Die wichtigsten Anti-Stress-Hormone

auch zu lesen im Chi-Magazin online – Mai 2023

Stress gehört heutzutage zum Alltag vieler Menschen. Ob im Beruf oder in der Freizeit, der Druck und die Anforderungen sind oft hoch und können zu starken körperlichen und psychischen Belastungen führen. Um Stress entgegenzuwirken, kann man die körpereigenen Abwehrkräfte in Form von Anti-Stress-Hormone nutzen, die unserem Körper helfen, sich zu entspannen und sich besser zu fühlen wie zum Beispiel Dopamin, Serotonin, Oxytocin und Endorphine.

Dopamin

ist ein Neurotransmitter, der im Gehirn für die Regulierung von Motivation, Belohnung, Lust und Freude zuständig ist. Es wird in speziellen Neuronen im Gehirn produziert und kann dann an andere Zellen weitergegeben werden, um verschiedene Funktionen im Körper zu steuern.

Eine der wichtigsten Rollen von Dopamin im Gehirn ist die Signalgebung von Belohnung. Wenn wir etwas tun, das uns Freude bereitet, wird Dopamin ausgeschüttet und verstärkt die Verbindung zwischen dem ausgelösten Verhalten und dem positiven Ergebnis. Dies kann uns motivieren, das Verhalten in Zukunft wieder zu wiederholen. Forschungen zeigen, dass Dopamin auch eine sehr wichtige Rolle bei der Bewältigung von Stress spielt, weil es dazu beitragen kann, Stresssymptome, Angst und Depression zu reduzieren.

Eine übermäßige Freisetzung von Dopamin kann jedoch auch negative Auswirkungen haben und zu einem Suchtverhalten führen. Einige Studien haben auch gezeigt, dass Dopamin eine wichtige Rolle bei der Regulierung von kognitiven Funktionen wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Lernen spielt und dass ein niedriger Dopaminspiegel im Gehirn zu Störungen wie Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und Parkinson-Krankheit führen kann.

Einige Lebensmittel, die die Dopaminproduktion im Gehirn fördern können, sind unter anderem Bananen, Avocados, Nüsse und Schokolade und auch körperliche Aktivität, wie Joggen oder Krafttraining, erhöhen den Dopaminspiegel. Außerdem: eine Aufgabe beenden, Self-care Aktivitäten, Dankbarkeitsliste führen, kleine Erfolge feiern und Musik hören.

Serotonin

ist ein weiteres Hormon und Neurotransmitter, das im Gehirn produziert wird. Es wird oft als das „Glückshormon“ bezeichnet, da es für unser Wohlbefinden und unsere Stimmung, Schlaf und Appetit zuständig und verantwortlich ist. Es kann dazu beitragen, Stresssymptome zu reduzieren, indem es uns ein Gefühl der Entspannung und Ruhe vermittelt. Auch bei Serotonin gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Spiegel im Körper zu erhöhen. Eine davon ist etwa regelmäßige Bewegung und Sport. Auch bestimmte Lebensmittel, wie zum Beispiel Vollkornprodukte und Walnüsse, können dazu beitragen, den Serotoninspiegel zu erhöhen. Außerdem: Meditation, Joggen, Sonne, in der Natur sien, tiefes Atmen, Radfahren.

Ein paar weitere interessante Fakten zu Serotonin:

  1. Serotonin und Stimmung: Ein Mangel an Serotonin im Gehirn kann mit Depressionen, Angstzuständen und Schlafstörungen verbunden sein.
  2. Serotonin und Schlaf: Serotonin wird von Zellen im Gehirn produziert, die auch für die Produktion des Hormons Melatonin verantwortlich sind. Melatonin wiederum ist ein wichtiger Regulator des Schlaf-Wach-Rhythmus und kann dazu beitragen, den Körper auf den Schlaf vorzubereiten. Zuviel Kortisol (Stress-Hormon) im Körper stört die Produktion von Melatonin und resultiert in Einschlaf- bzw. Durchschlafstörungen.
  3. Serotonin und Appetit: Serotonin kann die Aktivität bestimmter Gehirnregionen beeinflussen, die mit dem Essverhalten in Verbindung stehen. Ein Mangel an Serotonin im Gehirn kann zu einem gesteigerten Verlangen nach Kohlenhydraten und Süßigkeiten führen.
  4. Serotonin und soziales Verhalten: Serotonin kann Empathie und Verständnis zu fördern. Ein Mangel an Serotonin im Gehirn kann zu einer erhöhten Aggressivität und Impulsivität führen.
  5. Serotonin und Darmgesundheit: Es gibt auch eine Verbindung zwischen Serotonin und der Gesundheit des Verdauungstrakts. Tatsächlich produziert der Darm mehr als 90% des Serotonins im Körper. Serotonin kann dazu beitragen, die Beweglichkeit des Verdauungstrakts zu regulieren und Entzündungen im Darm zu reduzieren.

Oxytocin

ist das „Kuschelhormon“, wird in den Hirnanhangsdrüsen produziert und spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung sozialer Interaktionen und Bindungen. Bei körperlicher Nähe und sozialer Interaktionen wird es ausgeschüttet und kann so dazu beitragen, Stress zu reduzieren. Durch dieses Hormon wird das Gefühl von Vertrauen und Bindung gefördert und auch das Immunsystem gestärkt.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Oxytocinproduktion im Körper zu erhöhen. Eine davon ist körperliche Nähe, wie zum Beispiel Umarmungen oder Hand halten. Auch soziale Interaktionen, wie zum Beispiel Gespräche mit Freunden oder Familienmitgliedern, können dazu beitragen, den Oxytocinspiegel im Körper zu erhöhen. Außerdem: mit einem Haustier spielen, ein Kompliment machen, jemandem helfen.

Weitere interessante Fakten zu Oxytocin:

  • kann dazu beitragen, die Schmerzempfindlichkeit zu reduzieren und kann sogar als natürliches Schmerzmittel wirken und zur Linderung von Kopfschmerzen und Migräne beiträgt.
  • kann bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels eine Rolle spielen. Eine Studie ergab, dass die Verabreichung von Oxytocin bei Typ-2-Diabetes-Patienten zu einer signifikanten Verbesserung des Blutzuckerspiegels führte.
  • kann auch bei der Regulierung des Blutdrucks helfen. Eine Studie ergab, dass die Verabreichung von Oxytocin bei Frauen zu einer signifikanten Reduktion des Blutdrucks führte.
  • spielt eine wichtige Rolle bei der Mutter-Kind-Bindung spielt. Während der Geburt wird Oxytocin in großen Mengen freigesetzt, um die Kontraktionen der Gebärmutter zu stimulieren und die Geburt zu erleichtern. Nach der Geburt trägt es dazu bei den Mutterinstinkt zu fördern und die Bindung zwischen Mutter und Kind zu stärken.

Endorphine

sind körpereigene Schmerzmittel und Neurotransmitter, die im Gehirn produziert werden. Sie können dazu beitragen, Schmerzen zu lindern und ein Gefühl der Entspannung und des Wohlbefindens zu vermitteln. Endorphine werden oft als „Glückshormone“ bezeichnet, da sie auch dazu beitragen können, Stresssymptome zu reduzieren. Eine Möglichkeit, um die Endorphinproduktion zu steigern, ist körperliche Aktivität und Sport. Insbesondere Ausdauersportarten wie Joggen, Radfahren oder Schwimmen können dazu beitragen, die Endorphinproduktion im Körper zu erhöhen. Auch Massagen und Akupunktur können dazu beitragen, den Endorphinspiegel zu erhöhen. Außerdem: dunkle Schokolade, lachen, Sport, Duftöle.

Reagieren Männer und Frauen unterschiedlich?

Insgesamt sind Dopamin, Serotonin, Oxytocin und Endorphine wichtige Hormone und Neurotransmitter, die dazu beitragen können, Stresssymptome zu reduzieren und das Wohlbefinden zu steigern. Durch eine gesunde Lebensweise und gezielte Maßnahmen zur Stressreduktion kann man dazu beitragen, die Produktion dieser Anti-Stress-Hormone zu erhöhen und damit Stress besser zu bewältigen.

Es gibt einige Unterschiede zwischen Frauen und Männern in Bezug auf die Produktion und den Einfluss der Anti-Stress-Hormone Dopamin, Serotonin, Oxytocin und Endorphine. Hier sind einige der Wichtigsten:

  • Dopamin: Studien haben gezeigt, dass Männer tendenziell höhere Dopaminwerte haben als Frauen. Dies kann dazu führen, dass Männer eher belohnungsorientiert sind und sich schneller von Risiken und Herausforderungen angezogen fühlen. Frauen hingegen haben tendenziell höhere Dopaminwerte im präfrontalen Kortex, was dazu beitragen kann, dass sie besser in der Lage sind, komplexe Probleme zu lösen und abstraktes Denken zu fördern.
  • Serotonin: Frauen haben tendenziell höhere Serotoninwerte als Männer, was dazu beitragen kann, dass sie sich besser in soziale Situationen einfügen und empathischer sind. Männer haben durch einen tendenziell niedrigeren Serotoninwert ein höheres Risiko für Impulsivität und Aggressivität.
  • Oxytocin: Frauen produzieren tendenziell mehr Oxytocin als Männer, was dazu führen kann, dass sie emotionaler sind und sich besser mit anderen verbinden können. Oxytocin wird auch oft als „Kuschelhormon“ bezeichnet, da es beim Stillen, bei der Geburt und beim Kuscheln freigesetzt wird. Bei Männern wird Oxytocin vor allem im Zusammenhang mit sexueller Erregung und Bindung freigesetzt.
  • Endorphine: Es gibt keine signifikanten Unterschiede in der Produktion von Endorphinen zwischen Frauen und Männern. Allerdings haben Studien gezeigt, dass Männer oft eine höhere Schmerztoleranz haben als Frauen, was auf eine höhere Endorphinproduktion zurückgeführt werden kann.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Unterschiede zwischen Frauen und Männern eher auf statistischen Trends basieren und dass es individuelle Unterschiede in der Produktion und dem Einfluss dieser Hormone geben kann.

Forschung und Studien:

Forschungen haben gezeigt, dass Stress nicht nur zu psychischen Belastungen führen kann, sondern auch körperliche Auswirkungen haben kann. Dazu gehören beispielsweise Schlafstörungen, Verdauungsprobleme oder Herz-Kreislauf-Probleme. Indem man auf eine gesunde Lebensweise achtet und auch gezielte Maßnahmen zur Stressreduktion einsetzt, kann man dazu beitragen, diese negativen Auswirkungen zu reduzieren

Es gibt verschiedene wissenschaftliche Studien, die sich mit den Anti-Stress-Hormonen Dopamin, Serotonin, Oxytocin und Endorphinen beschäftigen. Einige der wichtigsten Studien und ihre Bezugsquellen sind:

  1. „The neurobiology of stress and stress-related disorders“ von C. Sandi und T. Pinelo-Nava (2017) – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5573220/
  2. „The role of dopamine in reward and pleasure behaviour – review of data from preclinical research“ von J. L. Wooters und D. E. Baskin-Sommers (2020) – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7396008/
  3. „The neurobiology of serotonin in stress and anxiety disorders“ von B. Olivier et al. (2019) – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6827268/
  4. „Oxytocin: The great facilitator of life“ von J. L. Goodson und L. F. Thompson (2010) – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3183515/
  5. „Endorphins and exercise“ von K. A. Phillips (2013) – https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3680463/

Diese Studien sind in der Regel in wissenschaftlichen Datenbanken wie PubMed oder Google Scholar zu finden und können von dort heruntergeladen oder eingesehen werden.

Um Stress abzubauen und das Wohlbefinden zu steigern, ist es wichtig, nicht nur auf die Produktion dieser Anti-Stress-Hormone zu achten, sondern auch auf eine gesunde Lebensweise insgesamt. Dazu gehört eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und Entspannung sowie regelmäßige Bewegung.

Gestresste Männer: Tipps für den Alltag

Im Job, in der Familie oder im Alltag gibt es zahlreiche Situationen, die uns fordern und uns das Leben schwer machen können. Doch wie kann man als gestresster Mann diesem Druck entgegenwirken und für mehr Entspannung im Alltag sorgen? Wie gehst du mit deiner Belastung um?

Oft neigen Männer dazu, sich zu isolieren und ihre Gefühle zu unterdrücken, anstatt sich mit anderen zu verbinden und Unterstützung zu suchen und/oder aktiv gegenzusteuern. In meinen Coachings erlebe ich häufig, dass es beim Thema Stress einen „blinden“ Fleck in der Wahrnehmung vieler Männer gibt. Die Schnelligkeit des Lebens bzw. die stetig wachsenden Anforderungen im Job sind schon so normal, dass es bei den meisten Männern gar kein Bewusstsein dafür gibt, wie sehr sie ihre Belastungsgrenzen permanent überschreiten und welche gesundheitlichen Auswirkungen das auf sie hat.

Ich habe deshalb hier einige leicht umsetzbare Tipps und Anregungen für den Stressabbau im Alltag für dich gesammelt. Wichtig dabei ist anzuerkennen, dass jeder Mensch anders ist und nicht alle Techniken für jeden Mann funktionieren werden. Bleib einfach offen und probiere aus, welche der Vorschläge für dich am besten funktioniert.

Ausreichend Schlaf: Schlafmangel kann sich auf deinen Gesundheitszustand sehr negativ auswirken. Wissenschaftler empfehlen rund 7-8 Stunden Schlaf pro Nacht zu bekommen, um ausgeruht und resilienter zu sein. Geht sich das bei dir aus? Oder bemerkst du gar schon regelmäßige Einschlafprobleme (länger als 30 Minuten) oder Durchschlafstörungen?

Bewegung: Untersuchungen haben gezeigt, dass regelmäßige Bewegung nicht nur gut für die körperliche Fitness ist, sondern auch Stress reduzieren und das seelische Wohlbefinden steigern kann. Es muss nicht unbedingt immer ein intensives Training an der Leitungsgrenze sein – auch ein Spaziergang in der Natur oder eine Yoga-Session tun ihre Wirkung. Eine Studie, die im Journal of Occupational and Environmental Medicine veröffentlicht wurde, fand heraus, dass jede körperliche Aktivität dazu beitragen kann, das Burnout-Risiko bei Berufstätigen zu reduzieren. Am wichtigsten ist, dass du dir eine Sport- bzw. Bewegungsart suchst, die dir wirklich Spaß macht und die du regelmäßig ausüben kannst und willst. Und dass du Rücksicht darauf nimmst, dich nicht zu überfordern, wenn du im Job ohnehin schon viel um die Ohren hast.

Soziale Aktivitäten: Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen ist nicht nur unterhaltsam, sondern auch gut für das seelische Gleichgewicht. Gemeinsame Aktivitäten können Dir dabei helfen, den Alltag zu vergessen und für mehr Entspannung zu sorgen. Ob beim gemeinsamen Grillen im Garten oder bei einem Ausflug ins Grüne – das Wichtigste ist, dass Du Zeit mit Menschen verbringst, die dir guttun und mit denen du sich wohlfühlst. Wenn du einem Treffen nur zustimmst, weil du dich „verpflichtet“ fühlst, dann sag lieber ab und verschiebe auf einen anderen Tag.

Zeitmanagement: Eine effektive Strategie kann dazu beitragen, Stress am Arbeitsplatz zu reduzieren und mehr Zeit für persönliche Interessen und Aktivitäten zu schaffen. Setze bewusst Prioritäten, denn oftmals treibt uns das Gefühl, dass wir alles gleichzeitig [und am Besten schon gestern 🙂 ] erledigen müssen. Doch genau das kann uns das Leben schwer machen. Konzentriere dich auf das Wichtigste für den aktuellen Moment.

In unserem hektischen Alltag ist es oft schwer, bewusst Pausen einzulegen, aber regelmäßige kleine Unterbrechungen sind wichtig, um einerseits dem Druck entgegenzuwirken und zur Ruhe zu kommen.

Und es darf auch mal ein Wochenende ohne viele Unternehmungen sein, damit du bewusst deine Batterien wieder aufladen kannst.

Entspannung: Eine gute Methode ist die progressive Muskelentspannung, bei der man bestimmte Muskelgruppen anspannt und dann entspannt, um körperliche Verspannungen zu lösen und Stress abzubauen. Auch autogenes Training kann den gewünschten Effekt bringen. Ebenso wie ein gutes Buch, ein warmes Bad oder eine Massage. Manchmal reicht es auch schon, sich ungestört auf eine Bank in der Natur niederzulassen, die Augen zu schließen und für ein paar Momente einfach nichts anderes zu tun als zu atmen.

Atemübungen und Meditation: Beide Techniken tragen wunderbar dazu bei, Stress abzubauen und die Entspannung zu fördern. Eine Studie von Harvard Health Publishing fand heraus, dass regelmäßiges meditieren dazu beitragen kann, den Blutdruck zu senken und das Immunsystem zu stärken. Und an der Universität von Wisconsin-Madison fanden Wissenschaftler heraus, dass eine regelmäßige Meditationspraxis dabei helfen kann, Angst und Depression zu reduzieren und die seelische Balance zu steigern.

Musik: Sie kann ein hervorragendes Entspannungsmittel sein und dir dabei helfen, den Druck im Alltag zu reduzieren. Wähle Musik, die Dir guttut und die dich entspannt. Ob klassische Musik, Jazz oder Pop – das Wichtigste ist, dass du dich von der Musik entspannen lassen und den Stress hinter dir lassen kannst.

Aromatherapie: bestimmte Düfte können eine positive Auswirkung auf Stimmung und Körper haben. Als besonders wirkungsvoll und entspannend haben sich Lavendel, Zitrone, Melisse und Pfefferminze erwiesen.

Stressabbau ein fortlaufender Prozess und es ist normal, dass man manchmal zurückfällt. Es ist jedoch wichtig, nicht aufzugeben und weiterhin Wege zu finden, um Stress abzubauen und dein mentales Gleichgewicht zu erhalten. Nimm bitte deine Gesundheit ernst und kümmere dich gut um dich, um Burnout und andere gesundheitliche Probleme zu vermeiden.

Wenn du dir regelmäßig Zeit für deine Stressreduktion einplanst und dich um deine körperliche und mentale Gesundheit kümmerst, kannst du nicht nur den Anforderungen des Berufs und des Familienlebens besser gerecht werden, sondern auch ein erfüllteres Leben führen und produktiver und erfolgreicher im Beruf sein.

Mantras: Ein Werkzeug für mehr Ruhe und Energie

Mantras sind spirituelle und kraftvolle Klänge, die oft in der Meditation und im Yoga verwendet werden. Sie sind seit Jahrtausenden Teil der spirituellen Praxis in vielen Kulturen und Religionen auf der ganzen Welt. 

           

Ursprünglich stammt das Wort „Mantra“ aus dem Sanskrit und bedeutet „Werkzeug des Geistes“. Als Mantra bezeichnet man ein Wort oder eine Phrase, die wiederholt wird, um einen bestimmten Zweck zu erfüllen, wie zum Beispiel für spirituelle Praktiken, in der Meditation, zur Entspannung oder für Stressabbau.

Wird ein Mantra genutzt, kann es helfen, das Bewusstsein zu erhöhen und die Energie im Körper zu harmonisieren. Du kannst ein Mantra laut singen bzw. sprechen oder nur still im Geiste rezitieren, während du dich auf den entweder auf den Klang und/oder die Bedeutung des Mantras fokussierst. Die Konzentration auf das Mantra kann auch dazu beitragen, deinen Verstand zu beruhigen und dabei helfen, deinen Atemrhythmus zu regulieren. So förderst du eine tiefe Entspannung und versetzt deinen Körper in einen meditativen Zustand, der die Wahrnehmung erweitert und die Selbstheilungskräfte aktiviert. 

Fünf Fakten zur Wirkungsweise von Mantras:

  1. können den Geist beruhigen und Stress reduzieren, führen zu einem Gefühl der Entspannung und inneren Ruhe.
  2. können die Konzentration und Achtsamkeit verbessern. Durch die Wiederholung kann man den Geist schärfen und die Konzentration auf den gegenwärtigen Moment erhöhen.
  3. können eine heilende Wirkung haben. Einige Mantras werden traditionell zur Heilung von körperlichen und emotionalen Beschwerden verwendet, indem sie die Energiezentren im Körper ausgleichen und harmonisieren.
  4. können das spirituelle Wachstum fördern. Durch die regelmäßige Praxis kann man ein tieferes Verständnis der eigenen Spiritualität und des eigenen Selbst erlangen.
  5. können positive Energien und Schwingungen erzeugen, die sich auf Umgebung und andere Menschen auswirken. 

Warum Menschen Mantras nutzen hat ganz verschiedene Gründe. In der Yoga-Tradition gibt es eine Vielzahl von Mantras, die für verschiedene Zwecke verwendet werden können, wie zum Beispiel für die Chakra-Aktivierung, um das Gleichgewicht der Energiezentren im Körper zu fördern. Einige Menschen verwenden Mantras als Teil ihrer täglichen spirituellen Praxis oder Meditation, während wieder andere sie als Werkzeug zur Stressbewältigung oder zur Verbesserung ihrer Konzentration und Kreativität verwenden. Manchen hilft es, um positive Affirmationen in ihr Unterbewusstsein zu integrieren. 

Mantras sind also ein mächtiges Werkzeug, um den Geist zu beruhigen, den Fokus zu verbessern und die Energie im Körper zu harmonisieren. Negative Gedankenschleifen und Glaubenssätze können verändert werden und durch positive Gedanken und Überzeugungen ersetzt werden. 

Probiere es einfach mal aus und schau, welche Wirkung Mantras für dein Wohlbefinden und Leben haben.

Wenn du dabei Unterstützung brauchst, melde dich gerne bei mir.

Und falls dir keine Mantras einfallen: Ich habe für meine Arbeit im Stressmanagement ein Hochglanz-Kartenset mit 52 stärkenden, motivierenden Mantras in 2 Größen und Ausführungen entworfen, um Stressreduktion mit Hilfe von Mantras zu unterstützen.

Schau gerne mal auf meiner Homepage vorbei: www.renateneuhold.com/mantra-kartenset/

Achtsamkeit und Mind-Set

 Achtsamkeit ist eine Lebenshaltung. Eine Lebenseinstellung. Und eine Form der Aufmerksamkeit, die absichtsvoll ist, sich auf den gegenwärtigen Moment bezieht und nicht wertend ist. Aber was genau bedeutet das?

Unsere Wahrnehmung wird zu 90-95% durch die unbewusste Interpretation des Erlebten gesteuert. Nur 5-10% erfolgen bewusst über unsere Sinne. Wie bei einem Eisberg ist der größte Anteil unserer Wahrnehmung also „unsichtbar“. Achtsam sein, heißt demnach wach zu sein für das, was unsere Sinne uns erzählen.

 „Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum.

In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion.

In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“

Dr. med. et Dr. Phil. Viktor Frankl

Unser Unterbewusstsein steuert nicht nur viele Körperfunktionen und das vegetative Nervensystem, sondern auch unsere Muster/Werte, Erwartungen, Ansichten, Emotionen, Glaubenssätze, etc.  sowie die oben erwähnte Interpretation. Die Informationsverarbeitung folgt immer dem Prinzip vom Reiz zur Reaktion. Ein eingehender Reiz wird mit unserer inneren (Erlebnis)-Datenbank abgeglichen. Daraus entstehen blitzschnell Interpretationen und entsprechende Reaktionen bzw. Emotionen. Mit einer achtsamen Wahrnehmung nutzen wir diesen Raum und bleiben wertfrei und neutral, ohne Bewertung und ohne Interpretation und somit gibt es auch keine Ursache für mentale/emotionale Verstimmung.

Achtsamkeit will Neutralität. Sie unterbricht den Reiz-Reaktions-Automatismus und hilft so bei deiner Potential-Entfaltung, Produktivität und Kreativität, weil du die ausgetretenen Pfade deiner Verhaltensmuster und hinderlichen Glaubenssätze unterbrechen kannst. Durch Achtsamkeit erwirbst du die Fähigkeit, die eigenen Emotionen bewusst(er) regulieren zu können und damit deine Stress-Resistenz zu erhöhen. Du bist nicht mehr nur Passagier deiner Gefühle und Reaktionen, sondern aktive Steuerfrau deines Lebenskahns.

Je mehr du über dich und deine Persönlichkeit weißt, umso mehr Entwicklung, Potential-Entfaltung und Resilienz ist möglich. Ich nutze dafür das großartige Innermetrix Tool. Es untersucht anhand deiner Antworten:

Dein Verhalten – Bist du authentisch? Verbiegst du dich in einem Bereich und warum?
Deine Motivation – was treibt dich wirklich an? Was brauchst du, um zufrieden zu sein und Höchstleistungen zu liefern? Deine natürlichen Talente – Empathie, Strategie, Praktisch als Grundpfeiler in stressigen Situationen und noch 70+ weitere Talente Dein aktuelles Mind-Set – wo stehst du gerade? Wie ist es um deinen Selbstwert bestellt? Kennst und liebst du deine Rollen im Leben und gehst du mit ihnen konform? Hast du Visionen für die Zukunft? Ein Ziel? Oder treibst du wie ein Schiff im Sturm auf dem Ozean?

Damit hast du einen klaren Anhaltspunkt an welchen Schräubchen du drehen magst, um wieder mehr Leichtigkeit und Kraft in dein Leben zu bekommen. Du wirst wesentlich achtsamer im Alltag, weil dir deine blinden Flecken bewusst geworden sind.

Wer Achtsamkeit sagt, muss auch MBSR sagen. Entwickelt von Jon Kabat-Zinn, hilft Mindfulness-Based-Stress-Reduction (MBSR) Menschen, besser mit Stress, Angst und Krankheiten umgehen zu können. Das 8-wöchige Programm verbindet Aufmerksamkeitsübungen und Mediationen miteinander:

  • es gibt kein Ziel oder etwas zu erreichen, sondern ums Wahrnehmen des Hier & Jetzt
  • Konzentration auf das Gesunde
  • Direktes Erleben des Moments – die Zukunft ist nur so gut, wie du deine Gegenwart (er)lebst
  • Konzentration auf den Atem, der dich in den gegenwärtigen Moment bringt.
  • Weg von der Egobefriedigung oder vom Recht-haben-müssen
  • Nicht urteilen, bewerten oder interpretieren

Wenn du Achtsamkeit in deinem Leben etablierst, kann das sehr positive Effekte haben auf viele Erkrankungen, Störungen und Abhängigkeiten, sowie auf depressive Verstimmungen, ADHS, die Funktion des Immunsystems, Blutdruckwerte, Kortisolspiegel, etc.

Es gibt zahlreiche AnbieterInnen für MBSR-Kurse im deutschsprachigen Raum. Du findest sicher das beste Angebot für dich im Netz.

Das Gegenteil von Achtsamkeit ist innerer Widerstand.

So wie das Leben durch Erziehung, Erfahrungen, Menschen, Ausbildung, Medien etc., auf uns einwirkt, gelangen wir oft unbewusst in die Haltung, dass wir meinen, dass es ausreicht äußere Umstände zu ändern, damit sich der „innere Zustand“ verbessert. In Wirklichkeit ist es genau umgekehrt: unser innerer Zustand bestimmt und beeinflusst den äußeren Zustand.

Deshalb ist auch die Arbeit an deinem Mind-Set sehr wichtig, denn es besteht ein Zusammenhang zwischen Lebensführung Mind-Set und deinem seelischen und körperlichen Empfinden.

Die Energie folgt der Aufmerksamkeit und lädt das Thema, den Glaubenssatz oder Situation emotional auf. Das, woran wir denken, dort, wo unsere Gefühle sind, verstärken wir. Das, was wir befürchten, worüber wir uns Sorgen machen, taucht verstärkt in unserem Leben auf. Je länger wir das machen, umso mehr übernehmen unsere Emotionen bzw. unser Körper das Kommando und wir sind und handeln unbewusst. Glaubenssätze wirken und sind unbewusste Meinungen, Überzeugungen und Einstellungen. Sind diese aber noch aktuell oder relevant? Sind sie vielleicht nur von anderen Menschen übernommen oder aus Erfahrung abgeleitet? Das gilt es zuallererst zu hinterfragen. Denn hinderliche Glaubenssätze, die du schon seit langer Zeit mit dir herumträgst, bringen dich dazu, in die immer gleichen Annahmen & Reaktionen zu kippen. Diese unbewussten Kopplungen wie zum Beispiel

  • Mit dem Kollegen bin ich noch nie klar gekommen.
  • Mein Chef mag mich nicht
  • Vorträge halten konnte ich noch nie.
  • Unter Zeitdruck kann ich einfach nicht arbeiten.
  • Ab 10 e-mails im Posteingang kriege ich immer Stress.
  • Diesen Text verstehe ich niemals…etc.

gilt es aufzubrechen: Durch Achtsamkeit wird uns die Verbindung zwischen Situationen, Meinungen und negativen Emotionen bewusst und wir können die Erkenntnis nutzen, um diese Koppelungen aufzubrechen und das bisher eingravierte Verhalten zu verändern.

Unser Gehirn unterstützt uns dabei durch seine Neuroplastizität (Hebb’sche Lernregel). Je öfter wir etwas wiederholen, umso stabiler werden die neuronalen Pfade. Und weil unser Gehirn gerne den schnellsten Weg nutzt, kann Neues bzw. neue Geisteshaltungen tatsächlich in einem Zeitraum von 6-8 Wochen erlernt und etabliert werden. Unabhängig vom Alter. Also habe Geduld und übe regelmäßig. Das ist wie beim Radfahren lernen: nur durch 1 mal draufsetzen, wirst du es nicht können. Mach dir klar, welcher Glaubenssatz dich zurückhält. Am besten aufschreiben. Dann frage dich weiter: Wer/Wie willst Du sein? Was hindert Dich daran? Und dann komm ins Tun und ins Verändern.

Formuliere deinen einschränkenden Glaubenssatz um, damit du deinen Handlungsspielraum erweiterst. Denn eines ist sicher (und in dir verankert): Egal, was du glaubst, du wirst recht behalten und was du glaubst, fütterst du Tag für Tag, du machst es stärker und mächtiger. Also bedenke, was du stärken willst oder was du glauben willst, denn wenn dort landet deine Energie und dein Fokus und das wird sich immer wieder bestätigen. Du kannst dich heute entscheiden, was du stärken möchtest, und du kannst dich heute entscheiden, welche Glaubenssätze in deinem Leben nicht mehr wirken sollen.

Wenn du in der Zeit des Umprogrammierens wieder in alte Glaubens- und Verhaltensmuster zurückfällst und es dir auffällt, dann kann dir ein Mantra dabei helfen, das Gehirn von den Negativ-Spiralen abzulenken. Wir können nur immer einen Gedanken denken, also bestimme du, was du denken willst. Zum Beispiel

Heute lass ich mir durch nichts und niemanden die gute Laune verderben

Ich habe dafür ein Mantra-Kartenset entworfen, das du für diese Zwecke wunderbar einsetzen kannst. Schau gerne mal hier nach.

Zum Abschluß noch eine kleine Übung für dich:

Unsere Psyche reagiert auf Erlaubnis und unser Verstand ein Reflexorgan. Also gestatte oder erlaube dir doch, dies oder jenes zu sein. Notiere dir dazu auf einem Blatt Papier

Ich erlaube mir, ……. zu sein ODER Ich erlaube mir, ….. mit mir zu sein.

Zum Beispiel: ich erlaube mir, glücklich zu sein ODER ich erlaube mir, nachsichtig mit mir zu sein.

Und jetzt sei einfach unverschämt und frei mit all deinen Erlaubnissen. Es macht den Verstand leicht und versetzt dich in positive Schwingungen. Viel Spaß.

Weiterführende LINKS:

Stressbewältigung durch Achtsamkeit – MBSR – Dr. Harald Banzhaf – YouTube

Jon Kabat-Zinn Mindfulness 9 attitudes – non judging – YouTube (ENGL)

Kurs: Entspannungsbooster im Büro | Es gibt Wichtigeres im Leben, als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen. – Mahatma Gandhi (renateneuhold.com)

http://www.renateneuhold.com/ubungen-anregungen/

So stärkst du deine Resilienz

Mit der Resilienz ist es wie mit dem Glück: Ein bisschen bekommt jeder als Geschenk mit auf den Weg. Den Rest, das entscheidende „Mehr“, kannst du dir selbst erarbeiten.

Neben Optimismus, Akzeptanz und Lösungsorientierung sind auch die folgenden Säulen der Resilienz wichtige Bausteine für dein Leben:

SELBSTWIRKSAMKEIT

Umfasst jene Erfolge deines Lebens, die du deinen eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen zuschreiben darfst. Was du aus eigener Kraft und mit deinen Skills erreicht hast. Du erfährst dadurch, dass du schwierige Situationen und Aufgaben meistern kannst. Durch die Anerkennung von außen und durch positives Feedback wird dein Selbstbewusstsein gestärkt und lässt dich an DICH glauben. Es bringt dir ein Gefühl von Anerkennung dir selbst gegenüber und dass du wichtig bist und etwas beitragen kannst, WEIL du bist, wie du bist. Statt in einer Opferrolle zu verharren und geschehen lassen zu müssen, was im Umfeld passiert, übernimmst du die Verantwortung für dich selbst:

Auch die kleinste meiner Tätigkeiten oder Eigenschaften trägt zum großen Ganzen bei.

Das erzeugt auf Dauer eine Art Selbstliebe und Selbstmitgefühl und diese stärken wiederum deine Selbstwirksamkeit. Stehst du zu all deinen Empfindungen und kannst sie zulassen, dann gelingt es dir auch dich mit all deinen Licht- und Schattenseiten anzunehmen. In all deiner menschlichen Unvollkommenheit. Und damit wächst auch Mitgefühl dir selbst gegenüber und eine gütige Milde kann die Härte, mit die wir uns sehr oft selbst verurteilen, abschwächen. Emotionen brauchen dann nicht immer eine Antwort oder Reaktion. Sie dürfen einfach nur sein, ohne Bewertung. Werde zum Beobachter und erkenne, dass Gefühle ein TEIL von dir sind und nicht du selbst. Begegne dir selbst mit der gleichen Freundlichkeit – so wie du einem geliebten Menschen, der Hilfe braucht, zur Seite stehen würdest.

SOZIALES NETZWERK

In belastenden Situationen hilft ein tragfähiges soziales Netz aus Freunden, Familienangehörigen und Kollegen. Je größer und stabiler das Netz ist, desto mehr kann mit Unterstützung und Hilfe gerechnet werden. Die Hilfe muss noch nicht einmal in Anspruch genommen werden – allein die Aussicht darauf stärkt die psychische Widerstandsfähigkeit.

Deshalb kümmere dich gut um dein Netzwerk, damit du in schwierigen Zeiten darauf zurückgreifen kannst.

ZUKUNFTSORIENTIERUNG

Die Zukunft startet in der Gegenwart. Auch wenn es total wichtig ist, in der Gegenwart (präsent) zu bleiben, so ist es in Sachen Resilienzstärkung auch notwendig, den Blick nach vorne zu machen. Und zwar bedeutet das konkret, möglichst viel Einfluss auf die Zukunft zu nehmen, statt sich gedanklich immer wieder mit Vergangenem zu beschäftigen. In der Zukunft werden wir die Auswirkungen dessen spüren, was wir heute tun.

In schwierigen und belastenden Situationen heißt das, sich klar zu machen: Was immer in Vergangenheit war und in der Gegenwart ist – Die Zukunft beinhaltet neue Möglichkeiten und Chancen. Wir alle wissen nicht, was die Zukunft bringt. Aber wir haben innere Stärke und Erkenntnisse, und Kraft für jene Ereignisse, die unvorhergesehen und überraschend eintreten. Verliere deine Wünsche und Bedürfnisse nicht aus den Augen, um nicht geschwächt zu sein.

Wir wissen oft, was wir NICHT wollen,

aber noch lange nicht, WAS wir wollen

und WO es hingehen soll

Es ist für den Blick in die Zukunft daher auch sehr wichtig, deine Ziele konkret zu hinterfragen und zu definieren:

Sind deine Zielvorstellungen eventuell (unbewusst) von fremden Erwartungen geprägt? Weil „man“ dies oder jenes sollte? Hinterfrage die Gründe für deine Ziele und ändere sie, bis sie FÜR DICH stimmig sind. Formuliere sie so, dass DU es in der Hand hast, sie zu erreichen und formuliere sie positiv. Sind deine Tätigkeiten, deine Aktivitäten mit deinen Zielen im Einklang?

Deine Ziele sollten auf alle Fälle SMART sein:

S   Spezifisch – je genauer, umso besser.

M  Messbar

A   Aktionsorientiert

R   Realistisch

T   Terminiert – innerhalb eines von dir festgelegten Zeitrahmens.

Der/Die aufmerksame LeserIn wird entdeckt haben, dass in meiner Aufzählung noch die Säule Achtsamkeit fehlt.

Gemeinsam mit dem Thema Mind-Set werde ich sie im nächsten Blog-Artikel vorstellen. Stay tuned.

Lösungsdenken statt Problemwälzen

Eine neue Haltung einnehmen

Meine letzten Texte haben sich mit Optimismus und Akzeptanz beschäftigt. Ich möchte dir eine  weitere wichtige Säule der Resilienz vorstellen: die „Lösungsorientierung“.

Beim Lernen ist eine Funktion unseres Gehirns sehr praktisch: Es bildet nämlich bei jeder Wiederholung immer stärkere Synapsen-Verknüpfungen aus und je öfter wir etwas wiederholen, umso besser können wir es uns merken und anwenden. Zum Beispiel, wenn wir Vokabel lernen. Diese Funktion ist auf der anderen Seite bei Problemen aber auch ganz schön hinderlich. Denn auch hier gilt: Je öfter wir einen Gedanken, eine Handlung, Reaktion oder auch Emotion wiederholen umso stärker verbinden sich unsere Synapsen.

Und weil unser Gehirn immer den schnellsten „Datenweg“ sucht, werden logischerweise die am stärksten „verdrahteten“ Neuronalnetze benutzt. Dann kann es durchaus passieren, dass wir uns in dem immer gleichen „Sud“ bewegen und keinen Ausweg mehr sehen und die Belastungsspirale beginnt sich immer schneller nach unten zu drehen – bis hin zu einer ausgewachsenen Krise oder gar Burnout.

Die Lösungsorientierung kann man,

wie auch Optimismus und Akzeptanz, erlernen.

Das geschieht natürlich nicht über Nacht,

sondern ist ein (lohnender) Prozess,

auf den du dich einlassen musst.

Zuallererst gilt es, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass man sich auf den immer gleichen (Denk)Pfaden bewegt, und dann darfst du anfangen, neue Synapsenverbindungen herzustellen. Aus dem anfangs kleinen Weg wird mit der Zeit eine schöne, breite Autobahn.

Lösungsorientiertheit ist eine Haltung, die jedoch in unserer Gesellschaft nicht gut verankert ist. Meist geht es nur darum zu kritisieren und zu jammern oder schwarzzusehen, statt die Probleme anzupacken, Missstände zu beseitigen und aktiv nach Lösungen suchen. Und wenn dann tatsächlich eine/r mal eine Idee oder Vision hat, werden sie sehr oft als unrealistisch oder naiv eingestuft oder belächelt, statt sich dafür zu begeistern und auch mal gegen den allgemeinen (Meinungs)Strom zu schwimmen.

Wenn man Lösungsdenken statt Problemwälzen kultiviert, lenkt man den Fokus automatisch auf das, was funktionieren könnte. Es erlaubt uns Prozesse weiterzuentwickeln oder zu verbessern. Wenn wir anfangen, festgefahrene Überzeugungen, Denkmuster und automatisierte Vorgehensweisen zu hinterfragen oder gar zu durchbrechen, dann besteht auch die Möglichkeit andere Optionen und deren Vorteile zu erkennen, statt weiterhin krampfhaft nur nach der absolut perfekten Lösung zu suchen. Optionales und produktives Denken findet bislang unentdeckte Wege verändert Strategien, überwindet nach und nach Hindernisse. So erwecken wir auch unsere eigene Kreativität wieder und entdecken neue Perspektiven. Ungewohnte Situationen brauchen kreatives Denken und mit der wiedergefundenen Kreativität bringst du auch originelle Lösungen hervor.

Die Konzentration auf Lösungen setzt eine Bewusstwerdung in Gang und aktiviert innere Ressourcen und Kräfte, damit wir die erwünschten Ergebnisse, die zum Erreichen von Verbesserungen und Fortschritten notwendig sind, visualisieren können. Wir blicken nach vorne, erkennen das Wesentliche und setzen uns Ziele. Denn ohne Ziele kommt man auch nirgends an.

Zum Abschluss gebe ich dir eine kleine Übung mit auf den Weg. Es geht hier darum, Spielräume für kreatives Denken öffnen und zu deinem Thema möglichst viele unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten zu finden:

Überlege dir eine Angelegenheit, die dich gerade beschäftigt oder eine Aufgabe, die du vor dir hast und dann notiere dir:

– Welche Möglichkeiten zur Lösung fallen dir als erstes ein?

– Was könnte sonst noch funktionieren?

– Was hat bei anderen oder in anderen Fällen schon mal funktioniert?

– Was wird wahrscheinlich überhaupt nicht gehen?

– Auf welche Ideen würden andere Menschen kommen?

– Wie würde dein Vorbild das lösen?

– Was wäre eine wirklich verrückte, eine abwegige Lösung?

Lass dich einfach auf dieses Brainstorming ein und schau mal, wohin es dich führt. Viel Spaß.

Immer wenn du glaubst es geht nicht mehr…

Wer kennt sie nicht – die Schreck-Situationen, in denen wir uns hilflos ausgeliefert fühlen, keine Idee haben, wie es weitergehen kann oder soll und wir kurz davor sind,  zu verzweifeln. Da ist Resilienz gefragt. Doch was genau ist das und vor allem: Wie kommt man zu ihr?

Akzeptanz ist eine der 7 Säulen unserer Resilienz. Diese Säulen sind miteinander verwoben und sollten fest und gut miteinander kombiniert sein, damit sie eine starke Kraft für deine persönliche Entwicklung sind. Wenn du damit anfängst, deine Akzeptanz zu stärken, verändert sich auch dein Mind-Set: Du wirst (selbst-)bewusster, lässt dich nicht mehr von deinen Emotionen vereinnahmen oder verlierst deine Klarheit und deinen Fokus.

Was bedeutet also Akzeptanz?

Sehr oft hadern wir mit den Umständen des Lebens und gehen die bevorstehenden oder sich schon zeigenden Veränderungen immer und immer wieder im Geiste durch: Was hätte ich tun können? Anders machen können? Wie kann ich es noch aufhalten? Wieso habe ich es nicht kommen sehen? Und so weiter. Wir fühlen uns ohnmächtig und ausgeliefert.

Ich spreche übrigens hier in diesem Zusammenhang immer von Situationen, die wir aktuell nicht (mehr) beeinflussen können; jener Moment, wo uns bewusst wird, dass wir nichts tun können, was es wieder rückgängig macht. Das heißt nicht, dass wir später keine Lösungen finden werden.

Wir brauchen die Akzeptanz, um uns von der stressigen Situation und Schockstarre lösen zu können. Wir nutzen sie, um wieder in die Ruhe und damit zu einer angemessenen Handlungsplanung zurückkehren zu können und vernünftige Lösungswege anzudenken. Das ist im Stress nicht möglich, weil wir in solchen Ausnahmesituationen nur instinktgesteuert agieren können. Außerdem verlieren wir unter Druck und starken (negativen) Emotionen unsere Leichtigkeit, weil unsere Lebenskraft und -energie messbar schwerer schwingt (Dr. David R. Hawkins – Die Ebenen des Bewusstseins).

Veränderungen sind Teil des Lebens.

Krisen sind überwindbare zeitbegrenzte Phasen.

Unglück, Enttäuschung und Widrigkeiten lassen sich nicht vermeiden oder spurlos beseitigen. Es gilt, sich einer gegebenen Situation zu öffnen und zu integrieren, was dir das Leben bringt, statt zu resignieren und daran zu verzweifeln. Ich nenne das gerne das „innere Schulterzucken“: ist halt jetzt so. Kann ich grad nicht lösen.

Damit meine ich aber nicht, sich Scheuklappen aufzusetzen und sich zu „verschließen“, sondern im Gegenteil in eine neue Offenheit zu gelangen. Diese geistige Offenheit schafft dir mit der Zeit den Weitblick für neue Perspektiven, Lösungen und Strategien. Je mehr du deine mentale und emotionale Kraft nutzt, umso besser kannst du Krisen konstruktiv verarbeiten und ins Leben integrieren. Und umso besser kannst du akzeptieren, was du nicht ändern kannst wie zum Beispiel die Eigenschaften oder Verhaltensweisen von anderen Personen, Aspekte deines Umfelds, die du nicht ändern kannst, das Älterwerden, cholerische Chefs, unangenehme Aufgaben, etc. etc.

Schimpfen und Jammern verbessert die Situation nicht. Suche stattdessen gezielt nach Vorteilen: Welchen Nutzen könntest du haben, wenn du die unangenehme Aufgabe akzeptierst? Gehst du dann gelassener an die Aufgabe heran? Oder male dir aus, wie es noch schlimmer kommen könnte und schon sieht deine jetzige Lage besser aus, was es eventuell einfacher macht, sie zu akzeptieren. Denk daran, dass die Energie der Aufmerksamkeit folgt: Je mehr du etwas ablehnst oder verurteilst, umso (energetisch) größer wird es. Nimm es (für den Moment) an, ändere deine Haltung bzw. Einstellung dazu, bis dir klar wird, ob und was du tun kannst, um es zu verändern.

Was machen resiliente Menschen anders?

Resiliente Menschen geben positiven Emotionen mehr Raum als unangenehmen Gefühlen. Jeder Mensch erlebt Freude und Leid. Entscheidend ist, wie stark die jeweiligen Emotionen wahrgenommen werden. Sie können Veränderungen schneller akzeptieren und sich anpassen, statt lange dagegen anzukämpfen. Ganz besonders gut können sie akzeptieren, dass es nicht immer gleich eine Lösung gibt und sie erkennen, WENN es keine Lösung gibt.

Was kannst du tun?

Erkenne die Chance auf Veränderung im Problem. Nicht jedes Ereignis muss eine Katastrophe sein – es kann auch positive und sinnvolle Konsequenzen nach sich ziehen. Wenn du trainierst, auch im Schlechten etwas Gutes zu sehen, dann säst du den Samen in jenen Nährboden, der dir hilft zu erfahren und darauf zu vertrauen, dass auch unangenehme Dinge sich neu ordnen können.

Diese optimistische, akzeptierende Haltung führt auch zwangsläufig zu mehr Akzeptanz dir selbst gegenüber, für deine Grenzen und deine Unzulänglichkeiten. Positiver Nebeneffekt: Du entwickelst auch mehr Verständnis für deine Mitmenschen.

Natürlich geschieht das nicht über Nacht. Es ist ein Prozess, für den du dich bewusst entscheiden und für den du immer wieder innehalten darfst, um dich und deine Emotionen besser kennen zu lernen. Aber es lohnt sich.