Eigenlob stinkt NICHT!

Erfolg und Selbstanerkennung: Warum es so wichtig ist, sich selbst zu feiern

Stress ist ein ständiger Begleiter in unserem Leben, besonders in einer Welt, die von immer schneller werdenden Arbeitsprozessen, digitalen Anforderungen und einem ständigen Drang zur Selbstoptimierung geprägt ist. Viele von uns, insbesondere Frauen, spüren diesen Druck besonders stark. Oftmals liegt die Ursache darin, dass wir so sehr mit Stress, Hektik und dem Abarbeiten endloser To-Do-Listen beschäftigt sind, dass wir uns keine Zeit nehmen, um innezuhalten und unsere Erfolge zu würdigen. Aber warum fällt es uns so schwer, unsere eigenen Leistungen anzuerkennen? Und was passiert, wenn wir das nicht tun?

Eine Erklärung könnte in den sozialen Erwartungen und Rollenbildern liegen, die uns beigebracht haben, stets bescheiden und fleißig zu sein. Gerade Frauen werden oft dazu erzogen, ihre Erfolge herunterzuspielen, um nicht arrogant oder selbstgefällig zu wirken. Dieser Drang, immer perfekt zu sein und es allen recht zu machen, führt dazu, dass wir in einem ständigen Zustand von Selbstkritik und Unsicherheit verharren. Gleichzeitig sind wir so stark darauf fokussiert, die nächste Aufgabe zu erledigen, dass wir kaum Raum finden, uns zu fragen: Was habe ich eigentlich schon geschafft? Wann darf ich stolz auf mich sein?

Interessanterweise zeigt die Forschung, wie wichtig es für unser Wohlbefinden ist, unsere Erfolge – egal wie klein sie scheinen mögen – bewusst wahrzunehmen. In einer Studie der Universität Harvard aus dem Jahr 2010 fanden Forscher heraus, dass Menschen, die regelmäßig innehalten und ihre täglichen Erfolge reflektieren, signifikant weniger Stress und eine höhere Zufriedenheit im Alltag erleben. Es klingt simpel, aber das Gefühl, Dinge bewältigt zu haben und dies anzuerkennen, hat einen tiefgreifenden Einfluss auf unsere mentale Gesundheit.

Der Grund, warum es vielen von uns dennoch schwerfällt, die eigenen Erfolge zu feiern, liegt nicht nur in gesellschaftlichen Normen, sondern auch in unserem inneren Kritiker. Dieser Teil von uns, der uns ständig an unsere Fehler erinnert, an all das, was wir noch nicht geschafft haben. So haben wir oft das Gefühl, wir müssten immer mehr leisten, um überhaupt eine Pause oder gar Lob zu rechtfertigen. Hinzu kommt, dass viele Menschen der Überzeugung sind, sie dürften erst dann stolz auf sich sein, wenn alles erledigt ist. Doch die Realität sieht oft anders aus: Am Ende eines Tages bleibt fast immer etwas auf der To-Do-Liste unerledigt. Bedeutet das, wir sind Versager? Absolut nicht.

Stattdessen zeigt dies nur, dass wir Menschen mit natürlichen Grenzen sind. Jeder Tag hat nur 24 Stunden, und unser Energielevel ist nicht unerschöpflich. Doch was, wenn wir unseren Fokus verändern und statt auf das, was unerledigt blieb, auf das schauen, was wir geschafft haben? Oft sind es die kleinen Dinge, die wir nicht wahrnehmen – ein erfolgreiches Telefonat, eine schwierige E-Mail, die wir abgeschickt haben, oder einfach die Tatsache, dass wir uns trotz eines hektischen Tages Zeit für ein kurzes Gespräch mit einer Freundin genommen haben.

Achtsamkeit spielt in diesem Prozess eine Schlüsselrolle. Wer achtsam lebt, nimmt die eigenen Gedanken und Gefühle bewusst wahr, ohne sie zu bewerten. Es geht darum, den Moment so zu akzeptieren, wie er ist. In Bezug auf unsere täglichen Erfolge bedeutet das, wir lernen, hinzuspüren und zu erkennen, was wir tatsächlich erreicht haben. Statt uns von Stress und Druck überwältigen zu lassen, nehmen wir uns einen Moment, um durchzuatmen und zu reflektieren. Dabei geht es nicht nur darum, die großen Meilensteine zu feiern, sondern gerade auch die kleinen Fortschritte zu würdigen. Jeder Schritt zählt.

Viele von uns sind so sehr damit beschäftigt, mehr zu leisten und alles perfekt zu machen, dass wir die eigene Grenze oft erst erkennen, wenn es zu spät ist – wenn der Stress bereits zu Erschöpfung, Schlaflosigkeit oder sogar zu Burnout geführt hat. An diesem Punkt erscheint es umso wichtiger, einen neuen Ansatz zu entwickeln. Sich zu erlauben, auch unvollständige Listen und unerledigte Aufgaben anzunehmen, ohne sich selbst zu verurteilen, ist der erste Schritt. Es geht nicht darum, weniger ambitioniert zu sein, sondern vielmehr darum, den Druck zu mindern, der uns davon abhält, auf uns stolz zu sein.

Eine Lösung könnte darin bestehen, sich regelmäßig kleine Momente der Selbstreflexion zu gönnen. Am Ende eines jeden Tages kurz innezuhalten und sich zu fragen: Was habe ich heute geschafft? Wofür bin ich mir dankbar? Indem wir uns diese Fragen stellen, verschieben wir unseren inneren Dialog und lernen, unsere Erfolge anzuerkennen, anstatt uns nur auf die Misserfolge oder unerledigten Aufgaben zu konzentrieren. Dies kann besonders für Frauen hilfreich sein, die in einer Leistungsgesellschaft oft dazu neigen, sich selbst zu unterschätzen oder ihre Erfolge zu übersehen.

Vielleicht ist es an der Zeit, dass wir den inneren Perfektionisten ein wenig zähmen und uns erlauben, menschlich zu sein. Zu erkennen, dass unser Wert nicht davon abhängt, wie viel wir geschafft haben oder ob jede Aufgabe am Ende des Tages abgehakt ist, sondern dass wir bereits genug sind – mit all unseren Stärken, Schwächen und natürlichen Grenzen. Sich zu erlauben, auch auf kleine Erfolge stolz zu sein, bedeutet, achtsamer und mitfühlender mit sich selbst umzugehen.

Am Ende des Tages sind wir keine Maschinen. Wir alle haben unsere Grenzen und nur, weil nicht alles perfekt gelaufen ist, heißt das nicht, dass wir versagt haben. Es bedeutet vielmehr, dass wir, wie jeder Mensch, unsere eigene Leistungsgrenze haben – und das ist völlig in Ordnung. Wichtig ist, dass wir lernen, unsere Fortschritte zu sehen und stolz auf das zu sein, was wir erreichen, anstatt uns immer nur auf das zu konzentrieren, was noch zu tun bleibt. Denn genau darin liegt die wahre Stärke: in der Anerkennung unserer eigenen Bemühungen und in dem Bewusstsein, dass wir, auch wenn nicht alles perfekt ist, genug sind.

Stress und die Bedeutung des eigenen Tempos: Warum es wichtig ist, auf sich selbst zu hören

In einer Welt, die scheinbar unaufhörlich beschäftigt ist, und in der Geschwindigkeit oft als Zeichen von Effizienz und Erfolg angesehen wird, fällt es uns immer schwerer, das richtige Tempo für uns selbst zu finden. Das Gefühl, ständig unter Druck zu stehen, wird zur neuen Normalität. Doch Stress ist kein Zeichen von Stärke oder Belastbarkeit – vielmehr kann er auf lange Sicht unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit gefährden. Es ist daher entscheidend, innezuhalten und auf das eigene Tempo zu achten. Wie schnell ist zu schnell? Wie langsam ist genau richtig? Diese Fragen stellen sich immer mehr Menschen, die erkennen, dass ihr Leben aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Die Wissenschaft hat in den letzten Jahren immer deutlicher gezeigt, welche negativen Auswirkungen chronischer Stress auf unseren Körper und Geist haben kann. Eine Studie der American Psychological Association (APA) fand heraus, dass Stress bei vielen Menschen zu körperlichen Symptomen wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder Magenbeschwerden führt. Auch emotionale Probleme wie Angst und Depressionen werden oft durch anhaltenden Stress verschärft. Eine andere, kürzlich durchgeführte Untersuchung von Harvard Medical School zeigt, dass Menschen, die unter starkem Druck stehen, ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Doch trotz dieses Wissens fällt es vielen schwer, einen Schritt zurückzutreten und das eigene Leben zu entschleunigen.

Es ist verlockend, sich den äußeren Erwartungen hinzugeben – sei es im Beruf, im sozialen Umfeld oder in der Familie. Die immerwährende Frage „Wie viel schaffe ich noch?“ treibt uns dazu an, unsere eigenen Grenzen zu ignorieren. Oft merken wir erst, wenn es schon zu spät ist, dass wir über unsere Belastungsgrenze hinausgegangen sind. Dies zeigt, wie wichtig es ist, bewusst auf den eigenen Körper und die inneren Signale zu hören. Achtsamkeit kann hierbei eine entscheidende Rolle spielen. Indem wir regelmäßig innehalten, spüren wir nicht nur, wann es Zeit ist, langsamer zu werden, sondern auch, wo unsere Grenzen liegen.

Es gibt keine allgemeingültige Antwort darauf, wie schnell oder langsam jemand leben sollte. Es geht darum, das Tempo zu finden, das zu einem passt. Vielleicht bemerkst du, dass du dich in deinem Alltag oft hetzen lässt, immer wieder angetrieben von einem äußeren Druck, der gar nicht deine eigenen Bedürfnisse widerspiegelt. Vielleicht fragst du dich, ob du in deinem Streben nach Erfolg und Anerkennung vergisst, dir ausreichend Zeit für dich selbst zu nehmen. Und vielleicht merkst du auch, dass die Menschen um dich herum oft schneller oder langsamer leben, als es für dich angenehm wäre.

Langsamkeit wird in unserer Gesellschaft häufig als etwas Negatives dargestellt. Doch was wäre, wenn wir das Bild von Langsamkeit verändern könnten? In vielen Bereichen des Lebens kann ein langsameres Tempo zu tieferer Zufriedenheit und mehr Erfüllung führen. Beim Essen, zum Beispiel, bedeutet langsames Genießen nicht nur, den Geschmack besser wahrzunehmen, sondern auch, dem Körper Zeit zu geben, zu spüren, wann er satt ist. Im Beruf kann ein bedachtes und bewusstes Arbeiten dazu führen, Fehler zu vermeiden und nachhaltigere Lösungen zu finden. Und im sozialen Miteinander kann es uns ermöglichen, echte Verbindungen einzugehen, anstatt uns von der Oberflächlichkeit des schnellen Lebens gefangen nehmen zu lassen.

Die Frage „Wie schnell ist langsam?“ lässt sich also nur individuell beantworten. Was für den einen als zu schnell empfunden wird, ist für den anderen genau das richtige Tempo. Es geht darum, einen Weg zu finden, der uns erlaubt, das Leben in vollen Zügen zu genießen, ohne dabei ständig unter Strom zu stehen. Die Kunst besteht darin, die eigene Geschwindigkeit zu akzeptieren und sich nicht von äußeren Einflüssen treiben zu lassen.

Achtsamkeit und Selbstwahrnehmung können uns dabei helfen, unseren ganz eigenen Rhythmus zu finden. Eine Übung aus der Achtsamkeitspraxis ist das bewusste Atmen. Sich einfach mal einen Moment Zeit zu nehmen, tief durchzuatmen und in den Körper hineinzuspüren, kann dabei helfen, das eigene Tempo zu erkennen. Wann wird der Atem flacher? Wann verkrampfen sich die Schultern? All diese kleinen Signale sind Hinweise darauf, wie es um unser inneres Gleichgewicht steht. Wenn wir lernen, diese Signale wahrzunehmen, können wir rechtzeitig gegensteuern und verhindern, dass der Stress überhandnimmt.

Wenn der Druck zu groß wird, ist es essenziell, für ausreichend Entspannung zu sorgen. Regelmäßige Pausen, egal wie kurz sie sein mögen, sind kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Freizeitgestaltung, die wirklich erholsam ist, ist dabei ebenfalls wichtig. Manchmal denken wir, wir müssten unsere freien Stunden genauso effizient nutzen wie unsere Arbeitszeit, und planen sie voller Aktivitäten. Doch auch hier gilt: weniger ist manchmal mehr. Es kann sehr heilsam sein, einfach mal nichts zu tun oder etwas zu unternehmen, das uns wirklich Freude bereitet, ohne dabei einem bestimmten Ziel nachzujagen.

Zu wissen, wann genug ist, wann es an der Zeit ist, eine Pause einzulegen, ist ein entscheidender Schritt, um langfristig gesund und glücklich zu bleiben. Es mag schwerfallen, sich diese Pausen zu gönnen, besonders wenn der Druck von außen so groß erscheint. Aber langfristig kann es helfen, den Fokus auf das eigene Wohlbefinden zu richten und nicht ständig in einem Tempo zu leben, das von anderen vorgegeben wird.

Es ist wichtig, sich immer wieder bewusst zu machen, dass niemand außer uns selbst weiß, welches Tempo für uns das richtige ist. Stress ist keine Herausforderung, die wir einfach überwinden müssen, indem wir noch mehr tun. Er ist ein Warnsignal, das uns darauf hinweist, dass etwas in unserem Leben aus dem Gleichgewicht geraten ist. Wenn wir auf uns selbst hören, achtsam sind und auf unsere inneren Signale achten, können wir lernen, unseren eigenen Weg zu gehen – in einem Tempo, das sich für uns richtig anfühlt. Und vielleicht entdecken wir dann, dass „langsam“ nicht das Gegenteil von Erfolg ist, sondern der Schlüssel zu einem erfüllteren und gesünderen Leben.

Powernap – Ein Hoch auf den Mittagsschlaf

In unserer hektischen und stressigen Welt sehnen sich viele Menschen nach einer Pause, um neue Energie zu tanken und ihre Produktivität zu steigern. Eine effektive Methode, um dies zu erreichen, ist der Powernap. Der kurze Schlaf zielt darauf ab, die geistige Leistungsfähigkeit wiederzuerlangen und Müdigkeit zu reduzieren.

In unserem Kulturkreis ist das Mittagsschläfchen mittlerweile verpönt, wenn nicht gar ein Tabu. Dabei war es noch vor etlichen Jahren ganz normal – zumindest erzählte mir das mein Schwiegervater. In einigen asiatischen Unternehmen ist das mehr oder weniger ritualisierte Kraftsammeln in der Mittagspause dagegen Normalität. Eine Viertelstunde Powernap wäre also eine gute Sache, die uns wieder aufleben lässt.

Der wichtigste und offensichtlichste Grund ist, dass man nach nur kurzer Entspannung wieder genug Energie für den Nachmittag hat, anstatt mit dem Verdauen und zufallenden Augen zu kämpfen. Die Gesundheitswissenschaftlerin Maria Schumann erklärt in einem Interview mit t3n, dass ein Mittagsschlaf von maximal 15 – 20 Minuten dazu beitragen kann, dass man danach wieder voll einsatzfähig ist. Während des Powernaps gelangt man in den leichten Schlaf oder den sogenannten REM-Schlaf (Rapid Eye Movement), der für die Regeneration des Gehirns und die Verbesserung der kognitiven Funktionen wichtig ist. Länger ist nicht empfehlenswert, weil man sonst in eine Tiefschlafphase fällt, aus der man nicht so schnell wieder „die Systeme hochfahren“ kann.

Auch Schlafforscher sind sich einig, dass zwei Schlafphasen während eines Tages dem menschlichen Biorhythmus guttun und positive Effekte auf Stress-Abbau und Leistungsfähigkeit haben. Trotzdem ist die Idee des Mittagsschlafes in der Arbeitswelt hierzulande verpönt und gilt als völlig absurd. Eine Ausnahme stellen hier einzelne Unternehmen im Silicon Valley dar, von denen bekannt ist, dass sie Schlaf- oder Massagesessel bereitstellen, auf die sich Mitarbeitende für die Regeneration zurückziehen können. Dabei liegen die Vorteile des Powernap auf der Hand:

  • Steigerung der Aufmerksamkeitsspanne und die geistige Leistungsfähigkeit wiederherstellen. Studien haben gezeigt, dass die Reaktionszeit verbessert werden und die Fehlerquote verringert werden kann.
  • Unterstützung der Konsolidierung von Informationen im Gedächtnis. Nach einem kurzen Schlaf sind wir oft besser in der Lage, uns an das Gelernte zu erinnern und es effektiver anzuwenden.
  • Reduzierung von Stresspegel und Reduktion von körperlicher und geistiger Erschöpfung. Der Körper wird revitalisiert und die Leistungsfähigkeit gesteigert.
  • Steigerung der kreativen Denkfähigkeit. Durch das Entspannen des Geistes können neue Ideen und Lösungsansätze entstehen.

Ein weiterer Grund für das Mittagsschläfchen ist die positive Auswirkung auf unser Gehirn, weil einer Studie zufolge das Demenzrisiko sinkt. Für die in der Fachzeitschrift Sleep Health erschienene Studie wurden die DNA-Proben von knapp 380.000 Menschen im Alter von 40 bis 69 Jahren unter die Lupe genommen. Mit dem Alter nimmt die Hirnmasse kontinuierlich ab und besonders schnell verläuft der Abbau der Hirnmasse bei einer Demenzerkrankung. Jetzt zeigt sich also, dass kurze Powernaps zu Mittag oder am frühen Nachmittag zu den Maßnahmen gehören, um das Gehirn im Alter gesünder zu halten, wie die leitende Studienautorin Victoria Garfield sagt. Aber Achtung:

Alles in Maßen!

Eine kürzlich veröffentlichte Studie der University of California kam nämlich zu einem weiteren interessanten Ergebnis: Powernaps entfalten ihre gesunde Wirkung nicht immer gleich. Von den insgesamt 3.000 ProbandInnen, die fünf Jahre beim Mittagsschlaf begleitet wurden, sank das Risiko schwerer Herz- und Kreislauferkrankungen nur bei denen, die nur ein bis zwei Mal wöchentlich ein Powernap hielten. Bei allen anderen Teilnehmenden, die häufiger mittags schliefen, ließ der Gesundungseffekt nach.

Auch eine spannende Erkenntnis lieferte eine Studie der Guangzhou Medical University. Für die Untersuchung wurden 300.000 Menschen über einen Zeitraum von einem Monat beim Mittagsschlaf begleitet und es zeigte sich, dass das Sterberisiko derjenigen deutlich stieg, die täglich länger als die empfohlenen 20 Minuten schlafen.

Während beide Datenlagen einen klaren Trend erkennen ließen, wissen die Forschenden jedoch noch nicht, warum regelmäßig lange Schlafpausen am Tag derart negative Folgen haben. Es scheint wohl, wie zumeist im Leben: Alles zu seiner Zeit und alles in Maßen – so auch der Mittagsschlaf.

Auch wichtig: Nicht jeder sollte Mittagsschlaf halten!

„Menschen mit Schlafstörungen profitieren weniger vom Powernap. Mit jedem Schläfchen am Tag bauen wir den sogenannten Schlafdruck ab und fördern so die bestehenden Ein- sowie Durchschlafstörungen“, erklärt Maria Schumann. Alle anderen Berufstätigen würden jedoch profitieren.

Wie man den Powernap im Büroalltag umsetzen kann…

Ein Schläfchen in einer Büroumgebung zu halten, wo man nur einen normalen Schreibtisch-Sessel zu Verfügung hat, ist eher mühsam und schwierig. Trotzdem kann und sollte man zumindest für fünf Minuten die Augen schließen. Wenn das nicht geht ergibt sich alternativ zumindest im Sommer die Möglichkeit, für ein paar Minuten eine Bank oder ein ruhiges Plätzchen in der Umgebung zu finden. Oder sich für diese Zwecke ins stille Örtchen zurückzuziehen 😊

Muss einem das unangenehm sein? Ich finde nicht. Denn mit dem Wissen um den energetisierenden Effekt des Mittagsschläfchens ist es meiner Meinung nach sogar ein wichtiger Aspekt der Selfcare. Und es ist sicher deutlich unangenehmer, wenn man im nächsten Meeting mit den zufallenden Augen kämpft oder sich durch den gesamten Nachmittag schleppt. Am sinnvollsten wäre es natürlich, wenn Unternehmen – im Hinblick auf das gesteigerte Wohlbefinden und verbesserte Leistungsfähigkeit ihrer MitarbeiterInnen – Ruheräume bereitstellen würden, damit bei Bedarf der kurze Powernap zum Krafttanken möglich ist. Ähnlich wie sie inzwischen vielfach eingesehen haben, dass Mental Health und Achtsamkeit für Stress und psychische Herausforderungen ein Thema sind, das zum Arbeitsalltag dazugehören muss.

Mittagsschlaf im Homeoffice – warum nicht?

Wer die Möglichkeit des Homeoffice hat, kann und sollte die Kraft des gelegentlichen Mittagsschlafs auf alle Fälle für sich nutzen. Das ist zumindest zielführender als sich über die nächsten Stunden mit Kaffee wachzuhalten. Denn das sorgt für die Ausschüttung entsprechender Stresshormone und beeinflusst das Wohlbefinden. Wie erwähnt kann der Powernap das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren – wobei eine direkte und eindeutige Kausalität allerdings nicht bewiesen ist. Wahrscheinlich, so urteilten Mediziner:innen vor einigen Jahren, besteht aber zumindest ein Zusammenhang mit mehr Achtsamkeit für den eigenen Körper, die sich auch daran bemerkbar macht, dass man sich die kleine Auszeit zu Mittag/am frühen Nachmittag gönnt.

Der optimale Powernap

Timing: Der beste Zeitpunkt für einen Powernap ist oft nach dem Mittagessen, wenn die natürliche Müdigkeit einsetzt. Versuche, deinen Powernap in deinen Tagesablauf zu integrieren, um die größtmöglichen Vorteile zu erzielen – Maximal 1- 2 mal pro Woche – dann erzielst du die besten Ergebnisse.

Dauer: Halte den Powernap kurz, idealerweise zwischen 15 und 20 Minuten. Längere Schlafperioden können zu Schlaftrunkenheit führen und es schwieriger machen, danach wieder aufzuwachen. Stell‘ dir einen Wecker oder Timer, um sicherzustellen, dass du rechtzeitig aufwachst.

Umgebung: Schaffe dir eine möglichst ruhige und dunkle Umgebung, verwende möglicherweise eine bequeme Schlafmaske, um Lichtreize zu blockieren, und stelle sicher, dass der Raum gut belüftet ist, um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen.

Entspannungstechniken: Bevor du mit dem Powernap beginnst, kannst du tiefe Atemübungen oder Meditation praktizieren, um zur Ruhe zu kommen und den Schlaf zu fördern

Regelmäßiger Nachtschlaf: Ein Powernap kann den Schlaf in der Nacht nicht vollständig ersetzen. Achte daher darauf, genügend Schlaf in der Nacht zu bekommen, um eine langfristige Erholung und gute Gesundheit zu gewährleisten.

Der Powernap ist eine effektive Methode, um die geistige Leistungsfähigkeit zu steigern, Stress abzubauen und neue Energie zu tanken. Mit einer kurzen Auszeit während des Tages kannst du deine Aufmerksamkeit, Konzentration, Kreativität und Gedächtnisleistung verbessern.

Durch die Beachtung der obigen Tipps kannst du die Vorteile des Powernaps optimal nutzen. Gönn‘ dir also hin und wieder eine kurze Auszeit, um deinen Geist zu erfrischen und deine Produktivität zu steigern. Genieße deinen nächsten Powernap und profitiere von den Vorteilen, die er bietet. Erhole dich gut und bleibe gesund und produktiv.

Inspiriert von https://t3n.de/news/

Achtsamkeit und Mind-Set

 Achtsamkeit ist eine Lebenshaltung. Eine Lebenseinstellung. Und eine Form der Aufmerksamkeit, die absichtsvoll ist, sich auf den gegenwärtigen Moment bezieht und nicht wertend ist. Aber was genau bedeutet das?

Unsere Wahrnehmung wird zu 90-95% durch die unbewusste Interpretation des Erlebten gesteuert. Nur 5-10% erfolgen bewusst über unsere Sinne. Wie bei einem Eisberg ist der größte Anteil unserer Wahrnehmung also „unsichtbar“. Achtsam sein, heißt demnach wach zu sein für das, was unsere Sinne uns erzählen.

 „Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum.

In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion.

In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“

Dr. med. et Dr. Phil. Viktor Frankl

Unser Unterbewusstsein steuert nicht nur viele Körperfunktionen und das vegetative Nervensystem, sondern auch unsere Muster/Werte, Erwartungen, Ansichten, Emotionen, Glaubenssätze, etc.  sowie die oben erwähnte Interpretation. Die Informationsverarbeitung folgt immer dem Prinzip vom Reiz zur Reaktion. Ein eingehender Reiz wird mit unserer inneren (Erlebnis)-Datenbank abgeglichen. Daraus entstehen blitzschnell Interpretationen und entsprechende Reaktionen bzw. Emotionen. Mit einer achtsamen Wahrnehmung nutzen wir diesen Raum und bleiben wertfrei und neutral, ohne Bewertung und ohne Interpretation und somit gibt es auch keine Ursache für mentale/emotionale Verstimmung.

Achtsamkeit will Neutralität. Sie unterbricht den Reiz-Reaktions-Automatismus und hilft so bei deiner Potential-Entfaltung, Produktivität und Kreativität, weil du die ausgetretenen Pfade deiner Verhaltensmuster und hinderlichen Glaubenssätze unterbrechen kannst. Durch Achtsamkeit erwirbst du die Fähigkeit, die eigenen Emotionen bewusst(er) regulieren zu können und damit deine Stress-Resistenz zu erhöhen. Du bist nicht mehr nur Passagier deiner Gefühle und Reaktionen, sondern aktive Steuerfrau deines Lebenskahns.

Je mehr du über dich und deine Persönlichkeit weißt, umso mehr Entwicklung, Potential-Entfaltung und Resilienz ist möglich. Ich nutze dafür das großartige Innermetrix Tool. Es untersucht anhand deiner Antworten:

Dein Verhalten – Bist du authentisch? Verbiegst du dich in einem Bereich und warum?
Deine Motivation – was treibt dich wirklich an? Was brauchst du, um zufrieden zu sein und Höchstleistungen zu liefern? Deine natürlichen Talente – Empathie, Strategie, Praktisch als Grundpfeiler in stressigen Situationen und noch 70+ weitere Talente Dein aktuelles Mind-Set – wo stehst du gerade? Wie ist es um deinen Selbstwert bestellt? Kennst und liebst du deine Rollen im Leben und gehst du mit ihnen konform? Hast du Visionen für die Zukunft? Ein Ziel? Oder treibst du wie ein Schiff im Sturm auf dem Ozean?

Damit hast du einen klaren Anhaltspunkt an welchen Schräubchen du drehen magst, um wieder mehr Leichtigkeit und Kraft in dein Leben zu bekommen. Du wirst wesentlich achtsamer im Alltag, weil dir deine blinden Flecken bewusst geworden sind.

Wer Achtsamkeit sagt, muss auch MBSR sagen. Entwickelt von Jon Kabat-Zinn, hilft Mindfulness-Based-Stress-Reduction (MBSR) Menschen, besser mit Stress, Angst und Krankheiten umgehen zu können. Das 8-wöchige Programm verbindet Aufmerksamkeitsübungen und Mediationen miteinander:

  • es gibt kein Ziel oder etwas zu erreichen, sondern ums Wahrnehmen des Hier & Jetzt
  • Konzentration auf das Gesunde
  • Direktes Erleben des Moments – die Zukunft ist nur so gut, wie du deine Gegenwart (er)lebst
  • Konzentration auf den Atem, der dich in den gegenwärtigen Moment bringt.
  • Weg von der Egobefriedigung oder vom Recht-haben-müssen
  • Nicht urteilen, bewerten oder interpretieren

Wenn du Achtsamkeit in deinem Leben etablierst, kann das sehr positive Effekte haben auf viele Erkrankungen, Störungen und Abhängigkeiten, sowie auf depressive Verstimmungen, ADHS, die Funktion des Immunsystems, Blutdruckwerte, Kortisolspiegel, etc.

Es gibt zahlreiche AnbieterInnen für MBSR-Kurse im deutschsprachigen Raum. Du findest sicher das beste Angebot für dich im Netz.

Das Gegenteil von Achtsamkeit ist innerer Widerstand.

So wie das Leben durch Erziehung, Erfahrungen, Menschen, Ausbildung, Medien etc., auf uns einwirkt, gelangen wir oft unbewusst in die Haltung, dass wir meinen, dass es ausreicht äußere Umstände zu ändern, damit sich der „innere Zustand“ verbessert. In Wirklichkeit ist es genau umgekehrt: unser innerer Zustand bestimmt und beeinflusst den äußeren Zustand.

Deshalb ist auch die Arbeit an deinem Mind-Set sehr wichtig, denn es besteht ein Zusammenhang zwischen Lebensführung Mind-Set und deinem seelischen und körperlichen Empfinden.

Die Energie folgt der Aufmerksamkeit und lädt das Thema, den Glaubenssatz oder Situation emotional auf. Das, woran wir denken, dort, wo unsere Gefühle sind, verstärken wir. Das, was wir befürchten, worüber wir uns Sorgen machen, taucht verstärkt in unserem Leben auf. Je länger wir das machen, umso mehr übernehmen unsere Emotionen bzw. unser Körper das Kommando und wir sind und handeln unbewusst. Glaubenssätze wirken und sind unbewusste Meinungen, Überzeugungen und Einstellungen. Sind diese aber noch aktuell oder relevant? Sind sie vielleicht nur von anderen Menschen übernommen oder aus Erfahrung abgeleitet? Das gilt es zuallererst zu hinterfragen. Denn hinderliche Glaubenssätze, die du schon seit langer Zeit mit dir herumträgst, bringen dich dazu, in die immer gleichen Annahmen & Reaktionen zu kippen. Diese unbewussten Kopplungen wie zum Beispiel

  • Mit dem Kollegen bin ich noch nie klar gekommen.
  • Mein Chef mag mich nicht
  • Vorträge halten konnte ich noch nie.
  • Unter Zeitdruck kann ich einfach nicht arbeiten.
  • Ab 10 e-mails im Posteingang kriege ich immer Stress.
  • Diesen Text verstehe ich niemals…etc.

gilt es aufzubrechen: Durch Achtsamkeit wird uns die Verbindung zwischen Situationen, Meinungen und negativen Emotionen bewusst und wir können die Erkenntnis nutzen, um diese Koppelungen aufzubrechen und das bisher eingravierte Verhalten zu verändern.

Unser Gehirn unterstützt uns dabei durch seine Neuroplastizität (Hebb’sche Lernregel). Je öfter wir etwas wiederholen, umso stabiler werden die neuronalen Pfade. Und weil unser Gehirn gerne den schnellsten Weg nutzt, kann Neues bzw. neue Geisteshaltungen tatsächlich in einem Zeitraum von 6-8 Wochen erlernt und etabliert werden. Unabhängig vom Alter. Also habe Geduld und übe regelmäßig. Das ist wie beim Radfahren lernen: nur durch 1 mal draufsetzen, wirst du es nicht können. Mach dir klar, welcher Glaubenssatz dich zurückhält. Am besten aufschreiben. Dann frage dich weiter: Wer/Wie willst Du sein? Was hindert Dich daran? Und dann komm ins Tun und ins Verändern.

Formuliere deinen einschränkenden Glaubenssatz um, damit du deinen Handlungsspielraum erweiterst. Denn eines ist sicher (und in dir verankert): Egal, was du glaubst, du wirst recht behalten und was du glaubst, fütterst du Tag für Tag, du machst es stärker und mächtiger. Also bedenke, was du stärken willst oder was du glauben willst, denn wenn dort landet deine Energie und dein Fokus und das wird sich immer wieder bestätigen. Du kannst dich heute entscheiden, was du stärken möchtest, und du kannst dich heute entscheiden, welche Glaubenssätze in deinem Leben nicht mehr wirken sollen.

Wenn du in der Zeit des Umprogrammierens wieder in alte Glaubens- und Verhaltensmuster zurückfällst und es dir auffällt, dann kann dir ein Mantra dabei helfen, das Gehirn von den Negativ-Spiralen abzulenken. Wir können nur immer einen Gedanken denken, also bestimme du, was du denken willst. Zum Beispiel

Heute lass ich mir durch nichts und niemanden die gute Laune verderben

Ich habe dafür ein Mantra-Kartenset entworfen, das du für diese Zwecke wunderbar einsetzen kannst. Schau gerne mal hier nach.

Zum Abschluß noch eine kleine Übung für dich:

Unsere Psyche reagiert auf Erlaubnis und unser Verstand ein Reflexorgan. Also gestatte oder erlaube dir doch, dies oder jenes zu sein. Notiere dir dazu auf einem Blatt Papier

Ich erlaube mir, ……. zu sein ODER Ich erlaube mir, ….. mit mir zu sein.

Zum Beispiel: ich erlaube mir, glücklich zu sein ODER ich erlaube mir, nachsichtig mit mir zu sein.

Und jetzt sei einfach unverschämt und frei mit all deinen Erlaubnissen. Es macht den Verstand leicht und versetzt dich in positive Schwingungen. Viel Spaß.

Weiterführende LINKS:

Stressbewältigung durch Achtsamkeit – MBSR – Dr. Harald Banzhaf – YouTube

Jon Kabat-Zinn Mindfulness 9 attitudes – non judging – YouTube (ENGL)

Kurs: Entspannungsbooster im Büro | Es gibt Wichtigeres im Leben, als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen. – Mahatma Gandhi (renateneuhold.com)

http://www.renateneuhold.com/ubungen-anregungen/

Die 7 Säulen der Resilienz

Ein wichtiger Aspekt beim Stressmanagement ist neben der Linderung der körperlichen und seelischen Auswirkungen von Stress, auch die Entwicklung von Strategien, um widerstandsfähiger zu werden, also die Resilienz zu erhöhen. Per Definition bezeichnet Resilienz die Fähigkeit, in Lebenskrisen oder nach schweren Schicksalsschlägen wieder auf die Beine zu kommen.

Resilienz ist unser seelisches Immunsystem.

Sie trägt wesentlich dazu bei, dass stressige Situationen jeder Art, vom betroffenen Menschen eher als Herausforderung denn als unüberwindbare Belastung wahrgenommen werden. Sie hilft dabei, von (mitunter traumatischen) Ereignissen nicht überrollt und paralysiert zu werden. Mit einem starken seelischen Immunsystem stehen mehr lösungsorientierte Bewältigungsstrategien zur Verfügung.

Die gute Nachricht: Resilienz kann trainiert werden.

Der Grad deiner inneren Widerstandsfähigkeit variiert und wird von deiner Persönlichkeit und deiner Lebensumwelt beeinflusst. Schon in der Kindheit, im Verlauf deiner Entwicklung, wird sie gefestigt, wenn du in einer liebevollen, fördernden, stärkenden Umgebung groß wirst. So erklärt sich, warum Resilienz nicht bei allen Menschen gleich stark ist.

Die 7 Säulen der Resilienz sind dicht miteinander verwoben und sollten gut miteinander kombiniert sein, damit sie eine starke Kraft für deine persönliche Entwicklung sind. Wie vieles im Leben, kann man nicht alles gleichzeitig angehen, aber man kann beginnen, sich Schritt für Schritt mit den einzelnen Säulen zu beschäftigen und sie stärken.

Nach meiner Ansicht braucht es im ersten Schritt einmal die Stärkung dieser drei Säulen.

Akzeptanz: Ich nenne es gerne auch „das innere Schulterzucken“. Manchmal geschehen Dinge, die wir nicht beeinflussen können. Wir haben keine Möglichkeit einzugreifen, auch wenn wir es noch so gerne möchten – uns sind die Hände gebunden. Hier gilt es, Veränderung(en) als Teil des Lebens zu sehen. Wenn ich es nicht ändern kann, dann kann ich es zumindest akzeptieren, als Herausforderung betrachten und meine Position somit viel realistischer bewerten.

Optimismus: Wer eine positive Grundeinstellung mitbringt, kann fordernde Situationen leichter meistern und geht gestärkt aus Krisen hervor. Leichter gesagt als getan, ich weiß. Hier geht es aber auch nicht darum, sich alles schön zu reden, sondern in schwierigen Lebenslagen auch das kleinste Stückchen an positiven Aspekten auch wahrzunehmen.

Lösungsorientierung: Betrachte Probleme nicht als unüberwindlich. Achte darauf, auch andere Perspektiven einzunehmen. Aus einer anderen „Ecke“ betrachtet, sieht das Problem vielleicht schon viel kleiner aus. Konzentriere dich auf mögliche Lösungen statt im „Jammern“ zu verharren und finde so schneller die passende (Lösungs-)strategie. Sei achtsam für mögliche Wachstumschancen.

Diese drei Säulen sind die Basis deiner Resilienz, denn sie verändern dein Mind-Set, setzen einen anderen Fokus und helfen dabei, dich nicht von deinen Ängsten, deiner Verzweiflung, Wut, etc. vereinnahmen zu lassen und deine Klarheit zu verlieren. Das hat damit zu tun, dass heftiger Stress uns daran hindert, klare und situationsangemessene Entscheidungen zu treffen. Stichwort Hirnschranke.

Wenn dich das Thema Stress interessiert, lege ich dir meine STRESS Blog-Serie ans Herz.

Wenn nun also die oben erwähnten Säulen gut „verankert“ sind, geht es um die nächsten wichtigen Säulen, damit dein „Lebenshaus“ ein wirklich stabiles Fundament erhält.

Selbstwirksamkeit: Im Grunde regt diese Säule an, deine Opferrolle/-haltung zu verlassen. Wer Herausforderungen selbstbewusst angeht, glaubt an sich und übernimmt die Initiative. Baue dir ein positives Selbstbild auf, indem du daran denkst, wie viele schwierige Situationen deines Lebens du aus eigener Kraft gemeistert hast. Du kannst etwas bewegen und bewirken, wenn du dich zum Handeln entschließt.

Achtsamkeit: ein geflügeltes Wort. Aber was heißt es? Ich verstehe darunter, dass du dir Zeit nimmst, um innezuhalten, für dich selbst sorgen, deine Batterien wieder aufzuladen. Es bedeutet auch zu erkennen, wann du deine Belastungsgrenzen erreichst und wahrzunehmen, wenn sich deine Gesundheit verändert und gegenzusteuern. Wer achtsam mit sich umgeht, geht auch achtsam mit seinem Umfeld um.

Zukunft planen: Es braucht den Blick in die Zukunft und Ziele, die man anstrebt, denn das verändert den Blickwinkel: Denn nicht jede (dramatische) Situation wird ewig bestehen bleiben. Die Welt dreht sich weiter, verändert sich – so wie wir auch – und so wird es auch mit dieser Situation sein.

Und last but not least:

Soziale Kontakte: wir sind soziale Wesen und brauchen die Gruppe. Wer Menschen um sich hat, die ihn unterstützen, „auffangen“ und beraten, wird sich schneller erholen als ein Einzelgänger.

Wenn du noch Fragen hast oder Du Deine Resilienz stärken willst, unterstütze ich Dich gerne dabei: Kontakt.

Stress und Resilienz

Ein wichtiger Aspekt beim Stressmanagement ist die Linderung von körperlichen und seelischen Auswirkungen von Stress, sowie Strategien zu entwickeln, um widerstandsfähiger zu werden = eine höhere Resilienz zu haben. Resilienz bezeichnet die Fähigkeit, selbst in schwierigen Lebenskrisen oder nach schweren Schicksalsschlägen wieder auf die Beine zu kommen – unser seelisches Immunsystem.

Persönlichkeit und Lebensumwelt beeinflussen den Grad deiner Resilienz. Sie wird schon in der Kindheit im Verlauf der Entwicklung erlernt, wenn das Kind in einer liebevollen, fördernden, stärkenden Umgebung groß wird. Allerdings variiert die menschliche Widerstandskraft. Sie ist nicht immer gleich stark. Aber sie kann trainiert werden.

Resilienz trägt wesentlich dazu bei, dass Stressereignisse und Problemsituationen vom betroffenen Menschen eher als Herausforderung denn als Belastung wahrgenommen werden. Dadurch werden mehr aktiv-lösungsorientierte Bewältigungsstrategien angeregt.

Die Säulen der Resilienz (Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorientierung, Selbstwirksamkeit, soziale Kontakte, Achtsamkeit, Zukunft planen) sind aufeinander bezogenen und voneinander abhängig. Gut kombiniert, stellen sie eine starke Kraft für persönliche Entwicklung dar:

  • Soziale Kontakte schließen und pflegen. Wer die richtigen Ansprechpartner und Menschen hat, die ihn unterstützen, profitiert vom Wissen und der Hilfe seines Netzwerks.
  • Lösungsorientierung: Probleme nicht als unüberwindlich ansehen. Auf Wachstumschancen achten. Perspektive bewahren. Wer sich auf Lösungen konzentriert, statt unlösbare Probleme zu sehen, findet schneller die passende Strategie.
  • Akzeptanz: Veränderungen als Teil des Lebens sehen. Wer Herausforderungen als solche erkennt, kann Ängste umschiffen und seine Position realistisch bewerten.
  • Zukunft planen: Ziele anstreben. Wer in die Zukunft blickt, erkennt Negativentwicklungen, bevor sie zu handfesten Problemen werden und blickt nach vorne.
  • Opferrolle verlassen: Zum Handeln entschließen. Positives Selbstbild aufbauen. Wer Herausforderungen selbstbewusst angeht, glaubt an sich und übernimmt die Initiative (Selbstwirksamkeit)
  • Optimismus: Wer eine positive Grundeinstellung mitbringt, kann fordernde Situationen leichter meistern und geht gestärkt aus Krisen hervor.
  • Achtsamkeit: Für sich selbst sorgen. Wer auf sich und seine Gesundheit achtet, die eigenen Grenzen kennt, bleibt langfristig produktiv und gesund.

 

Mit der Resilienz ist es wie mit dem Glück: Jeder bekommt ein bissl als Geschenk mit auf den Weg, das entscheidende „Mehr“, muss man sich selbst erarbeiten.

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