Treat Days: Wie bewusste Erholung mehr Balance und Glück in deinen Alltag bringt

In einer Welt, die von Stress und hohen Erwartungen geprägt ist, ist es umso wichtiger, sich bewusst Zeit für sich selbst zu nehmen und sich Erholung zu gönnen. Besonders in Zeiten, in denen wir mit Stress, Druck und starren Routinen kämpfen, wird die Selbstfürsorge oft vernachlässigt. Ein häufiges Konzept, das in diesem Zusammenhang aufkommt, ist der sogenannte „Cheat Day“, doch allein das Wort „cheat“ – also „betrügen“ – ist bereits problematisch. Es suggeriert, dass wir etwas falsch machen, wenn wir uns eine Pause gönnen. Viel kraftvoller ist der Begriff „Treat Day“: ein Tag, an dem wir uns selbst etwas Gutes tun, ohne Schuldgefühle oder Reue.

Worte haben eine immense Macht über unser Denken. Wenn wir uns auf „cheaten“ fokussieren, sagen wir unserem Unterbewusstsein, dass wir aus einer eingefahrenen Routine oder einem disziplinierten Verhalten „ausbrechen“ und damit „versagen“. Dieser Gedanke ist nicht nur belastend, sondern kann auf lange Sicht auch unser Stressniveau erhöhen, weil wir ständig den Druck spüren, alles perfekt machen zu müssen. Studien zeigen, dass negative Selbstgespräche – also das ständige Herabsetzen und Kritisieren unseres eigenen Verhaltens – unsere mentale Gesundheit beeinträchtigen und Stress verstärken. Das Gegenteil ist jedoch genauso wahr: Positive und aufbauende Gedanken können unsere Resilienz stärken und uns helfen, besser mit Herausforderungen umzugehen. Ein „Treat Day“ schafft also nicht nur körperliche, sondern auch mentale Erholung.

Ein solcher Tag darf allerdings nicht als Flucht vor Disziplin missverstanden werden. Im Gegenteil: Wer eingefahrene Routinen oder hinderliche Gedankenkonstrukte verändern will, braucht Commitment, Regelmäßigkeit und Disziplin. Es ist wichtig, an sich zu arbeiten, Routinen zu schaffen, die den Stress reduzieren und zu einem ausgewogenen Lebensstil beitragen. Doch das bedeutet nicht, dass man jeden Tag unaufhörlich daran arbeiten muss. Hier kommt die 80:20-Regel ins Spiel, die oft in der Ernährungswelt zitiert wird, aber auch im Stressmanagement Anwendung findet: 80 Prozent der Zeit sollten wir diszipliniert sein und unsere Ziele verfolgen, aber an den verbleibenden 20 Prozent der Tage dürfen wir uns Erholung gönnen, entspannen und den Druck loslassen.

Diese 80:20-Regel bedeutet, dass fünf Tage in der Woche darauf ausgelegt sind, stressreduzierende Maßnahmen wie Meditation, Sport, Zeitmanagement oder achtsame Pausen in unseren Alltag zu integrieren. Die verbleibenden zwei Tage dienen der Selbstfürsorge im Sinne eines „Treat Days“. Das heißt nicht, dass diese Tage völlig frei von Struktur sein müssen, aber sie bieten Raum für Flexibilität, um einmal loszulassen, abzuschalten und sich auf die eigenen Bedürfnisse zu besinnen. Solche Treat Days können das persönliche Wohlbefinden und die mentale Gesundheit massiv unterstützen, da sie Glückshormone wie Serotonin und Dopamin freisetzen, die unser Gehirn belohnen und den Stresspegel senken.

Eine Studie der Universität von Kalifornien fand heraus, dass regelmäßige Pausen und das bewusste Einbauen von Erholungsphasen das Risiko von Burnout erheblich verringern. Die Forscher betonen, dass es nicht darum geht, völlig auf Stress zu verzichten – denn in Maßen kann Stress sogar motivierend und produktiv sein (Eustress) –, sondern darum, diesen Stress bewusst zu regulieren. Und genau hier liegt der Schlüssel: Wir brauchen eine Balance zwischen produktiven Phasen und bewusst eingelegten Pausen, die uns erlauben, unsere Batterien aufzuladen. Ein Treat Day ist keine Belohnung für vergangene Anstrengungen, sondern eine notwendige und geplante Maßnahme, um langfristig leistungsfähig und gesund zu bleiben.

Selbstfürsorge, also das aktive Bemühen, für das eigene Wohl zu sorgen, spielt in diesem Prozess eine entscheidende Rolle. Sie umfasst nicht nur körperliche Aspekte, wie ausreichend Schlaf oder gesunde Ernährung, sondern vor allem mentale und emotionale Bedürfnisse. Wir leben in einer Zeit, in der ständige Erreichbarkeit und hohe Erwartungen an uns selbst die Norm sind. Oft sind es gerade diese starren Strukturen und mentalen Konstrukte, die den Stress verstärken. Zu glauben, dass wir immer diszipliniert, immer produktiv und immer „on top“ sein müssen, führt zu einem Kreislauf aus Überforderung, Selbstkritik und Frustration. Doch die Wahrheit ist: Wir sind keine Maschinen, und es ist völlig normal, Pausen zu brauchen.

Ein Treat Day ist deshalb mehr als nur eine Auszeit – er ist eine Möglichkeit, das eigene Wohlbefinden wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Er hilft uns, unseren inneren Perfektionismus loszulassen und die natürlichen Schwankungen unserer Energie und Leistungsfähigkeit anzuerkennen. Denn nicht jeder Tag kann gleich produktiv sein, und das ist in Ordnung. An Treat Days können wir all das tun, was uns Freude macht und was oft im hektischen Alltag zu kurz kommt: ein gutes Buch lesen, spazieren gehen, sich mit Freunden treffen oder einfach mal nichts tun. All diese Aktivitäten stimulieren die Produktion von Glückshormonen und fördern unser emotionales Wohlbefinden.

Die Herausforderung, eingefahrene Routinen zu durchbrechen, erfordert oft Geduld und Selbstdisziplin, aber auch regelmäßige Entspannungspausen. Ein ständiges Funktionieren im Höchstleistungsmodus führt langfristig zu Erschöpfung und Frustration. Stattdessen sollten wir uns selbst erlauben, auch einmal loszulassen und bewusst auf unsere Bedürfnisse zu achten. In dieser Hinsicht ist ein Treat Day ein mächtiges Instrument: Er zeigt uns, dass wir nicht ständig perfekt sein müssen und dass Selbstfürsorge keine Schwäche, sondern eine Stärke ist.

Am Ende des Tages geht es darum, das richtige Gleichgewicht zu finden. Commitment und Disziplin sind wichtige Faktoren, um eingefahrene Verhaltensmuster zu verändern, Stress zu reduzieren und ein gesünderes Leben zu führen. Aber ohne die regelmäßige Erholung, ohne Treat Days, verpassen wir eine essenzielle Komponente: die Freude am Leben und die Möglichkeit, uns selbst zu stärken. Es ist nicht nur okay, sich ab und zu eine Pause zu gönnen – es ist notwendig. Denn genau in diesen Pausen, in diesen Treat Days, liegt die Kraft, weiterzumachen und die Herausforderungen des Alltags mit neuer Energie und einem klaren Kopf anzugehen.

„Be a Goldfish“ – Wie wir von Ted Lasso lernen können, das Vergangene loszulassen und im Moment zu leben.

Die Serie Ted Lasso auf Netflix ist nicht nur wegen ihres Humors und ihrer herzerwärmenden Charaktere so beliebt, sondern auch wegen der vielen tiefgründigen Lebensweisheiten, die immer wieder auf überraschend einfache Weise vermittelt werden. Eine dieser Weisheiten ist Ted Lassos berühmter Sager: „Be a Goldfish“. Was auf den ersten Blick wie ein humorvoller Kommentar erscheint, birgt in Wahrheit eine wertvolle Lektion über Resilienz, Achtsamkeit und die Fähigkeit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Aber was genau meint Ted Lasso mit seiner Aufforderung? Warum gerade ein Goldfisch? Und wie können wir diese einfache, aber tiefgreifende Philosophie sowohl im privaten als auch im beruflichen Leben umsetzen? In der Serie sagt Ted Lasso seinem Spieler Sam nach einem missglückten Manöver auf dem Spielfeld: „Weißt du, welches Tier das kürzeste Gedächtnis hat? Ein Goldfisch. Sei ein Goldfisch.“ Damit meint Ted, dass Sam seine Fehler schnell vergessen und sich nicht von ihnen runterziehen lassen soll. Diese Aussage ist mehr als nur eine Aufforderung, das Vergangene loszulassen – es ist ein Aufruf zur Selbstvergebung, zum Loslassen von negativen Gedanken und zur Fokussierung auf das Hier und Jetzt.

Die Weisheit, die sich hinter „Be a Goldfish“ verbirgt, ist simpel: Wir alle machen Fehler, erleben Rückschläge oder treffen falsche Entscheidungen – sei es im beruflichen oder privaten Leben. Doch anstatt diese Erlebnisse endlos zu analysieren und zu bereuen, können wir lernen, sie loszulassen und nach vorne zu schauen. Ein Goldfisch lebt im Moment, frei von Grübeleien über das, was er hätte besser machen können. Diese Fähigkeit, sich schnell zu erholen, ist eine der wertvollsten mentalen Fähigkeiten, die wir in einer Welt, die oft voller Druck und Erwartungen ist, entwickeln können.

„Be a Goldfish“ im Beruf: Wie uns diese Haltung produktiver macht

Im beruflichen Kontext neigen viele von uns dazu, Fehler und Misserfolge lange mit uns herumzutragen. Wir denken darüber nach, wie ein Projekt hätte besser laufen können, warum ein Meeting nicht wie geplant verlief oder was wir in einer Präsentation anders hätten machen sollen. Solches Grübeln kann nicht nur unsere Produktivität mindern, sondern auch unser Selbstbewusstsein beeinträchtigen. Hier kommt Ted Lassos Rat ins Spiel.

Ein Goldfisch erinnert sich nicht an seine Fehler, und das sollten wir auch nicht. Das bedeutet nicht, dass wir nicht aus Fehlern lernen sollen – ganz im Gegenteil. Doch sobald wir unsere Lektion daraus gezogen haben, ist es wichtig, diese negativen Erlebnisse loszulassen, um uns auf die vor uns liegenden Aufgaben zu konzentrieren. Durch das ständige Nachdenken über das Vergangene verpassen wir die Chancen, die sich im Hier und Jetzt bieten. Wer im Beruf in der Lage ist, vergangene Misserfolge schnell hinter sich zu lassen, bleibt flexibler, fokussierter und letztlich erfolgreicher.

Ein weiteres Beispiel aus der Serie zeigt dies eindrucksvoll: Als Ted Lasso zum ersten Mal als Fußballtrainer in England anfängt, hat er von Fußball keine Ahnung. Doch anstatt sich von negativen Kommentaren und Niederlagen entmutigen zu lassen, hält er an seinem positiven Ansatz fest und ermutigt auch sein Team, Fehler als Teil des Lernprozesses zu akzeptieren und schnell hinter sich zu lassen. Dieser Ansatz schafft eine Atmosphäre des Vertrauens und der Offenheit, in der sich jeder verbessern kann.

„Be a Goldfish“ im Privatleben: Loslassen für mehr Leichtigkeit

Auch im privaten Leben kann uns die „Goldfisch-Philosophie“ helfen, mit schwierigen Emotionen und Situationen besser umzugehen. Viele Menschen neigen dazu, alte Konflikte, gescheiterte Beziehungen oder vergangene Fehler immer wieder durchzugehen und zu analysieren. Doch dieses ständige Grübeln hindert uns daran, wirklich loszulassen und neue Möglichkeiten zu erkennen.

Stell dir vor, du hattest einen Streit mit einem engen Freund oder einem Familienmitglied. Vielleicht ärgerst du dich darüber, wie du in der Situation reagiert hast, oder du fühlst dich verletzt von den Worten des anderen. Es ist völlig normal, dass solche Emotionen nachhallen, aber je länger wir an ihnen festhalten, desto mehr belasten sie unser Wohlbefinden. „Be a Goldfish“ bedeutet, diesen Groll loszulassen, uns selbst zu vergeben und dem anderen die Chance zu geben, es beim nächsten Mal besser zu machen. Diese Haltung führt zu mehr innerem Frieden und besseren zwischenmenschlichen Beziehungen.

Ted Lassos Optimismus und seine Fähigkeit, stets das Beste in Menschen zu sehen, sind genau das, was uns in schwierigen Situationen helfen kann. Indem wir lernen, uns selbst und anderen zu vergeben und nicht an der Vergangenheit festzuhalten, schaffen wir Raum für neue, positive Erfahrungen.

Mentale Auswirkungen: Wie das Loslassen das Wohlbefinden steigert

Mentales Wohlbefinden ist in unserer schnelllebigen Welt zu einem wichtigen Thema geworden. Stress, Burnout und ständige Überforderung sind für viele Menschen ständige Begleiter. Ein wesentlicher Stressfaktor ist oft das Festhalten an negativen Gedanken und Gefühlen. Und auch hier kommt der Goldfisch ins Spiel: Die Fähigkeit, das Vergangene loszulassen, hilft uns, mentale Freiräume zu schaffen und unsere geistige Gesundheit zu stärken.

Die Psychologie zeigt, dass Menschen, die dazu neigen, ständig über Vergangenes zu grübeln (sogenanntes „Ruminieren“), ein höheres Risiko für Depressionen und Angstzustände haben. Diese negativen Gedankenmuster sind oft schwer zu durchbrechen, doch die „Goldfisch-Haltung“ kann uns helfen, einen neuen Weg einzuschlagen. Wenn wir uns bewusst machen, dass jeder Fehler, jedes Missgeschick und jede Enttäuschung Teil unseres Lernprozesses ist und nicht dauerhaft unser Leben bestimmen muss, können wir beginnen, mit uns selbst gnädiger zu sein. Dieses Selbstmitgefühl ist eine der wichtigsten Säulen für mentales Wohlbefinden.

Wie du „Be a Goldfish“ im Alltag umsetzen kannst – praktische Tipps:

  1. Achtsamkeit üben: Lerne, deine Gedanken zu beobachten und sie nicht endlos in die Vergangenheit abschweifen zu lassen. Achtsamkeitsübungen, wie Meditation oder Atemtechniken, können dir helfen, im Moment zu bleiben und negative Gedankenspiralen zu durchbrechen.
  2. Fehlerkultur entwickeln: Anstatt Fehler lange zu bedauern, sieh sie als Gelegenheit, etwas zu lernen und es beim nächsten Mal besser zu machen. Und dann lass sie los.
  3. Präsent sein: Statt dich in Gedanken über vergangene Fehler oder zukünftige Sorgen zu verlieren, konzentriere dich auf das, was du jetzt beeinflussen kannst. Dieser Fokus erhöht deine Produktivität und gibt dir ein Gefühl der Kontrolle.
  4. Selbstmitgefühl kultivieren: Sei freundlich zu dir selbst, besonders wenn du Fehler machst. Jeder hat mal einen schlechten Tag oder trifft eine falsche Entscheidung. Wichtig ist, wie du danach weitermachst.
  5. Umfeld wählen: Umgib dich mit Menschen, die eine positive und aufbauende Haltung haben, so wie Ted Lasso. Diese sozialen Verbindungen helfen dir dabei, eine „Goldfisch“-Mentalität zu entwickeln und dich nicht von Negativität runterziehen zu lassen.

„Sei ein Goldfisch“ ist eine einfache, aber kraftvolle Philosophie, die uns lehrt, das Vergangene loszulassen und uns auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Diese Haltung kann uns helfen, Fehler und Rückschläge besser zu verarbeiten und gelassener zu bleiben. Trainer Ted Lasso zeigt uns, dass Freundlichkeit, Optimismus und die Fähigkeit, sich schnell von negativen Erlebnissen zu erholen, die Schlüssel zu einem glücklicheren Leben sind. Sei also ein Goldfisch – und genieße die Leichtigkeit, die dadurch in dein Leben tritt.

 

Drei Corona-Erkenntisse

Ich war krank. Corona. Nach 2 Jahren Pandemie hat es mich auch erwischt. Lustig war es nicht. Es war anstrengend. Und trotzdem bin ich auf eine schräge Art dankbar. Ja, das ist es: ich bin dankbar, denn diese Tage haben mich etliches gelehrt und mir drei Erkenntnisse geschenkt und in mein Bewusstsein geschickt:

  1. Mein Körper hält zu mir, er hat mich so tapfer verteidigt, hat gegen das Virus so unermüdlich angekämpft. Über meine verstopfte Nase klage ich nicht, denn ich weiß, dass das ein Teil der Abwehrstrategie ist. Was mich aber am allermeisten berührt hat: ich habe im Lauf meines doch mittlerweile über 50 jährigen Lebens so oft – vielleicht sogar permanent – mit meinem Körper gehadert. Nie war er gut genug für mich (zu dick, Überbeine, fade Haare, graue Haare, nicht schlank genug, usw. ). Zum ersten Mal begreife ich wirklich, welch ein Wunderwerk er ist, wie stolz ich auf ihn sein kann und ich habe vor, es ab jetzt auch zu sein. Ich habe – so verrückt das klingt – eine neue, bessere liebevollere Beziehung zu meinem Körper entwickelt. Ich ehre ihn, als das was er ist: der Tempel meiner Seele. Das mag für viele sehr pathetisch klingen, aber so fühlt es sich für mich grad an. Ich weiß auch, dass jene Menschen, die mit ihrem Körper immer zufrieden waren, nicht verstehen können, was ich meine. Aber diese Botschaft geht an alle raus, die über ihren Körper auch so gedacht haben wie ich. Und ich bin sicher, dass dieser Text jene Personen erreichen wird, die das grad brauchen und lesen müssen. 
  2. die zweite Erkenntnis, die mir meine Erkrankung gebracht: ich kann loslassen und mich hingeben. Das klingt jetzt im Zusammenhang mit einer Krankheit vorerst eigenartig. Was ich damit sagen möchte ist, dass ich im „normalen“ Leben, sehr in irgendwelche Zwänge verwoben war: Das muss DA stehen, und das muss SO aussehen, DAS muss gleich weggeräumt/weggeschmissen werden, etc etc. ein bissl MONK 😉 Ich hab mir selber immer den Druck gemacht, dass „es“ (Wohnung, Leben, Alltagsdinge…) nach einer bestimmten Art und Weise und Routine ablaufen müssen. Dass gewisse Dinge von mir abhängen, damit sie „perfekt“ sind. Nur ich mach es richtig. Tja, nun liege ich seit 4 Tagen fast durchgehend im Bett und kümmere mich nicht um Aufräumen, Wegräumen, Wäsche, Geschirr, oder gar meinen Job. Und in meinem Quarantäne-Zimmer sieht es aus wie Sau 😉 Und es geht auch. Ich überlege mir nicht, dass der Mist ausgeleert gehört, die Küche aufgeräumt oder Ähnliches. Geht mich aktuell nix an. Jetzt ist es Zeit für mich und meine Genesung. Der Rest muss warten oder von der Familie erledigt werden. Es ist das erste Mal, dass ich das SO bewusst wahrnehme. Ich darf auf mich schauen, Verantwortung abgeben, Sachen (rum)liegen lassen, die momentan keine Priorität haben. Die Welt bricht nicht zusammen, wenn ich das tu. Sie bricht auch nicht zusammen, wenn die Dinge nicht „perfekt“ sind. In deinem Leben sollte es um DICH gehen und nicht um erledigte TO DO Listen. Im Gegenteil: je mehr ich auf mich achte, auf das, was ich brauche, um so mehr Energie habe ich, umso mehr Energie kann ich geben. Ehrlich, ich hab das nie so in dieser Tragweite verstanden und verinnerlicht. Es ist mir in dieser Zeit des Krank-seins zum ersten Mal so richtig bewusst geworden, was es heißt, sich an erste Stelle zu setzen.
  3. Erkenntnis: Ich habe bemerkt, dass es mir sehr schwer fällt, etwas FÜR MICH zu fordern oder anzunehmen. Oder gar als selbstverständlich anzusehen. Ich bin dankbar, versuche aber, nicht lästig zu sein. Umgekehrt agiere ich auch so: ich kümmere mich um andere, erwarte dafür aber Dankbarkeit. Tu ich die Dinge also „nur“ aus Pflichtgefühl und weil ich daraus etwas „gewinne“? Also hauptsächlich Anerkennung? Ja. Meistens ist das so. Und natürlich fällt das Lob nicht immer so aus, wie ich es mir wünsche, deckt sich nicht mit meiner Erwartungshaltung. Und schon entsteht wieder so ein Gefühl von „nicht genug“. Dann bin ich frustriert, fordere Anerkennung ein, was beim Gegenüber oft Verwunderung auslöst. Also, langer Rede, kurzer Sinn: auch das hab ich für mich verstanden: ich möchte nicht mehr nur tun oder nicht tun, um etwas dafür zu erhalten (Lob, Anerkennung…), sondern weil ich es tun möchte. Ich möchte mich ab sofort nicht mehr davon abhängig machen, wie meine Handlungen oder mein Sein beurteilt (manchmal auch verurteilt) werden. Ich möchte mich unabhängig davon machen, dass man meine Gefühlwelt von außen an- oder ausknipsen kann. Nur ich bestimme über meine Emotionen und niemandem sonst gebe ich die Ermächtigung, darüber zu herrschen. Denn ich habe immer die Wahl, wie ich auf äußere Reize reagieren will.

TCM Organuhr – Teil 11 – DICKDARM

WORDRAP:

ELEMENT: Metall

SYMBOLIK: Körper und Seele reinigen, Gleichgewicht

JAHRESZEIT: Herbst

FARBE: weiß

GESCHMACK: scharf

TAGESZEIT: 5-7 Uhr

In dieser Zeit hat der Dickdarm seine höchste Energie. Er ist stark durchblutet und Blutdruck und Konzentration sind am Tiefpunkt.

Funktion medizinisch: Resorption von Salz und Wasser, vor allem im Colon ascendens, wo der Wassergehalt der Nahrungsreste von etwa 1 L auf 100-200 ml reduziert wird. 80-90 % des Wassers und nahezu die gesamten Elektrolyte (Natrium, Kalium, Chlorid) werden vom Dickdarm ins Blut aufgenommen. Drüsen in der Darmwand sondern Schleim ab, der die Nahrungsreste gleitfähig macht.

Funktion symbolisch: entlasten, entleeren, reinigen, Ballast loswerden, Loslassen und Festhalten in Balance, körperliche und geistige Reinigung.

Mögliche Beschwerden / Symptome – körperlich & seelisch: Der Dickdarm liebt die Regelmäßigkeit und gerät durch Abweichungen (ungewohnte Umgebung, geänderter Zeitrahmen, Schlingen beim Essen,…) aus dem Takt. Jede Abweichung bringt Unruhe. Die Folgen sind jede Art von Verdauungsproblemen wie Bauchweh, Bauchgrummeln, Blähungen, Verstopfung, Durchfall…

Du leidest eventuell unter Infektanfälligkeit, ständig trockener Nasenschleimhaut, an Hautproblemen (besonders Unreinheiten), an übelriechendem Schweiß oder sogar Autoimmunerkrankungen.

Auf psychischer Ebene bist du entweder übermäßig sparsam, habgierig oder verschwenderisch, hast einen Reinlichkeitsfimmel oder Messie-Tendenzen. Du kannst dich schwer bis gar nicht aus einer eingefahrenen Lebenssituation befreien, hältst an Belastendem fest, obwohl du „die Nase voll“ hast.

Zähne: Wenn dir die 4er & 5er (im Bild türkis) sowohl im Ober- als auch Unterkiefer immer wieder Probleme bereiten, könnte das auch ein Anzeichen für Schwäche des Dickdarms (oder der Lunge) sein.

Screenshot 2018-12-19 19.05.42
Quelle: www.schule-bw.de

 Maßnahmen:

  • Sanftes Aufwachen am Morgen: nimm dir Zeit zum Ankommen in den Tag.
  • Beleuchte deine Gewohnheiten? Trinkst du viel Kaffee oder Alkohol? Rauchst du?Liebst du Süßigkeiten? Wieviel Wasser trinkst du täglich? (dein Wasserbedarf). Wieviel Fleisch, Fett, Fastfood, Fertiggerichte sind auf deinem Speiseplan? Nimmst du dir Zeit für deine Mahlzeiten? Oder schlingst du hektisch während du anderes nebenher tust? Vielleicht magst du einige Tage deinen Darm schonen und pflegen und auf tierisches Eiweiß oder Kaffee, Alkohol, Zucker oder Fett verzichten (oder alles auf einmal 😉) und gesunde Alternativen zu dir nehmen. Diese Enthaltsamkeit ist eine wunderbare Übung im Loslassen, öffnet Seele und Geist für Neues und verändert deine Energie.
  • Gönne deinem Darm Ruhe, Zeit und Entspannung beim Essen. Essen ohne Ablenkung oder Hektik.
  • Wenn du dich gerade nicht aus einer schweren Lebenssituation befreien kannst, dann schreibe deine Gedanken auf. Lass alles aus dir fließen und werde danach das Papier irgendwie rituell los (verbrennen, zerreißen,…).  Das kann dir Klarheit, Sicherheit, oder eine neue Perspektive bringen.
  • Trinke zur Reinigung am Morgen auf nüchternen Magen ein Glas lauwarmes Wasser.

Partnerorgan: Niere 17-19 Uhr. Bei Verdauungsproblemen kann es auch an einer Störung des Nieren-Meridians liegen. (Nachzulesen hier: Niere)

HINWEIS: Die hier geteilten Informationen und Empfehlungen habe ich mit bestem Wissen und Gewissen geprüft. Dennoch übernehme ich keinerlei Haftung für Schäden irgendeiner Art, die sich direkt oder indirekt aus dem Gebrauch der hier beschriebenen Übungen und Tipps ergeben. Bitte nimm im Zweifelsfall oder bei ernsthaften Beschwerden immer ärztliche Hilfe in Anspruch!

TCM Organuhr – Teil 10 – LUNGE

WORDRAP:

ELEMENT: Metall

SYMBOLIK: Vorbereitung für den kommenden Tag, aufnehmen, loslassen

JAHRESZEIT: Herbst

FARBE: weiß

GESCHMACK: scharf

TAGESZEIT: 3-5 Uhr

In dieser Zeit hat die Lunge ihre stärkste Energie. Der Spiegel des Wachstumshormons ist hoch und unser Immunsystem sehr aktiv. Hier sollten wir unseren tiefsten Schlaf haben.

Funktion medizinisch: Mit der Lunge nehmen wir Sauerstoff aus der Atemluft ins Blut auf und geben Kohlendioxid aus dem Blut wieder an die Luft ab. Sie hat zwei ungleich große Flügel (links kleiner, damit Herz Platz hat).

Funktion symbolisch: Rückzug, Abschied, Trauer, Körperoberfläche, aufnehmen, verarbeiten, loslassen.

Mögliche Beschwerden / Symptome – körperlich & seelisch: Hast du während des Tages sowohl physisch als auch psychisch zu viel aufgenommen und nicht verarbeiten können (losgelassen), so meldet sich unser Körper während der Lungenzeit mit Schlafstörungen. Auch Asthma- bzw. Hustenanfälle finden meist um diese Nachtzeit statt.

Dein Körper neigt zu Infekten, du hast Atemnot oder sogar schon Allergien, öfter Niesanfälle. Fallweise hast du unangenehme Schulterschmerzen. Deine Haut macht dir Probleme mit Ausschlägen u/o Entzündungen und du kämpfst mit Essstörungen von Appetitlosigkeit bis zur Völlerei.

Deine Stimme ist relativ leise, fast schon heiser. Du fühlst häufig starke Traurigkeit und Melancholie, leidest an zuviel/zuwenig Abgrenzung (keine Luft zum Atmen), hast generelle Bindungs-/Beziehungsprobleme. Außerdem fällt es dir schwer zu strukturieren oder Ordnung zu halten.

Zähne: Wenn dir die 4er & 5er (im Bild türkis) sowohl im Ober- als auch Unterkiefer immer wieder Probleme bereiten, könnte das auch ein Anzeichen für Schwäche der Lunge (oder des Dickdarms) sein.

Screenshot 2018-12-19 19.05.42
Quelle: www.schule-bw.de

Maßnahmen:

  • Weniger in den Tag packen und konsequent „Nein“- sagen, wenn es zuviel wird
  • Abends Stille und Entspannung suchen, um über den Tag reflektieren zu können
  • Beim Schlafen: Ruhe, frische Luft, gutes Bett
  • Atemübungen: eine bewusste, tiefe, ruhige Bauch-Atmung reduziert Stress und harmonisiert, beruhigt. Baue diese Atmung immer wieder in deinen Tag ein.
  • Moderater Ausdauersport gibt Kraft und stärkt dein Selbstbewusstsein.
  • Sei weniger streng zu dir und lockere dein Korsett aus Verhaltensregeln, Vorstellungen, Mustern, Erwartungen und Zwängen.
  • Die Farbe weiß ist die Farbe des Lungen-Meridians. Nutze sie für alle hautnahen Textilien (Unterwäsche, Bettzeug, …).

 

Partnerorgan: Blase (15-17 Uhr) Bei Problemen mit dem Organbereich Lunge können die Maßnahmen auch in der Blasenzeit gemacht werden. Eine Schwäche der Lunge kann auch darauf hinweisen, dass eine Störung des Blasenmeridians vorliegt. (Nachzulesen hier: Blase)

 

 

HINWEIS: Die hier geteilten Informationen und Empfehlungen habe ich mit bestem Wissen und Gewissen geprüft. Dennoch übernehme ich keinerlei Haftung für Schäden irgendeiner Art, die sich direkt oder indirekt aus dem Gebrauch der hier beschriebenen Übungen und Tipps ergeben. Bitte nimm im Zweifelsfall oder bei ernsthaften Beschwerden immer ärztliche Hilfe in Anspruch!